Die SPD-Landtagsfraktion wollte von der schwarz-gelben Landesregierung einen Überblick über die Öffnungszeiten der Kitas im Land und hat dazu eine Kleine Anfrage gestellt. Die Antwort liegt nun vor. „Das Ergebnis ist erschütternd“, finden die Dortmunder Landtagsabgeordneten Volkan Baran, Anja Butschkau und Nadja Lüders.
Forderung nach wohnortnahen Kitas mit Öffnungszeiten von 7 Uhr bis 18 Uhr
Landesweit haben nur vier Prozent der Kitas nach 17 Uhr geöffnet. Das ist vor allem für Alleinerziehende und Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind, ein großes Problem. In Dortmund haben 13 von 300 Einrichtungen Öffnungszeiten bis nach 17 Uhr. Das ist nicht mehr zeitgemäß. „Wir wollen, dass für alle Eltern in Nordrhein-Westfalen eine Kita mit Öffnungszeiten von 7 Uhr bis 18 Uhr wohnortnah zu erreichen ist“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte angekündigt, 100 Millionen Euro für die Ausweitung der Öffnungszeiten bereitzustellen. Das Geld kommt zu 80 Prozent von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und zu 20 Prozent von den Kommunen.
„Eigene Mittel stellt die schwarz-gelbe Landesregierung nicht zur Verfügung, um das Problem anzugehen. Das ist ein schweres Versäumnis, auf das wir frühzeitig hingewiesen haben“, kritisieren die Dortmunder Abgeordneten.
Betreuungsproblem: Viele Einrichtungen schließen mehr als 20 Tage im Jahr
Zudem soll die Anzahl der jährlichen Schließtage ohne Samstage, Sonn- und Feiertage 20 Tage im Jahr nicht überschreiten. Doch mehr als zwei Drittel der Kitas in NRW nutzen die gesetzlichen Spielräume und schließen länger.
„Dies ist für viele Eltern, insbesondere für Alleinerziehende ein Problem. Die anderweitige Unterbringung der Kinder erfordert ein großes Netz an Betreuungspersonen, in der nächsten Umgebung, die nicht bei allen gegeben ist. Im Sinne der Eltern muss das Land die Kitas stärker unterstützen“, so die heimischen SPD-Abgeordneten.
Die bisherigen Pläne zementierten allerdings den Status Quo mit starren Buchungszeiten und ohne nachhaltige Finanzreform für zusätzliches Personal. „Damit wird der gesellschaftlichen Entwicklung nicht Rechnung getragen“, kritisieren sie.
Hier gibt es die Antwort auf die Kleine Anfrage als pdf zum Download: