Kampfsport soll in dem Projekt nicht gelehrt werden – wohl aber – und das ist die Parallele zu der asiatischen Kampfsportart, die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden gefördert. „JuDo“ heißt das neue Projekt des Planerladens im Treff Stollenpark für Jugendliche aus Bulgarien und Rumänien, die in den letzten Jahren immer häufiger zu den Besuchern der Einrichtung an der Bornstraße zählen.
Das Nordstadt-Projekt will Engagement und Miteinander stärken
„JuDo“ steht für „Jugendliche aus der Nordstadt“ und ist auch für Heranwachsende offen, die nicht ihre Wurzeln in den osteuropäischen Ländern haben.
Die Projektverantwortlichen Ali Sirin und Vedat Caliskan wollen die Teilhabe fördern, Engagement und Miteinander stärken und Vorurteile abbauen. Auf drei Jahre ist das Projekt ausgelegt. Begonnen hat es im Dezember mit der Kontaktaufnahme und Einzelgesprächen. Es wurde über das Projekt informiert und auch die Wünsche und Ideen der Jugendlichen erfragt.
So konnten bislang 50 Personen erreicht werden. Ausflüge, Turniere und Gesprächsabende stehen nun auf dem Programm, die Teilnahme ist freiwillig.
„Die Ausflüge sind besonders begehrt, jedoch sollen die Teilnehmer des Projekts zukünftig auch eigene Ideen für die Freizeitgestaltung entwickeln und planen, und so schrittweise ihr Selbstvertrauen stärken“, blickt Sirin in die nähere Zukunft.
Multiplikatorenausbildung ist in Planung
Geplant ist, auch Multiplikatoren in der Gruppe auszubilden, mit dem Ziel des Erwerbs der Juleica. Die Jugendleiter/In-Card (Juleica) ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter-innen in der Jugendarbeit.
Selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Handeln der Jugendlichen zu generieren, sind die großen Ziele, die sich beiden Sozial- und Erziehungswissenschaftler gesetzt haben. Das soll sogar soweit gehen, dass sich die Projektteilnehmer über den Treff Stollenpark hinaus in ihrem Stadtteil engagieren.
Der Treffpunkt Stollenpark ist „Zufluchtsort“ für viele Jugendliche aus Zuwandererfamilien
Zuvor sind aber noch viele alltägliche Dinge zu besprechen und zu regeln. Viele kommen erstmal mit ihren Problemen; Formulare müssen erklärt und ausgefüllt, der Schulbesuch der Neuankommenden muss geregelt werden.
„Der Treff ist ein Zufluchtsort, viele von denen gehen nicht zur Schule“, berichtet Vedat Caliskan. Der Treffpunkt Stollenpark ist eine gut besuchte Einrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene.
„Am Abend tummeln sich hier mitunter sechzig bis siebzig Besucherinnen und Besucher, viele davon aus Rumänien und Bulgarien“, beschreiben Sirin und Caliskan die Bedeutung der Einrichtung für die Jugendlichen aus der Nordstadt.
Das Projekt wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert. Der Planerladen e. V. ist ein Verein zur Förderung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener Gemeinschaftsarbeit.
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Erica
Von solchen Initiativen kann es gar nicht genug geben. Danke! Viel Erfolg für die Leiter und die Teilnehmer!