Der Black-History-Month neigt sich dem Ende zu. Ein Monat, in dem die Errungenschaften der afrikanischen Diaspora gewürdigt werden – die Leistungen, Geschichte und Kultur Schwarzer Menschen. Im Fritz-Henßler-Haus Dortmund haben Schwarze Kinder und Jugendliche jetzt einen Black-History-Day erlebt, indem sie sich gegenseitig zugehört und bestärkt haben.
„Wenn Ihre Träume Ihnen keine Angst machen, sind sie nicht groß genug.“
Es hängen Plakate von Martin Luther King, Patrice Lumumba und Bob Marley an den Wänden des Fritz-Henßler-Hauses – alles Personen die einen großen Einfluss auf die Schwarze Geschichte genommen haben.
Auch ein Zitat von Ellen Johnson Sirleaf, der ehemaligen Präsidentin von Liberia, hängt an der Wand: „(…). Wenn Ihre Träume Ihnen keine Angst machen, sind sie nicht groß genug.“ Die Teilnehmer:innen merken, dass dieses Zitat die Energie dieser Veranstaltung widerspiegelt.
Auch Fatou Mbengue, Jugendleiterin der Koordinierungsstelle „Kinder und Jugendliche aus dem afrikanischen Kulturbereich“ der Kinder- und Jugendförderung des Jugendamts Dortmund: „Ich bekomme von den Jugendlichen oft mit, dass sie sich ein Limit setzen. Auch in ihrer Berufswahl und Studienwahl.
Da ist es mir auch immer besonders wichtig denen das Gefühl zu geben, dass es gar keine Grenzen gibt“. Sie selbst studiert Rechtswissenschaften und sieht, dass die Kinder und Jugendlichen dieses Empowerment dringend benötigen.
Seit sieben Jahren arbeitet sie neben ihrem Studium als Jugendleiterin und sieht die Früchte, die ihre Arbeit trägt. „Ich bin auf all meine Jugendlichen stolz. Ich habe jetzt gerade auch zwei, drei getroffen, wo die eine zum Beispiel früher immer den Poetry Slam geleitet hat“, sagt die Jurastudentin,
„Am Anfang waren sie sich ganz unsicher. Mittlerweile sieht man einfach wie selbstbewusst die sind, indem was sie machen. Die entwickeln sich immer weiter und nutzen auch diesen Raum, den sie zur Verfügung gestellt bekommen“.
Jugendliche hören einander zu und beraten sich
In den Workshops hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, von ihren Erfahrungen im Alltag und in der Schule zu erzählen. Im Workshop „Bewältigungsstrategien“ saß ein Mädchen, welches von einem Ereignis auf einer Klassenfahrt erzählte.
Ein Klassenkamerad rief ihr im Bus das N-Wort zu, ein kolonial-rassistischer Begriff für Schwarze Menschen. Wie geht man mit sowas um? In der kleinen Runde redeten die Jugendlichen über die Gefühle, die in solchen Fällen aufkommen und wie sie damit umgehen.
„Die meisten Jugendlichen wissen nicht, wie sie mit Rassismus umgehen sollen“, sagt Frank Enoh, Koordinator im Missa-Projekt der aidshilfe dortmund e.v.. Er selbst hätte sich in jungen Jahren Mentoren gewünscht, deswegen sei er jetzt auch Jugendleiter.
Panelist:innen aus den verschiedensten Branchen
Nach den Workshops gab es eine Diskussionsrunde mit Schwarzen Panelist:innen, die aus den verschiedensten Branchen kommen. Die Jugendlichen konnten ihnen Fragen stellen und so zögerte ein Mädchen im Publikum nicht: „Findet ihr es nicht problematisch, dass es einen ganzen Monat für Schwarze Menschen gibt?“
„Warum werden Schwarze Fachkräfte nicht wertgeschätzt, obwohl sie eine so große Bereicherung sind“, fragt ein Junge aus dem Publikum. Zum Schluss der Veranstaltung legte die Tanzgruppe „Dance 4 You“ eine Tanzdarbietung hin.
„Gerade so ein Tag wie heute visualisiert nochmal, es ist egal aus welchem Bereich man kommt, egal aus welcher Familiensituation oder welchen ethnischen Hintergrund man hat. Es ist wichtig, dass man an sich glaubt“, sagt Mbengue.
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