Es gibt wieder einen Hoffnungsschimmer für einen Vollanschluss der Mallinckrodtstraße (OWIIIa) an die Westfaliastraße, was eine massive Entlastung der Anwohner*innen im Hafen-Quartier bedeuten würde. Bislang ist das Vorhaben insbesondere an den Kosten gescheitert, zumal das Vorhaben in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden müsste. Doch ein neues Gutachten weckt Hoffnungen.
Gutachten: Güter- und Warenumsatz im Dortmunder Hafen wird weiter steigen
Der Rat der Stadt hatte am 25. Juni 2015 das Verkehrskonzept Hafen beschlossen. Darin ist unter anderem als mittelfristige Maßnahme die „Erstellung eines Gutachtens zur weiteren Qualifizierung des Vollanschlusses der Westfaliastraße an die OWIIIa“ enthalten. Dieses Gutachten liegt der Verwaltung nun mit positivem Ergebnis vor.
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Prognosen sagen voraus, dass der Güter- und Warenumsatz im Dortmunder Hafen weiter steigen wird. Durch diese Entwicklung werden die Verkehrsströme im und rund um den Hafen voraussichtlich zunehmen. Durch den Hafendialog wurde ein Verfahren initiiert, um ein Verkehrskonzept für das kommende Jahrzehnt zu entwickeln.
Im Zuge dieses Verfahrens wurde ein Verkehrsgutachten erarbeitet, in dem auch der Ausbau des Knotenpunktes Westfaliastraße/OWIIIa (Mallinckrodtstraße) verkehrlich untersucht wurde. Das Problem: Bisher können Fahrzeuge nur in Richtung Nordstadt auf die Mallinckrodstraße auffahren oder von der Nordstadt kommend abfahren.
Insbesondere Lkw, die von der Autobahn kommen oder dahin fahren wollen, müssen erst eine Schleife durch die Nordstadt drehen bzw. fahren deshalb gleich weiter Richtung Osten.
Technische Machbarkeitsstudie mit einer volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Analyse
Im Zuge des Verfahrens ist eine technische Machbarkeitsstudie beauftragt worden, die sich mit einer volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Analyse beschäftigt und eine Empfehlung aussprechen soll.
Im Ergebnis überwiegt der Nutzen die mit dem Vorhaben verbundenen Kosten in einem Verhältnis von 1,03 – dies kommt einer Empfehlung für die Idee und das Vorhaben gleich. Das Verfahren der Bewertung baut auf den Methoden des aktuellen Bundesverkehrswegeplans 2030 auf.
In der Machbarkeitsstudie wurden zunächst elf Varianten untersucht. Die Unterschiede lagen in der Verkehrs- und Wegeführung, der Ausbildung der Verkehrsknoten in signaltechnischer Hinsicht und in Bezug auf die Auffahrt von der Westfaliastraße auf die OWIIIa in Richtung Westen sowie der Abfahrt von der OWIIIa auf die Westfaliastraße in östlicher Richtung als kombinierte Brücken- und Dammbauwerke.
Durch die Nutzung von Bahnflächen der Bahn für Rampen könnten Baukosten sinken
Die im Ergebnis vorgeschlagene Lösung baut darauf auf, dass die heutigen Bahnflächen unterhalb des bestehenden Brückenbauwerks gemäß der hier zuständigen Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW (BEG) zukünftig anderen Nutzungen zugeführt werden sollen. Dies hat die Bahn inzwischen fest zugesagt.
Damit ergibt sich die Möglichkeit den Höhenunterschied von der Westfaliastraße zur OWIIIa über eine Kombination aus im Verhältnis weniger aufwändigen Dammbauwerken und insbesondere die verbleibenden DB Strecken querenden kurzen Brückenbauwerken zu überwinden.
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden nun in den weiteren Dialog zum Verkehrskonzept Hafen eingebracht und später den Gremien zugeleitet. Baudezernent Arnulf Rybicki bemühte sich jedoch, übertriebene Erwartungen zu dämpfen. Insbesondere die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan sei eine große Hürde. „Zu ob und wann können wir noch nichts sagen. Einer möglichen baulichen Lösung sind wir aber einen Schritt weiter gekommen“, so Rybicki auf Nachfrage von Nordstadtblogger.
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CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund (Pressemitteilung)
CDU pocht auf Realisierung des Vollanschlusses Westfaliastraße – OWIIIa
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund setzt sich weiterhin für einen Vollanschluss der Westfaliastraße an die OWIIIa/ Mallinckrodtstraße ein und erwartet dessen Realisierung. „Im Rahmen des Bürgerdialogs zur Realisierung der ersten Stufe der KV-Anlage (kombinierter Verkehr) am Dortmunder Hafen haben wir zugesagt, verkehrliche Maßnahmen anzugehen, die insbesondere für die Huckarder Bevölkerung eine Entlastung mit sich bringen. Dazu gehört auch das Thema eines Vollanschlusses der Westfaliastraße an die OWIIIa”, erklären Uwe Waßmann, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, und der Huckarder Ratsvertreter Uwe Wallrabe einmütig.
Vor dem Hintergrund, dass die KV-Anlage zeitnah erweitert werden soll, hat dieses Thema für die Dortmunder Christdemokraten eine hohe Priorität. „Der Abschlussbericht über die damaligen Dialogveranstaltungen liegt seit Februar 2015 vor. Daraus resultierte unter anderem der Auftrag des Rates, die Machbarkeit eines Vollanschlusses zu prüfen. Letztlich war es damals breiter politischer Konsens, dass dieser Vollanschluss kommen soll. Daran fühlen wir uns gebunden”, ergänzt Waßmann. Aus diesem Grund werde sich die CDU weiterhin dafür einsetzen, dass die Maßnahme ihre Priorität nicht verliert. „Es ist generell deutlich schwieriger geworden, wichtige Projekte gegen diverse Widerstände in der Stadt zu realisieren. Daher ist es von großer Bedeutung, glaubwürdig zu bleiben. Wir bedauern sehr, dass beinahe fünf Jahre vergangen sind und erst jetzt die Machbarkeitsstudie vorliegt. Nachdruck sieht für mich anders aus”, so Waßmann weiter.
Die Idee der Stadt, für die Realisierung des nötigen Brücken- und Dammbauwerks die Flächen des alten Güterbahnhofs Westfaliastraße zu beanspruchen, unterstützt die CDU-Fraktion. „Die Fläche gehört der Deutschen Bahn AG und die plant wohl eine andere Nutzung. Wir werden uns jedoch an verschiedenen Stellen dafür einsetzen, dass die Fläche in die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft BEG-NRW übergeht und zusammen mit der Stadt Dortmund entwickelt wird. Die Fläche ist nicht nur für diese Verkehrslösung interessant, sondern wäre auch ein großer Gewinn für das Portfolio der Wirtschafts- bzw. Gewerbeflächen der Stadt Dortmund. Denn das ist kurz- bis mittelfristig in verschiedenen Segmenten kaum vorhanden”, so Waßmann weiter.
Dr. Jendrik Suck, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion und Aufsichtsratsmitglied der Hafen AG, weist auch auf den Stellenwert des Themas in Hinblick auf die Wettbewerbssituation in der Logistikbranche hin: „Mit der zweiten Stufe der KV-Anlage will der Hafen sein Leistungsangebot marktgerecht erweitern. Die Container-Depotfläche kann dadurch um bis zu 30.000 qm ausgeweitet werden. Das sind etwa 150.000 Ladeeinheiten, die von der Straße ferngehalten werden. Somit besitzt das Projekt eine hohe überregionale Bedeutung und sollte nun energischer als bisher verfolgt werden.“