Am 25. Mai 2014 sind rund 100.000 Menschen in Dortmund dazu aufgerufen, ihr Stimme bei der Wahl des Integrationsrates abzugeben. Die Zahl der Wahlberechtigten ist deutlich gestiegen, weil nun auch Eingebürgerte das Gremium mitwählen können.
Durch die zeitgleiche Kommunal- und Eruopawahl stehen viel mehr Wahllokale zur Verfügung
Die Wahl findet gleichzeitig mit der Kommunal- und Europawahl statt und soll so die Wahlbeteiligung erhöhen. Denn nun stehen mehr als 300 Wahllokale zur Verfügung – früher konnte man die Zahl der Wahllokale noch an zwei Händen abzählen.
Elf Listen und Einzelbewerber kandidieren
Elf Listen bzw. Kandidatinnen und Kandidaten treten bei der Wahl zum Integrationsrat in Dortmund an. Sie stellten sich jüngst im Rathaus und bei einem Stand des Integrationsrates beim Tag der Arbeit im Westfalenpark vor. Zugleich nutze das bisherige Gremium die Chance, eine Bilanz seiner Arbeit zu ziehen. So habe sich durch die Umstellung vom Ausländerbeirat zum Integrationsrat eine bessere Verzahnung mit den Parteien im Rat ergeben, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, Emre Gülec.
Verstärkte Teilhabe von Migranten auch im öffentlichen Dienst
Wesentliches Thema sei die verstärkte Teilhabe von Migrantinnen und Migranten am gesellschaftlichen Leben und im öffentlichen Dienst gewesen. „Wenn man die Putzfrauen abgezogen hat, waren wir früher bei einem Anteil von einem Prozent. Mittlerweile haben 20 Prozent der städtischen Azubis einen Migrationshintergrund“, betont Sadi Ucuram. „So zeigt sich die Vielfalt der Stadt auch in den städtischen Stellen.“ An diesem Thema müsse der Integrationsrat auch nach der Neuwahl weiterarbeiten.
Städtepartnerschaft mit Trabzon
Aber auch die Städtepartnerschaft mit der türkischen Stadt Trabzon – sie wird im Rahmen der Internationalen Woche unterschrieben – verbucht das Gremium als seinen Erfolg. Gleiches gilt für Realisierung eines Grabfeldes für Muslime und Juden auf dem Hauptfriedhof – schließlich unterschieden sich die Riten von christlichen Beerdigungen.
Positiv sei zudem, dass es mittlerweile zweisprachigen Kitas und Grundschulen gebe. „Denn nur wer seine Muttersprache gut spricht, kann auch andere Sprachen gut lernen“, betont Ucuram. „Doch damit sind wir noch nicht zu Ende.“
Vielfalt statt Einfalt in Dortmund
Ute Cüceoglu von der Internationalen SPD-Liste freut sich über die Vielzahl von Listen und Bewerbern. „Sie zeigen, dass Dortmund vielfältig und nicht einfältig ist!“
Die Listen und Einzelbewerber in der Übersicht:
- 1: Allgemeine aktive Liste der türkischen Verbände
- 2: Internationale SPD-Liste
- 3: Dialog in Dortmund (DiD)
- 4: Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit (BIG)
- 5: Irina Bürstinghaus
- 6: Afrikaner in Dortmund (AFRIDO)
- 7: Narziss Romain Watat Fonkeu (FSP)
- 8: Krimhand-Bakatski/ Osteuropäischer Wählerkreis
- 9. Liste der Vielfalt
- 10. Polnische Liste (PL)
- 11. Özlem Yarar-Bolle