Deutschland ist ein sehr reiches Land. Mit einem Federstrich können 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr locker gemacht werden. Doch die Spendierhosen hat der Staat nicht in allen Bereichen an. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut. In Dortmund ist es, wie in vielen Ruhrgebietsstädten – sogar jedes dritte Kind. Wenn man dann auf die Stadtteile schaut, sieht es teils noch schlimmer aus: In der Nordstadt ist sogar jedes zweite Kind von Armut betroffen. Das ist für die AWO in Dortmund Grund genug, mit einer Kampagne auf das Thema Kinderarmut aufmerksam zu machen. Das Motto: „Armut bekämpfen – Kindern eine Zukunft geben!“.
Armut verfestigt sich: Ein Großteil armer Kinder bleibt auch arm als Erwachsene
Warum jetzt gerade eine Kampagne zum Thema Kinderarmut? Die Dortmunder Arbeiterwohlfahrt ist nah an den Menschen – im Hauptamt wie auch im Ehrenamt. Und da sind die Folgen von zwei Jahren Pandemie erschreckend. „Die Folgen für die Kinder sind nicht nur schmerzvoll, sondern auch langwirkend, denn armen Kindern wird es schwerer gemacht, sich zu entwickeln, glücklich zu sein und an der Gesellschaft gleichberechtigt teilzuhaben“, schildert AWO-Geschäftsführerin Mirja Düwel die Herausforderungen.
„Corona hat den ohnehin vorhandenen gesellschaftlichen Skandal der Kinderarmut, hat die Situation armer Kinder noch einmal verschärft. Sie drohen noch weiter abgehängt zu werden, hatten weniger Möglichkeit an digitalen Angeboten und Unterstützungsangeboten teilzuhaben. Höchste Zeit also, auf ihre Situation aufmerksam zu machen und politisch gegenzusteuern“, betont die AWO-Vorsitzende Anja Butschkau.
Bereits vor 25 Jahren hat die AWO das Thema Kinderarmut als sozialpolitisch relevant identifiziert und das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) mit einer empirischen Langzeituntersuchung beauftragt. Das Ergebnis der Studie: Armut verfestigt sich und der Großteil armer Kinder bleibt auch arm als Erwachsene.
Kinderarmut wird stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt
Aber es gibt Hoffnung, denn die Studie zeigt auch: Eine Unterstützung in der Familie oder durch außerfamiliäre Bezugspersonen kann Armutsverläufe durchbrechen. Eine zweite Botschaft der Studie: Armut von Kindern muss gesellschaftlich und politisch als strukturelles Problem, nicht als Versagen des Einzelnen verstanden werden.
Genau aus diesen Gründen hat die AWO das Thema „Armut bekämpfen – Kindern eine Zukunft geben!“ jetzt zum Kampagneninhalt gemacht und wird auch in den kommenden Monaten zu diesem Schwerpunkt aktiv. „In Dortmund ist jedes dritte Kind von Armut betroffen. Als Verband verstehen wir uns seit der Gründung vor mehr als 100 Jahren als Sprachrohr für die, die keine oder nur eine leise Stimme haben“, so Düwel.
„Wir müssen jetzt darauf aufmerksam machen und politische Forderungen formulieren. Wir wollen das Thema dahin rücken, wo es hin gehört – in die Öffentlichkeit“, so die Geschäftsführerin des in Dortmund 5000 Mitglieder und 1700 Beschäftigten starken Verbandes. Sowohl im Haupt- wie auch im Ehrenamt wird das Thema nicht nur sprichwörtlich „auf die Straße“ gebracht.
Mit Bannern an vielen Einrichtungen und auf den Infoscreens in der City, Familienfesten in mehreren Stadtteilen, einer Demonstration am Dienstag und einem Aktionstag am 26. März soll das Thema aufmerksam gemacht werden.
Kampagne benennt auch Wünsche und Bedürfnisse von Kindern
„Wir finden die Kampagne super-wichtig. Da machen wir natürlich mit“, macht Emma Dube als Vertreterin des Bezirksjugendwerks der AWO deutlich. Der Nachwuchs will vor allem digitale Kanäle nutzen, um die Banner und Forderungen zu verbreiten, aber auch um Kinder und Jugendliche zu befragen und zu Wort kommen zu lassen. Es geht dabei um Wünsche und Bedürfnisse.
„Wir müssen Kinderarmut bekämpfen. Das ist das übergeordnete Ziel – und es gibt verschiedene Wege, das anzugehen“, skizziert Dube.
So unterstützt das Bezirksjugendwerk die Familien, damit auch die Kinder, die über keine oder kaum finanzielle Möglichkeiten verfügen, dennoch an Aktivitäten und Fahrten des Jugendwerks teilnehmen können. Außerdem beraten sie, wie sich die Kinder und Eltern über das Bildungs- und Teilhabepaket Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe erschließen können.
Die Teilhabe ist dem AWO-Jugendwerk sehr wichtig. Daher treten sie schon lange für eine Kindergrundsicherung ein: „Sie ist wichtig, um Armut zu beenden. Jedes Kind in Armut ist ein Kind zu viel – das ist unser Motto“, so Emma Dube.
AWO-Begegnungsstätten sollen mehr Angebote für Familien machen
Offene Türen rennt der AWO-Nachwuchs da bei den älteren Ehrenamtlichen ein. Hans von Dormalen ist Vorstandsmitglied und dort zuständig für die Verbandsentwicklung. Er richtet den Fokus darauf, dass der Verband nicht nur mit dem Haupt-, sondern auch mit dem Ehrenamt wahrgenommen wird.
„Es ist immer ein besonderes Anliegen des Vorstandes, solche Kampagnen gemeinsam durchzuführen. Wir wollen wieder deutlicher und stärker als Verband mit sozialpolitischem Profil wahrgenommen werden.“ Daher sind bei der Kampagne auch explizit die ehrenamtlich betriebenen Begegnungsstätten eingebunden. An vier Standorten gibt es daher Familienfeste, wo es nicht nur buntes Programm, sondern auch das ernste Thema Kinderarmut geht.
Diese Treffen in den Begegnungsstätten sind Hans von Dormalen eine Herzensangelegenheit. „Normalerweise erwartet man dort Ältere, die Bingo spielen. Hier holen wir aber unsere AWO-Kitas rein, um Kinder und Eltern anzusprechen, um da auch Angebote vorzuhalten. Das ist die Verzahnung, die wir uns wünschen.“ Denn auch perspektivisch soll es in den Begegnungsstätten viel häufiger Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien geben.
„Wir wollen versuchen, dauerhaft Angebote für Kinder und Jugendliche zu etablieren.´“ Lesepat:innen, Hausaufgabenhilfe oder – mit Blick auf die Initiative „Tischlein deck dich“ – um gesunde Ernährung könnte man sich vor Ort kümmern. „Wir wollen damit starten, dass Haupt- und Ehrenamt nach dem Corona-Lockdown wieder gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Soziale Ungleichheit und klassistische Diskriminierung im Blick
Das „große Ganze“ hat dabei Mirja Düwel im Blick. Das unterstreicht die nun zu Ende gehende Kampagne unter dem Motto „Was sagst du dazu?“ – dort thematisiert die AWO in Dortmund das Thema soziale Ungleichheit und klassistische Diskriminierung.
„In Deutschland schämen sich die Armen für die Armut und nicht die, die dafür verantwortlich sind. Das ist ein strukturelles Problem“, legt die AWO-Geschäftsführerin den Finger in die Wunde. Denn die gesellschaftliche Spaltung hat durch die Corona-Pandemie noch zugenommen. Daher zeigt auch die AWO nicht arme Kinder, sondern nur ihre Augen und ihre Statements.
Die Kinder aus AWO-Kitas sagen nicht, dass sie arm sind, sondern was sie glücklich macht. Dies zeigt, wie bescheiden viele Kinder sind – oder sein müssen. Flankiert wird dies mit Zahlen, Fakten und und Forderungen.
„Unsere Mitarbeiter:innen sind jeden Tag mit Armut konfrontiert“, sagt Mirja Düwel mit Blick auf die 19 AWO-Kitas und 17 Schulen, in denen die AWO-Tochter dobeq für den Offenen Ganztag verantwortlich ist. „Wenn die Kinder aus den Ferien kommen, ist ihnen anzumerken, dass viele von ihnen Hunger haben.“
Kinderarmut wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus
„Finanzielle Armut bei Kindern hat massive Auswirkungen auch auf andere Lebensbereiche“, ergänzt Anja Butschkau. Kulturelle und soziale Teilhabe wird ebenso beeinflusst wie die gesundheitliche Versorgung. „Finanzielle Armut bei Kindern ist immer die Armut der Eltern.
„In den AWO-Forderungen wird deutlich, dass sich in der Politik auf allen Ebenen etwas ändern muss. Die Kindergrundsicherung steht im Koalitionsvertrag, aber das muss sofort passieren und bricht sich immer weiter runter. Es geht um Lernmittelfreiheit bis hin zu Beitragsfreiheit für Kita und OGS“, sagt Mirja Düwel. „Wir müssen vermitteln, dass man etwas gegen Armut tun kann und deutlich machen, dass es nicht die Schuld der Einzelnen ist.“
„Armut ist so eine komplexe Benachteiligung, die viele Lebensbereiche betrifft. Uns als Bezirksjugendwerk ist wichtig, für Kinder und Jugendliche Teilhabe zu ermöglichen. Bei uns finden sie einen Ort, wo sie sich organisieren und treffen können – selbst organisiert und vorurteilsfrei“, versichert Emma Dube.
Die generelle Stoßrichtung ist klar: „Wir müssen die soziale Ungleichheit überwinden. Die Bekämpfung der ungleichen Vermögensverteilung steht da bei uns ganz oben an. Denn Kinderarmut ist nur ein Teil der Problematik“, macht Hans von Dormalen deutlich.
Aktionswoche mit Demo und Aktionstag in der Dortmunder City
Die Aktionswoche wird neben der Öffentlichkeitsarbeit online wie offline mehrere Veranstaltungen umfassen, berichtet Cordula von Koenen. Die Demonstration wird am Dienstag, 24. März 2022, um 15.45 Uhr AWO-Stadtzentrum an der Klosterstraße 8-10 starten und dann durch die City führen.
Höhepunkt wird der Aktionstag am 26. März von 11 bis 17 Uhr an der Reinoldkirche sein. Dort wird es zahlreiche Spiel- und Unterhaltungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien geben. Musik, Theater, Zaubershow, Poetry-Slam und Clownerie gehören dazu.
Aber auch die sozialpolitische Dimension kommt nicht zu kurz. In Talks werden Beschäftigte aus Einrichtungen die Dimension von Kinderarmut erläutern. Zudem wird es um 12 Uhr ein Podiumsgespräch geben, wo die AWO-Vorsitzende Anja Butschkau mit Birgit Zoerner (Stadträtin Stadt Dortmund), Klaus Waschulewski (DGB) und Lucie Ton (Kompetenzzentrum Kinderschutz NRW) diskutieren wird.
Familien- und Kinderfeste in vier Stadtteilen als Zeichen gegen Kinderarmut
Zusätzlich gibt es vier Familienfeste in den Stadtteilen. Den Auftakt machte am heutigen Freitag die Begnungsstätte im Hombruch. Am Samstag (19. März) gibt es von 14 bis 17 Uhr ein Kinderfest am Marie-Juchacz Haus in der Flegelstraße 42 in Dortmund-Asseln. Veranstalter ist das Kinder- und Jugendförderungswerk (KiJu), Partner der AWO.
Am Sonntag wird es ein Angebot für Familien in der Nordstadt geben. Von 14 bis 17 Uhr öffnet die Begegnungsstätte der AWO in der Schumannstraße 6. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Seniorenbüro und Begegnung VorOrt durchgeführt.
Die AWO Aplerbeck will ein Zeichen gegen Kinderarmut und gegen den Krieg setzen.
Sie lädt am Donnerstag (24. März 2022) von 12 bis 16 Uhr Kinder und Erwachsene vor die Begegnungsstätte der AWO in die Rodenbergstraße 70 ein. Dort sollen u.a. Friedenstauben als Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden nach einer Vorlage der Berghofer Grundschule gestaltet und an der Fensterfront der Begegnungsstätte angebracht werden. Ein hoher Kletterturm macht wie ein Fingerzeig auf die Aktion aufmerksam und lädt Jung und Alt unter fachkundiger Absicherung zum Mitmachen ein.
Fotostrecke: Motive aus der Kampagne gegen Kinderarmut
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Kampagne gegen Kinderarmut gestartet: „Armut bekämpfen – Kindern eine Zukunft geben!“
Reaktionen
Kinderfest lockte hunderte nach Asseln (PM AWO-Ortsverein Dortmund-Asseln/Husen/Kurl)
Das KiJu-Kinderfest am Asselner Marie-Juchacz-Haus wurde am 19.03 22 von gut 500 Besucher/innen regelrecht überrannt!
An Glücksrad, Hüpfburg, Kletterturm und Schminkstand standen die Kinder geduldig in langen Schlangen. Bratwürstchen mussten nachgeordert und das knappe Mehl für den Waffelteig organisiert werden. Popcorn und Zuckerwatte waren zum Schluss ausverkauft. Und die diversen Getränke für Klein und Groß erfrischten die Gäste bei schönem wenn auch windigen Wetter.
Ein toller Erfolg des Kinder- und Jugendförderungswerk (KiJu) im Rahmen der AWO-Kampagnewoche gegen Kinderarmut.
Das 1992 gegründete und mit der AWO in Asseln/Husen/Kurl kooperierende KiJu befindet sich derzeit im Neuaufbau. Ziele sind u a. die Aktivierung des Kindertreff Asseln und die Schaffung von mehr Freizeitmöglichkeiten für Kinder im Dortmunder Nord/Osten.
Gesucht werden ehrenamtliche Mitstreiter/innen, die sich gemeinsam mit dem KiJu engagiert für diese Ziele einsetzen.
Das heutige Kinderfest war ein erster und dazu erfolgreicher Anfang!
Alle Infos zum KiJu hier http://kiju-asseln.de
Mit Bannern durch die Innenstadt – ARMUT BEKÄMPFEN – KINDERN EINE ZUKUNFT GEBEN! (PM AWO)
Unter dem Titel ARMUT BEKÄMPFEN – KINDERN EINE ZUKUNFT GEBEN! organisiert die AWO Unterbezirk Dortmund seit dem 17. März 2022 eine zehntägige Kampagne zum Thema Kinderarmut in Dortmund. Am 22.03.2022 ging es mit Haupt- und Ehrenamt gemeinsam mit einem spektakulären Gang durch die Dortmunder Innenstadt.
Jedes fünfte Kind ist in Deutschland von Armut bedroht; in Dortmund ist es jedes dritte Kind. Dies ist für die AWO nicht hinnehmbar. Nah an den Menschen – ob in den hauptamtlichen Einrichtungen oder ob im ehrenamtlichen Engagement – ist es der Arbeiterwohlfahrt ein besonderes Anliegen, die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern zu sensibilisieren und ihren Anliegen eine Stimme zu geben. Corona hat die Situation armer Kinder noch einmal verschärft. Sie drohen noch weiter abgehängt zu werden, hatten weniger Möglichkeit an digitalen Angeboten und Unterstützungsangeboten teilzuhaben. Höchste Zeit also, auf ihre Situation aufmerksam zu machen und politisch gegenzusteuern.
Was braucht ein Kind, um glücklich zu sein? Diese Frage bewegt uns als AWO und deshalb haben wir sie gefragt, die Kinder. Sie selbst sagen uns, was sie brauchen, um glücklich zu sein. In den AWO-Kitas in Dortmund gesammelt geben ihre Antworten ein buntes Bild über das, was Kinder bewegt. Auf großformatige Plakate gedruckt ging es am Dienstagnachmittag durch die Dortmunder Innenstadt, um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Begleitend zur Kampagne werden alle Banner zu Kindern und zur Aktion gegen soziale Ungleichheit unter dem Motto „Was sagst du dazu?“ auf den Infoscreens der Firma WALL GmbH gezeigt, die freundlicherweise ihre Werbeflächen in der Innenstadt für den guten Zweck zur Verfügung stellt.
Und es geht weiter: Am Samstag, den 26.03.2022 gibt es ab 11 Uhr in der Innenstadt an der Reinoldikirche einen Aktionstag mit einem Podiumsgespräch. Die AWO-Vorsitzende Anja Butschkau hat zum Gespräch über Kinderarmut in Dortmund Stadträtin Birgit Zoerner, Klaus Waschulewski vom DGB und Lucie Tonn vom Kinderschutzbund NRW eingeladen. Darüber hinaus erwartet die Besucher*innen Musik vom Trio NORA und ein buntes Programm für vor allem Kinder und Familien. (siehe Programmflyer) Verschiedene Kurzinterviews mit AWO-Mitarbeiter*innen geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und konkrete Begegnungen mit Armut. Am Nachmittag endet das Bühnenprogramm mit der Musik DER KELLERBAND.
Ausführliche Informationen zur AWO-Kampagne „ARMUT BEKÄMPFEN – KINDERN EINE ZUKUNFT GEBEN!“ finden Sie auf unserer Homepage unter https://www.awo-dortmund.de/kampagne_armut_bekämpfen
Ein Video gibt es auf Facebook und auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=6h-PPLQayc0
AWO-Kampagne zur Kinderarmut – Familienfest an der Reinoldikirche (PM)
Die AWO Dortmund lädt herzlich ein zu einem Familienfest am Samstag, 26.03.2022, an der Reinoldikirche! Dieser Aktionstag bildet den Abschluss der AWO-Kampagne „ARMUT BEKÄMPFEN – KINDERN EINE ZUKUNFT GEBEN!“ Als starker Verband mit 19 Kitas und zahlreichen Kinder- und Jugendeinrichtungen ist die AWO Dortmund nah an den Menschen und sieht die erschreckenden Folgen von zwei Jahren Pandemie.
Schon vor Corona war die Situation skandalös: Jedes fünfte Kind ist in Deutschland von Armut bedroht; in Dortmund ist es jedes dritte Kind. Die Folgen für die Kinder sind nicht nur schmerzvoll, sondern auch langwirkend, denn armen Kindern wird es schwerer gemacht, sich zu entwickeln, glücklich zu sein und an Gesellschaft gleichberechtigt teilzuhaben. Corona hat die Situation armer Kinder noch einmal verschärft. Sie drohen noch weiter abgehängt zu werden, hatten weniger Möglichkeit an digitalen Angeboten und Unterstützungsangeboten teilzuhaben. Höchste Zeit also, auf ihre Situation aufmerksam zu machen und politisch gegenzusteuern.
Erfolgreich und ausgesprochen gut besucht haben schon am letzten Wochenende – von Ehren- und Hauptamt gemeinsam organisiert – vier große Familienfeste in den Stadtbezirken Hombruch, Asseln, Innenstadt-Nord und Aplerbeck stattgefunden, und Kindern und Familien einen schönen Tag beschert. Am Dienstag folgte ein spektakulärer Marsch von AWO-Haupt- und Ehrenamt mit vielen Kinderbannern durch die Dortmunder Innenstadt.
Die Abschlussveranstaltung am Samstag beginnt um 11 Uhr zunächst mit Musik. Um 11:15 Uhr werden Anja Butschkau als Vorsitzende der AWO Dortmund und Mirja Düwel als Geschäftsführerin die Veranstaltung eröffnen. Es folgt eins von sechs Kurzinterviews mit AWO-Mitarbeitenden, die ihre Begegnungen mit Kinderarmut aus dem Arbeitsalltag schildern. Anschließend unterhält das Trio Nora mit Musik.
Um kurz nach 12 Uhr startet ein Podiumsgespräch, zu dem Anja Butschkau mit Frau Stadträtin Birgit Zoerner, Klaus Waschulewski vom DGB und Lucie Tonn vom Kinderschutzbund NRW hochkarätige Gäste erwartet. In diesem Gespräch geht es ganz zentral um das Anliegen des Wohlfahrtsverbandes: die gemeinsame Bekämpfung von Kinderarmut in unserer Stadt.
Im Anschluss geht es weiter mit einem Programm vor allem für Kinder und Familien. Zu sehen sind neben Zaubershow, Clownerie und Poetry-Slam weitere Kurzinterviews mit AWO-Mitarbeiter*innen. An verschiedenen Ständen gibt es begleitend zum Bühnenprogramm zahlreiche Aktivitäten: von klassischem Spieleangebot wie 4 gewinnt, Malen, Buttonherstellung über Speed-Dating und „Schicksalsrad“ bis hin zu Quiz und Technikspielen. Am Nachmittag endet das Programm mit Musik, es spielt die bekannte KELLERBAND. Besucher*innen sind herzlich willkommen! Es gelten die 3G-Regelungen, Masken werden empfohlen.
Ein empfehlenswertes Video zu den Aktivitäten und zur gesamten Kampagne finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=6h-PPLQayc0. Weitere ausführliche Informationen auch zum Nachlesen mit Zahlen, Daten, Fakten usw. sind auf der Startseite der AWO-Homepage unter dem Kampagnentitel veröffentlicht. (https://awo-dortmund.de/kampagne_armut_bekaempfen)