Nördlich der Kokerei Hansa in Huckarde wird bis 2027 der „Zukunftsgarten“ entstehen, mit dem sich Dortmund als einer der Hauptstandorte an der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) beteiligt. Ein zentrales Element des Zukunftsgartens ist die Brücke „Haldensprung“, die den zukünftigen Kokereipark mit dem Deusenberg verbinden soll. Die Kosten liegen bei fast zehn Millionen Euro.
Die Fuß- und Radwegebrücke hat eine Gesamtlänge von fast 160 Metern
Die IGA wird nicht nur Leistungsschau des Garten- und Landschaftsbaus sein, sondern stößt als Stadtentwicklungsmaßnahme schon jetzt eine Vielzahl von Entwicklungen an und verknüpft vorhandene Potenziale in den Stadtteilen. Der Verwaltungsvorstand empfiehlt nun dem Rat der Stadt, den Neubau des Brückenbauwerks „Haldensprung“ zu beschließen.
Die Fuß- und Radwegebrücke mit einer Gesamtlänge von fast 160 Metern soll über die Gartenausstellung hinaus die Erreichbarkeit eines attraktiven Freiraums gewährleisten und die Quartiere Huckarde und Deusen miteinander verbinden, erklärt Planungsdezernent Stefan Szuggat. Aufgrund mehrerer Gleisanlagen im Westen ist der Deusenberg aktuell vor allem über die östliche Flanke erreichbar.
Die Überwindung der Gleise und eine Anbindung des westlichen Deusenbergs an das Quartier Huckarde mitsamt der Kokerei Hansa sind innerhalb der Bürgerschaft seit vielen Jahren ein Thema. Diese Wünsche kann die neue Brücke erfüllen. Gestalterisch wird sich der „Haldensprung“ am Industriestil des Kokereigeländes mit Stahlfachwerk-Konstruktionen orientieren und diesen in heutige Bauweisen überführen. Die Planung der Brücke sieht an beiden Enden einen barrierefreien Zugang vor.
Neue Ost-West-Verbindung zwischen Huckarde und Deusen
Durch die Verbindung des zukünftigen Kokereiparks mit dem bestehenden Deusenberg entsteht nicht nur ein zusammenhängender Landschaftsraum von hoher Aufenthaltsqualität, sondern auch ein Rückzugsort von städtischer Überwärmung, dessen Erreichbarkeit über die Quartiersgrenzen hinaus durch das Brückenbauwerk gestärkt wird.
„Das Brückenbauwerk trägt durch seinen unmittelbaren Anschluss an den Emscher-Radweg in erheblichem Maße nicht zur Verbindung benachbarter Wohnquartiere, sondern auch zum Ausbau der lokalen sowie regionalen Radwegeinfrastruktur für Freizeit- und Berufsradverkehre bei“, so Stefan Szuggat. So schließt sie auch den geplanten Energiecampus, ein zukunftsweisendes Technologiegebiet mit perspektivisch rund 2.000 Arbeitsplätzen, an den Emscher-Radweg an.
Sofern der Rat der Stadt der Empfehlung des Verwaltungsvorstandes folgt, sind die vorbereitenden Arbeiten für den Brückenbau nach aktuellem Planungsstand für Ende 2023 und der Start für die eigentlichen Bauarbeiten ab Januar 2024 vorgesehen. Das Bauende für die Brücke selbst soll planmäßig nach etwa einem Jahr im Dezember 2024 erfolgen.
Die Brücke soll 2024 errichtet werden – das Land gibt 5,9 Millionen Euro dazu
Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt inklusive Baunebenkosten prognostiziert rund 9,56 Millionen Euro. Aus der sogenannten IGA-Festbetragsförderung vom Landesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW sind für den Bau der Brücke bereits Mittel in Höhe von knapp 5,9 Millionen Euro zugesagt.
Die umliegenden Freianlagen werden sukzessive und in sinnvollen Abschnitten, die einerseits den Brückenbau nicht behindern und andererseits die neue Freianlage nicht durch Bautätigkeiten beschädigen, sowohl zeitlich parallel als auch nachgelagert zum Brückenbau begonnen.
Das Ende der Bauausführung der Freianlagen innerhalb des Dortmunder Zukunftsgartens ist für Ende 2025 vorgesehen, um im Anschluss bis zur Eröffnung der IGA im April 2027 die Ausstellungsplanung unter Federführung der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH aufzusetzen.
Hintergrund: Die IGA 2027 im Ruhrgebiet
- Die Metropole Ruhr wird 2027 die „Internationale Gartenausstellung“ (IGA) ausrichten. Als regionales Großereignis bietet die IGA 2027 enorme Chancen, die 53 Kommunen, die vier Kreise, die regionale Wirtschaft und Verbände ebenso wie bürgerschaftliches Engagement wieder für einen großen Wurf zu vereinen.
- Rund um den traditionellen Kern der Leistungsschauen des Garten- und Landschaftsbaus, dient sie als Impuls- und Ideengeberin für eine ganze Region. Sie soll vor allem erreichen, dass die hier lebenden Menschen sich stärker mit ihrer Region identifizieren und sich dafür engagieren, ihre Heimat noch lebenswerter zu gestalten.
- Den Schwerpunkt der IGA 2027 bilden fünf sogenannte Zukunftsgärten: Die Stadt Dortmund wird neben den Städten Gelsenkirchen und Duisburg einen eintrittspflichtigen Ausstellungsbereich als Zukunftsgarten gestalten.
- Die renaturierte Emscher bildet dabei das Rückgrat eines grünen und ökologischen, innovativen Wohn-, Gewerbe- und Freizeitbandes, das unter dem Titel „Emscher nordwärts“ Tradition mit Moderne und bergbauindustrielle Geschichte mit zukunftsweisenden neuen Lebensräumen verbindet. Zwei weitere nicht eintrittspflichtige Zukunftsgärten werden in Bergkamen / Lünen und im Kreis Recklinghausen entstehen.
- Weitere Informationen zur IGA in Dortmund stellt das Amt für Stadterneuerung unter dortmund.de/iga bereit.
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IGA 2027: Rat entscheidet über den Bau der Brücke „Haldensprung“ – Kosten bei zehn Mio. Euro
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Abwechslungsreiches Programm zum Tag der Städtebauförderung am 13. Mai in Dortmund (PM)
Für starke Quartiere, ein attraktives Lebensumfeld und ein gutes Leben in der Nachbarschaft – die Städtebauförderung ist eines der wichtigsten Instrumente der Stadtentwicklung. Am 13. Mai 2023 finden deutschlandweit Veranstaltungen unter dem Motto „Wir im Quartier“ zur Städtebauförderung statt. Städte und Gemeinden informieren an diesem Tag über ihre Projekte, Planungen und Erfolge – und laden dazu ein, an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes mitzuwirken.
„Für Dortmund stellt die Städtebauförderung seit vielen Jahren eine wichtige Säule in der Stadterneuerung dar. Mit Hilfe der Fördermittel von Bund und Land verbessern wir ganz konkret das Lebensumfeld vieler Menschen in den Quartieren. Dies möchten wir auch in diesem Jahr der Öffentlichkeit zeigen“, so Planungsdezernent Stefan Szuggat. Unter Federführung des Amtes für Stadterneuerung bieten die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen am Samstag, 13. Mai insgesamt sechs verschiedene Aktionen an. „Wir freuen uns, die Vielseitigkeit der Projekte und Themen unserer Arbeit in diesem Jahr mit einem besonders umfassenden Programm vorzustellen“, so Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung. „Aktionen zum selber Mitmachen in der Nachbarschaft anzubieten ist uns dabei genauso wichtig, wie zu zeigen, dass wir für die Quartiere wichtige Bauvorhaben zur Umsetzung bringen.“
In Dorstfeld öffnet um 10.00 Uhr das Bürgerhaus „Pulsschlag“ seine Türen erstmals beim Tag der Städtebauförderung. Die ehemalige Waschkaue der Zeche Dorstfeld wurde durch außerordentlich großes Engagement aus dem Stadtteil zu einem Begegnungsort für die Menschen im Quartier umgebaut und ist seit Ende 2022 in Betrieb.
Das Quartiersmanagement Westerfilde-Bodelschwingh lädt wieder ein zum Tag der Sportvereine. Ab 14.00 Uhr gibt es auf dem Gelände der Westhausen Grundschule verschiedene Livevorführungen, Mitmachangebote und eine Sportrallye.
Mitten in der Nordstadt, im Park am Dietrich-Keuning-Haus, können die Besucher*innen erfahren, wie sie den eigenen Stadtteil klimafreundlicher machen und Nachhaltigkeit und Sauberkeit fördern können. Bei der Mitmachbörse „Nordstadt natürlich!“ haben Nordstädter*innen vor vier Jahren mit Unterstützung durch das Quartiersmanagement Nordstadt hierzu Initiativen gegründet, vernetzt, weiterentwickelt und verstetigt. Verschiedene Akteur*innen präsentieren von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr ihre Arbeiten, Ideen und Ergebnisse und laden zum Austausch vor Ort ein.
Das Projektteam von „Querbeet Dortmund“ führt am Tag der Städtebauförderung eine Radtour zum urbanen Gärtnern durch. Ursprünglich entstanden als Maßnahme im Stadterneuerungsgebiet Hörde, bietet Querbeet nun Gemeinschaftsgärtner*innen im gesamten Stadtgebiet Unterstützung beim Vernetzen und urbanen Gärtnern an. Gemeinsam wird ab 10.00 Uhr zu verschiedenen Gemeinschaftsgärten geradelt, um Erfahrungen austauschen. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail unter querbeet@dortmund.de ist für die Teilnahme erforderlich.
Auf der Kokerei Hansa gibt es Industriekultur zu entdecken. Hier lädt die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur zu einer Baustellen-Führung ein. Unter anderem für die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027 werden derzeit mehrere Gebäudekomplexe der historischen Großkokerei aus den 1920er Jahren im großen Stil und denkmalgerecht mit Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen saniert. In zwei ca. einstündigen Rundgängen über das Gelände wird die Stiftung die aktuellen Bauprojekte vorstellen. Start ist um 13.00 Uhr und um 15.00 Uhr am Infopunkt der Kokerei Hansa.
Direkt neben dem Industriedenkmal Kokerei Hansa findet eine weitere Aktion zum Tag der Städtebauförderung statt: Der Deusenberg wird in den nächsten Jahren behutsam weiterentwickelt. Den aktuellen Stand der Planungen hierzu erläutert das Amt für Stadterneuerung ab 11.00 Uhr in einem Rundgang über den Deusenberg. Beim gemeinsamen Blick von oben auf den geplanten Zukunftsgarten Dortmund wird ebenfalls der Bezug zur IGA 2027 hergestellt, bei der die ehemalige Mülldeponie teilweise zum Ausstellungsgelände gehören wird. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail unter iga2027@stadtdo.de ist für die Teilnahme erforderlich.
Weitere Informationen über die Dortmunder Aktionen zum Tag der Städtebauförderung sind über die Internetseite staedtebaufoerderung.dortmund.de abrufbar.
Hintergrund: Städtebauförderung vor Ort – ganzheitlich, nachhaltig und kooperativ
Dortmunds Stadtteile zukunftsfähig zu machen und gleichzeitig Selbstverantwortung und Engagement von Bewohner*innen und lokalen Akteur*innen zu stärken: Dies sind die vorrangigen Ziele der Stadterneuerung. Die finanzielle Unterstützung durch Mittel von Bund, Land und Kommune im Rahmen der Städtebauförderung spielt dabei auch in unserer Stadt seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle.
Schon seit 1971 unterstützt die Städtebauförderung Städte und Gemeinden dabei, bauliche, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen zu bewältigen. An der Finanzierung der Städtebauförderung beteiligen sich Bund, Länder und Gemeinden grundsätzlich zu je einem Drittel.
Das Besondere dabei ist, dass die Städtebauförderung quartierbezogene und integrierte Ansätze fördert. In den 52 Jahren hat sie sich immer wieder an vielfältige neue Herausforderungen angepasst. Dem trägt eine neue Gliederung der Städtebauförderung Rechnung: Seit 2020 bilden die drei Bund-Länder-Programme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ sowie „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ die neue Struktur der Städtebauförderung und machen sie dadurch einfacher, flexibler und grüner. Bestehende Problemlagen können hierdurch gezielter angesprochen werden. Sie führen die Schwerpunkte der bisherigen Förderung fort und ergänzen sie um wesentliche Querschnittsaufgaben.
Der bundesweite Aktionstag ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes zur Stärkung der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei Vorhaben der Städtebauförderung.
Das deutschlandweite Programm kann eingesehen werden unter tag-der-staedtebaufoerderung.de.