Von Gerd Wüsthoff
„Im Irrgarten des Wissens“ ist ein bildgewaltiges und dennoch intimes Panoptikum über die Grenzbereiche des Lebens, inszeniert von Thorleifur Örn Arnarsson und Mikael Torfason. Worum geht es? Um die Vergessenen der Geschichte. Über die Widerhaken, die die Vergangenheit in unsere Leben schlägt. Kann die Bühne der Ort sein, wo die Toten mit uns sprechen? Was haben sie uns zu sagen? Und was wir ihnen? „Im Irrgarten des Wissens“ ist ein Theaterstück über all das und gleichzeitig über nichts. Ein Theaterstück wie ein Windhauch mit symphonischem Charakter.
Eine ganz große Bühne im gesamten Theatergebäude von Dortmund
Die Drehbühne fährt ihre Runden. Auf der Bühne die Schemen von Körpern, von Gesten und Gesichtern. Lichtstrahlen fallen durch den Nebel. Ein Mensch erscheint. Es herrscht beinahe Stille. Wir sehen ihn. Wir lernen sie kennen. Er erzählt seine Geschichte. Sie erzählt ihre Geschichte. Und dann zieht es sie wieder in das Dunkel zurück.
Das große Feld heruntergebrochen auf das Persönliche. Ein mehrstündiges Theatererlebnis, das sich von der großen Bühne aus wie ein Flusslauf durch das gesamte Theatergebäude zieht. Ein Sommertheaterspektakel, das die Schädeldecke hebt und das Herz im Kreis tanzen lässt.
„Ich bin stolz, dass ich hier in Dortmund inszenieren kann“, sagt Arnarsson. Der Regie-Shootingstar komponiert gemeinsam mit dem Autor Torfason einen offenen und berührenden Theaterabend, der die Zeit still stehen lässt, zum Nachdenken und Perspektivwechsel auffordert.
Den Zuschauer lässt er wie einen Kameramann das Stück in den verschiedenen Räumen des Theaters erleben. Gemeinsam mit dem gesamten Ensemble und dem Sprechchor des Schauspiel Dortmund schöpfen sie aus dem kollektiven Gedächtnis von über 3000 gelebten Jahren auf der Bühne.
Regie, Dramaturgie und Ensemble weben all diese Erinnerungen zu einem rauschhaften Geflecht aus Geschichten, Szenen, Bildern und Musik. Was bleibt von unserer Existenz? Und kann Theater dabei helfen, das Chaos zu ordnen? Wiederholt sich Geschichte? Unterstützt werden sie dabei von der Live-Musik des französischen Multi-Instrumentalisten Gabriel Cazes.
Termine:
- Am 23. Mai gibt es einen Themenabend für PädagogInnen zum Stück von Thorleifur Örn Arnarsson und Mikael Torfason. Er findet im Institut des Schauspielhauses statt: Beginn ist um 17.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
- 25. Mai 2019 18 Uhr – PREMIERE, noch Restkarten
- 7. Juni 2019 18 Uhr,
- 8. Juni 2019 18 Uhr,
- 28. Juni 2019 18 Uhr,
- 26. Juni 2019 18 Uhr,
- 27. Juni 2019 19.30 Uhr,
- 6. Juli 2019, 18 Uhr
- 7. Juli 2019, 18 Uhr
Bitte beachten: „Im Irrgarten des Wissens“ wird an den Wochenend-Terminen (Fr, Sa, So) in einer ca. sechsstündigen „Extended Version“ (Beginn jeweils 18 Uhr) gespielt, unter der Woche spielen wir eine gekürzte Version (Beginn wie üblich um 19.30 Uhr).
Mitwirkende:
- Andreas Beck,
- Christian Freund,
- Ekkehard Freye,
- Björn Geabriel,
- Frank Genser,
- Caroline Hanke,
- Marlena Keil,
- Uwe Rohbeck,
- Uwe Schneider,
- Alexandra Sinelnikova,
- Friedericke Tiefenbacher,
- Merle Wasmuth,
- Bérénice Brause,
- Frieder Langenberger,
- Mario Lopatta,
- Kevin Wilke,
- Dortmunder Sprechchor,
- Regie: Thorleifur Örn Arnarsson,
- Bühne: Daniel Angermayr,
- Kostüme: Mona Ulrich,
- Musik: Gabriel Cazes (Live-Musik),
- Choreografie: Laura Leora Witzleben,
- Leitung Sprechchor: Andreas Beck,
- Director of Photography: Voxi Bärenklau,
- Dramaturgie: Alexander Kerlin, Anne-Kathrin Schulz, Matthias Seier, Dirk Baumann, Michael Eickhoff,
- Übersetzung: Damián Dlaboha,
- Licht: Sibylle Stuck, Stefan Gimbel,
- Ton: Gertfried Lammersdorf, Jörn Michutta, Chris Sauer, Andreas Sülberg,
- Video: Laura Urbach, Tobias Hoeft,
- Regieassistenz: Bjarne Gedrath, Dominik Renneke, Péter Sanyó,
- Ausstattungsassistenz: Nane Thomas, Svea Schiemann, Friederike Wörner,
- Bühnenbildhospitanz: Anita Ackva, Jan Firgau,
- Dramaturgiehospitanz: Juliane Gigler,
- Inspizienz: Hannah Koester, Ralf Kubik,
- Soufflage: Ruth Ziegler, Violetta Ziegler,
- Regiehospitanz: Sabrina Toyen,