Von Susanne Schulte
Feierte der Verein Hoeschpark-Freunde dieses Jahr den 75. Geburtstag der Grünanlage, steht für 2017 das nächste Jubiläumsfest im Terminkalender: Am 15. Juli 1952 springen vier Lehrlinge der Westfalenhütte ins Becken des neuen Freibads, genannt Stockheide. Damit ist die Sportstätte eröffnet.
Die nördliche Waldfläche ist eine öde Landschaft – Bauzäune verhindern den Zugang
An diesen Tag und die 65 Jahre danach will der Hoeschpark-Verein erinnern. Und er hat auch viele Wünsche an die Stadt, die nichts mit dem Geburtstag zu tun haben: neue Bäume für den Wald und eine Entwässerung, die die Bäume schützt, zählte Franz-Josef Ingenmey vom Vereinsvorstand im Gespräch mit den Nordstadtbloggern auf.
Zum neuen Jahr übernimmt die Revierpark Wischlingen GmbH als Betreiberin den Hoeschpark von der Sportwelt Dortmund. Nachdem der Rat am 8. Dezember diesem Vorschlag zustimmte, kam einen Tag später auch das Ja der Vollversammlung des Regionalverbands Ruhr, des RVR.
Die Mitglieder im Hoeschpark-Verein wünschen sich, dass die Zusammenarbeit bestens klappt und der Hoeschpark wieder zu dem wird, was er einmal war: eine Sportstätte – und ein attraktives Naherholungsgebiet.
In Sachen Sportstätte wurde ja vieles getan und, so sind die Versprechungen, soll noch mehr getan werden, aber für die Naherholung, sprich: Spaziergänge im Wald, müssen seit vielen Monaten Abstriche gemacht werden.
Obwohl alle wackeligen Bäume abgeholzt wurden, ist das Gelände immer noch gesperrt
Nach den häufigen Hochwassern in den vergangenen fünf, sechs Jahren hatte die Stadt im Frühjahr den Wald sperren lassen und eine Fachfrau beauftragt, die Standfestigkeit der Bäume zu prüfen.
Um die war es schlecht bestellt: Dutzende Bäume ließ die Verwaltung fällen, zum Teil, weil Pilze die Bäume krank gemacht hatten, zum Teil weil das Wasser die Wurzeln verfaulen ließ.
Jetzt sind alle wackeligen Bäume abgesägt, aber der Wald ist immer noch gesperrt und immer noch nicht ist klar, wann die Aufforstung beginnt, so erzählte Ingenmey von den Gesprächen mit den Verantwortlichen bei der Stadt Dortmund.
Chef der Stadtentwässerung verspricht, kurzfristig etwas gegen Hochwasser-Gefahr zu tun
Versprochen habe jedoch Dr. Christian Falk, der Chef der Stadtentwässerung Dortmund, dass in Kürze etwas gegen die Vernässung des Hoeschpark-Waldes passiere, so Franz-Josef Ingenmey.
War erst geplant, Ende November mit den Bauarbeiten für eine Drainage zu beginnen, war dieses Vorhaben der Verwaltungsspitze mit 300.000 Euro zu teuer und wurde abgeblasen.
Stattdessen hat man in der vergangenen Woche alle Schachtdeckel im Park abgedeckt und die Abflussleitungen durchgespült, damit das abzupumpende Grundwasser frei fließen kann und nicht mehr an die Oberfläche drängt.
Ob dieser Einsatz Erfolg zeigt, wird sich zeigen, wenn der nächste Dauerregen einsetzt und das Grundwasser, dessen Spiegel in den letzten Jahren durch den Weggang vielen Industriebetriebe stark gestiegen sein soll, sich wieder einen Weg vom Westfalenhütten-Gelände zum tiefsten Punkt in der Nachbarschaft sucht, dem Wald im Hoeschpark.
Verein grübelt über Zweck einer Zufahrt von der Nordspange – Kein Parken im Park
Im Zusammenhang mit der geplanten Nordspange übers Westfalenhütte-Gelände gibt es eine gute Nachricht: Der Bau des Regenrückhaltebeckens, für das der halbe Wald im Park weichen müsste, scheint als Vorschlag vom Tisch.
Man wolle die Entwässerung nun unterirdisch entlang der noch zu bauenden Straße anlegen, hat der Vereinsvorstand erfahren. Sorge macht den Hoeschpark-Freunden dafür nun ein anderes Detail in den Plänen: eine Abzweigung unbekannten Zwecks von der Nordspange in Höhe des Betriebshofes im Hoeschpark.
Sie hoffen, dass in diesem Detail nicht die teuflische Idee steckt, hier einen Parkplatz anzulegen: „Kein Parken im Park“, heißt hier die Position des Vereins.
Wunsch: Breiter Grüngürtel zwischen Park und Nordspange mit Fuß- und Radweg
Auch wünschen sie sich, wie vor Jahren in den ersten Plänen rund um die Nordspange zu sehen war und ist, einen breiten Grüngürtel zwischen der Straße und dem Hoeschpark mit einem Fuß- und Radweg abseits der Straße.
Dieser einst gezeichnete Grüngürtel ist von Jahr zu Jahr, von Plan zu Plan immer dünner geworden. Vielleicht gibt es ja zum Geburtstagsfest des Stockheidebades ein schönes Geschenk für die Hoeschpark-Fans: das Versprechen, den Grüngürtel wieder breiter zu planen und die Nordspange nicht direkt am Hoeschpark entlang zu führen.
Hoeschparkfest, DJ-Picknick und Borsigplatz-Stilleben in 2017
Neben dem Hoeschpark-Fest, das erneut als Abschluss der Internationalen Woche mit vielen Ständen und vielen Gästen stattfindet, ist für den 26. August ein DJ-Picknick geplant.
Franz-Josef Ingenmey vom Vorstand des Hoeschpark-Vereins war kürzlich mit den Machern aus dem Verein UPop im Park unterwegs, um sich die Gegebenheiten vor Ort genau anzusehen. Die waren, so der Eindruck des Hoeschpark-Vorstands, ganz angetan von den vielen Flächen, auf denen die Musik spielen könnte.
Und nach dem Picknick ist nur Stunden vor dem Borsigplatz-Still-Leben. Die Veranstaltung, die in diesem Jahr alle Mitmachenden begeistert hat, soll kein einmaliges Ereignis bleiben. Am 27. August gibt es eine Wiederholung.
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