Welche Stationen durchlaufen geflüchtete Menschen in der Kommune, der sie zugewiesen wurden? Dieser Frage ging Dorothee Feller, Bildungsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, auf den Grund. Auf Einladung von Oberbürgermeister Thomas Westphal verbrachte sie einige Stunden in Dortmund und vollzog gemeinsam mit ihm die Wege eines Geflüchteten nach.
Erfolg durch riesige Hilfsbereitschaft und funktionierende Strukturen
„Zufällig fällt der Besuch auf den Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine. Als Stadt der Nachbarn haben wir seitdem große Anstrengungen unternommen, die von dort geflüchteten Menschen bei uns aufzunehmen“, so Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Gelungen ist dies durch die riesige Hilfsbereitschaft unter uns Dortmunder:innen, aber auch dank der bereits vorhandenen und funktionierenden Strukturen in allen Bereichen der Stadt.“
Wie diese Strukturen ineinander greifen, davon machte sich Ministerin Dorothee Feller am Freitag ein Bild. Auf ihrer Fahrt durch die Stadt erlebte sie die Zusammenarbeit und das „Hand-in-Hand“ aller Akteur:innen und Ämter, um neu zugewanderten Familien und ihren Kindern ein gutes Ankommen in Dortmund zu ermöglichen und ihnen passende Unterstützung anzubieten.
Die Tour führte von der Stadtsiedlung Grevendicks Feld in Lütgendortmund, wo Geflüchtete eine erste Unterkunft erhalten, über die Ausländerbehörde und das zentrale Dienstleistungszentrum Migration & Integration „MigraDo“ in der City zum Dienstleistungszentrum Bildung im Fachbereich Schule (DLZB) am Königswall. Dort konnte seit dem 24. Februar 2022 insgesamt 2.584 Schüler*innen ein Schulplatz vermittelt werden – darunter vor allem Kindern und Jugendlichen ukrainischer, spanischer und syrischer Nationalität.
Überbrückungsangebot zur Schulvorbereitung von Nordstadt-Kindern
Letzte Station: der Kinder- und Jugendtreff „Nordtreff – Arakasamen“ in der Nordstraße, in dem die Ministerin ein Überbrückungsangebot der gemeinnützigen Träger dobeq und GrünBau zur Schulvorbereitung schulpflichtiger Kinder aus der Nordstadt kennenlernte.
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller: „An diesem traurigen Jahrestag des Beginns des Krieges von Russland gegen die Ukraine habe ich hier in Dortmund großartigen und herausragenden Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern und Verwaltung gesehen, die sich um die geflüchteten Menschen kümmern. Ich bedanke mich von ganzem Herzen, denn dieser Einsatz zeigt die große Mitmenschlichkeit unseres Landes.“
Die Idee zu diesem Besuch entstand im Oktober 2022. Damals besuchte Ministerin Dorothee Feller bereits das Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum in Dortmund und machte sich vor Ort ein Bild von Konzepten zur Beschulung und Unterstützung neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher.
Interesse am Dienstleistungszentrum Migration & Integration
Bei ihrem Besuch heute stand unter anderem das „MigraDo“ im Fokus des Interesses. Das Dienstleistungszentrum Migration & Integration eröffnete vor genau einem Jahr und hat seitdem in fast 30.000 Gesprächen Zugewanderte beraten und informiert.
Als zentrale Einrichtung bündelt es die Informationen und Angebote für Neu-Dortmunder*innen: Es bietet Orientierung und vermittelt Unterstützung, egal ob es ums Wohnen, den Spracherwerb oder die Arbeitssuche, den Kita- und Schulplatz, finanzielle Leistungen oder Gesundheitsvorsorge geht.
Städtische Beschäftigte verschiedener Fachbereiche arbeiten im MigraDo mit Trägern der freien Wohlfahrtspflege und dem Jobcenter Hand in Hand und in dem gemeinsamen Verständnis, das Ankommen zu erleichtern und Willkommenskultur zu leben. Das MigraDo wird von der Europäischen Union gefördert.
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