Journalistik-Projekt: Erich-Brost-Institut der TU Dortmund entwickelt Plattform zur Berichterstattung über Migration

Am Sonntag werden in Dortmund drei Flüchtlingszüge erwartet. Der erste Zug brachte 800 Menschen, die im DKH versorgt und dann landesweit verteilt wurden.
Ankunft von Flüchtlingen im Dortmunder Hauptbahnhof im September 2015. Um über die Themen Migration und Integration fundiert berichten zu können, soll die neue Plattform als Hilfsmittel dienen. Foto: Alex Völkel / Archiv

Gemeinsam mit dem Mediendienst Integration wird das Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus der TU Dortmund die E-Learning-Plattform „Medien – Migration – Integration“ für angehende und bereits im Beruf stehende Journalistinnen und Journalisten entwickeln. Das Projekt ist Teil des Nationalen Aktionsplans Integration der Bundesregierung, der jetzt von Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgestellt wurde. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Annette Widmann-Mauz fördert das Projekt.

Für fundiertere und nachhaltigere Berichterstattung – Ende des Jahres soll das Angebot online gehen

Die Plattform wird ein neues nützliches Info-Tool für Journalist*innen. Foto: Thomas Engel / Archiv

Mit dem Projekt soll eine fundiertere und nachhaltigere Berichterstattung über die Themen Integration und Migration gefördert werden. Auf der E-Learning-Plattform soll der Forschungsstand zu Integration und Migration systematisch zielgruppengerecht aufgearbeitet werden.  ___STEADY_PAYWALL___

Journalistinnen und Journalisten sollen strukturiert in die Recherche, Berichterstattung und Ethik der Integrations- und Migrationsberichterstattung sowie in Best Practices und Strategien der publikumsgerechten Aufarbeitung und redaktionellen Platzierung einführt werden. Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in NGOs, Stiftungen und Verwaltungen kann die Plattform zur Fortbildung dienen.

Die Plattform wird mit Einführungstexten, Best Practice-Beispielen und Fallstudien, vertiefenden Lektüren, aber auch mit Videos, Audiobeiträgen, Rollenspielen und Quiz-Formaten arbeiten, sodass eine zukunftsweisende interaktive Didaktik angeboten werden kann. Ende 2021 geht das Angebot online.

Angebot richtet sowohl an angehende als auch im Beruf stehende Journalist*innen

Prof. Susanne Fengler erarbeitet mit dem Erich-Brost-Institut die E-Learning-Plattform. Foto: Roland Baege/TU Dortmund

Das Projekt hat nicht zuletzt das Ziel, eine eklatante Lücke in der journalistischen Aus- und Weiterbildung zu schließen. Obwohl das Thema Migration seit Jahren die Medienagenda und den öffentlichen Diskurs beherrscht, fehlt es bislang an einem systematischen Trainingskonzept für Journalistinnen und Journalisten, die bei der Berichterstattung über Migration und Integration nicht zuletzt oft vor großen ethischen Herausforderungen stehen. 

„Wir bieten so eine aktuelle, strukturierte und digitale Lösung für die Journalisten-Ausbildung im deutschsprachigen Raum – die durch die Corona-Krise unter drastisch veränderten Bedingungen stattfindet“, erklärte Prof. Susanne Fengler, wissenschaftliche Leiterin und Geschäftsführerin des Erich-Brost-Instituts für internationalen Journalismus.

 Das Erich-Brost-Institut ist seit Jahren eine international führende Adresse im Bereich Forschung und Training zur Migrationsberichterstattung. In Vorbereitung ist derzeit auch ein UNESCO-Handbuch Media & Migration für Journalismus-Institute in aller Welt. Der Mediendienst Integration (MDI) stellt als Online-Plattform bereits seit 2012 für Journalistinnen und Journalisten Informationen zu den Themenfeldern Migration, Integration und Asyl in Deutschland zur Verfügung. Der MDI bringt in das Projekt seine jahrelange Expertise im Bereich Integration ein.

 

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