3D-Scanner für die Orthopädietechnik, ein virtueller Schweißtrainer, Exoskelette, die Malern ein komfortableres Überkopfarbeiten ermöglichen, und ein Podcast, in dem es Tipps zum digitalen Wandel gibt: Vier Beispiele von vielen, die bei den zahlreichen BesucherInnen von „Handwerk Digital 2019“ Begeisterung weckten. 80 Aussteller aus ganz Deutschland präsentierten ihre Leistungen und Produkte rund um Handwerk 4.0.
Bundesweit einmaliges Event mit einer Fülle von Informationsangeboten
In Kooperation mit Handwerk.NRW, dem Kompetenzzentrum digitales Handwerk und der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund veranstaltete die Handwerkskammer (HWK) Dortmund im HWK-Bildungszentrum Hansemann dieses bundesweit bislang einmalige Event.
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Hunderte Besucher erlebten eine Fülle von Informationsangeboten, die schlichtweg beeindruckend war. Unterschiedlichste Präsentationen von Handwerksunternehmen, neueste Programme und Services aus der IT-Branche fürs Handwerk, Keynotes und praxisorientierte Workshops. Digitalisierung konnte man in dieser Woche in Dortmund auf unterschiedlichste Art miterleben.
Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, betonte bei der Eröffnung: „Im digitalen Wandel ist es notwendig, Berufsbilder zu überarbeiten, um die zukünftigen Gesellen und Meister mit dem nötigen Know-how auszustatten. Mit neuen technischen Möglichkeiten wird künftig auch das Lernen als solches ganz neu gedacht werden. Dabei haben wir es aber nicht nur mit unbequemen Veränderungen zu tun, sondern mit neuen, spannenden Perspektiven.“ Genau das solle bei „Handwerk Digital 2019“ gezeigt werden: gute Beispiele, die Lust auf Digitalisierung machen.
Handwerk 4.0: Digitalisierung als wichtige Herausforderung verstehen und nutzen
NRW Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart betonte, dass die Digitalisierung eine Herausforderung für das Handwerk sei, aber auch eine große Chance. „Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, haben viele Betriebe die Digitalisierung bereits zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle genutzt und beispielsweise Smart-Home-Anwendungen in Haushalte und Unternehmen gebracht.“
Auch die Handwerkskammer Dortmund habe dieses Potenzial schon frühzeitig erkannt und gebe mit „Handwerk Digital 2019“ die richtigen Impulse, damit die Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet seien.
Dr. Stefan Kaufmann, Vorsitzender der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der Digitalen Arbeitswelt“ des Deutschen Bundestags, erklärte, dass der Bundestag konkrete politische Handlungsempfehlungen erarbeiten wolle, um die berufliche Bildung im Rahmen der Digitalisierung weiterzuentwickeln.
Hoffnung auf Investitionen: Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung
„Als Vorsitzender der Kommission ist es mir ein besonders wichtiges Anliegen, dass die berufliche Bildung insgesamt attraktiver wird und wir mit der Arbeit der Enquete einen Beitrag zur Herstellung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung leisten können.“
„Klug umgesetzt wird die Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen stärken und neue Geschäftsmodelle entstehen lassen“, sagte Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund. „Ich freue mich, dass HWK und IHK bei diesem wichtigen Zukunftsthema an einem Strang ziehen. „Handwerk Digital“ hat sich als Impulsgeber für unsere Region etabliert, sodass wir die Veranstaltung gern unterstützen.“
Bei einer Talkrunde machte HWK-Präsident Schröder deutlich, dass die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens künftig davon abhänge, wie stark es sich an die neuen Entwicklungen angepasst hat. Wunsch des Handwerks sei daher eine stärkere Investition in die Bildungszentren, um den Bedürfnissen der digitalen Arbeitswelt gerecht werden zu können.
„Das ist ein sehr wichtiger Baustein, nicht nur mit Blick auf eine zeitgemäße Qualifizierung der Fachkräfte von morgen. Moderne Bildungszentren können dazu beitragen, die Attraktivität der beruflichen Bildung in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken und Jugendliche die Modernität des Handwerks vor Augen zu führen. Darüber hinaus wären stärkere Investitionen ein wichtiges Signal zur Gleichstellung beruflicher und akademischer Bildung.“