Im ersten Halbjahr 2021 sind in Dortmund mit 2.155 Kauffällen rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr abgeschlossen worden. Der Geldumsatz ist hingegen um etwa 40 Prozent gestiegen und lag bei rund 981 Millionen Euro. „Die Umsatzsteigerung ist weitestgehend auf das Segment bebauter Grundstücke und hier auf den Bereich der Mehrfamilienhäuser zurückzuführen“, betont Christian Hecker, Vorsitzender des Gutachterausschusses bei der Vorstellung des Grundstückmarktberichts für das erste Halbjahr 2021. „Lag der durchschnittliche Kaufpreis im letzten Halbjahr noch bei rund 750.000 Euro, so ist dieser auf über eine Million Euro gestiegen“, so Hecker.
Bebaute Grundstücke im Bereich der Mehrfamilienhäuser werden teurer
„Zwar spiegeln diese Durchschnittswerte nicht die Wertsteigerung der Immobilien eins zu eins wider, da unterschiedliche und teilweise etwas größere Objekte den Durchschnittswerten zugrunde liegen“, erläutert Ulf Meyer-Dietrich, stellv. Vorsitzender des Gutachterausschusses. Gleichwohl sei dies ein deutlicher Hinweis auf ein zum Teil deutlich steigendes Preisniveau.
Eine ähnliche Tendenz stellt sich im Neubausegment für Eigentumswohnungen dar. So ist der durchschnittliche Kaufpreis deutlich von 3.350 auf 3.900 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gestiegen. Diese recht deutliche Entwicklung setzt sich auch bei unbebauten Baugrundstücken fort.
„Sowohl für den individuellen Wohnungsbau als auch für den Geschosswohnungsbau zeichnet sich ein deutlicher konjunktureller Anstieg ab. Die Bodenpreisindices sind im ersten Halbjahr 2021 um gut 20 Prozentpunkte gestiegen“, führt Ulf Meyer-Dietrich aus.
Weniger unbebaute Baugrundstücke für individuellen Wohnungsbau verkauft
Die Anzahl der veräußerten unbebauten Baugrundstücke ist für den individuellen Wohnungsbau in Summe hingegen erneut deutlich um etwa 25 Prozent zurückgegangen. U.a. die geringe Anzahl an unbebauten Baugrundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser bewirkt diese Preisentwicklung.
Allerdings wurden rund 40 Prozent mehr Grundstücke für den Geschosswohnungsbau veräußert, soviel wie seit 2017 nicht mehr. „Aber selbst dieses vermehrte Angebot bringt eine Entspannung. Letztlich führt das insgesamt geringe Zinsniveau und das Bestreben zur Sicherung des Vermögens in wertbeständige, insbesondere in ertragsbringende noch zu errichtende Mehrfamilienhäuser, zu deutlich steigenden Preisen“, erklärt Christian Hecker.
Für die Analyse wurden sämtliche zum Zeitpunkt der Erstellung vorliegenden und notariell beurkundeten Grundstückskauffälle des Zeitraums vom 1. Januar bis 30. Juni 2021 berücksichtigt.
Weitere Informationen:
- Der ausführliche Halbjahresbericht wie auch weitere Informationen zum Gutachterausschuss Dortmund; hier
- Der Gutachterausschuss hat die gesetzliche Aufgabe zur Führung der amtlichen Kaufpreissammlung. Daher verfügt er als selbstständige und keinerlei Weisung unterworfene Landesbehörde, als einzige Stelle über eine vollständige Abbildung des Grundstücksmarktes.
- Alle Kauffälle – und somit alle tatsächlich gezahlten Kaufpreise – werden dazu von den Notaren zur Verfügung gestellt und von der Geschäftsstelle ausgewertet.
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