Mit dem Interkulturellen Wirtschaftspreis 2019 ist auf der Preisverleihung das Hotel Esplanade aus Dortmund ausgezeichnet worden. Der Preis wird seit 2006 vom Multikulturellen Forum in Partnerschaft mit den Kommunen und Kammern der Region verliehen. Die Auszeichnung wirbt für kulturelle Vielfalt als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor im westfälischen Ruhrgebiet und würdigt vorbildlich engagierte Unternehmen.
Im Hotel Esplanade Dortmund arbeiten 42 Menschen aus über zehn Nationen
Unternehmerin Katja Kortmann erhielt den begehrten Preis im Kurhaus Bad Hamm aus den Händen der Vertreterin der Stadt Dortmund, Reyhan Güntürk, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.
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Sie hatte zuvor in ihrer Laudatio insbesondere lobend hervorgehoben, dass das Unternehmen nicht nur in seiner Personalpolitik auf kulturelle Vielfalt setze. Konkret beschäftigt das Unternehmen 42 Menschen aus mehr als zehn verschiedenen Ländern, darunter Ghana, Griechenland, Italien, Marokko, Mazedonien, Schottland, Syrien, die Türkei und Weißrussland.
Es kommuniziere auch selbstbewusst nach außen, dass Integration und kulturelle Vielfalt Vorteile für alle Seiten mit sich bringe und ein wichtiger Beitrag für ein gutes Zusammenleben in der Gesellschaft sei. Katja Kortmann zeigte sich sichtlich gerührt von der Auszeichnung: „Es ist so schön zu sehen, dass es Anerkennung gibt für das Engagement, das wir als Team zeigen.“
Ihr sei es wichtig, ein Zeichen zu setzen und sie hoffe, weitere Unternehmen zu inspirieren, es ihr gleichzutun. Die Jury hatte sich einstimmig für das Unternehmen als Preisträger entschieden und auch das Publikum des Abends zeigte sich beeindruckt von dem Engagement.
Haltung zeigen und die Mauern in den Köpfen der Menschen einreißen
Haltung zeigen für eine offene und von Vielfalt geprägte Gesellschaft – diese Notwendigkeit und dieser Appell zog sich wie ein roter Faden durch fast alle Wortbeiträge des Abends. So rief der Geschäftsführer des Multikulturellen Forums, Kenan Küçük, mit Hinweis auf 30 Jahre Mauerfall zum Einreißen von Mauern in den Köpfen der Menschen und zu mehr Begegnung und Dialog auf.
Gerade die Arbeitswelt biete da ein hohes Potenzial an Lernerfahrungen; Unternehmen seien somit nicht nur Wirtschaftsakteure, sondern auch Orte des sozialen Miteinanders, des Vertrauens und der Solidarität.
Grußrednerin Monika Simshäuser, Bürgermeisterin der Stadt Hamm, zeigte sich angesichts des starken unternehmerischen Engagements im westfälischen Ruhrgebiet optimistisch, dass dies auch in Zukunft gelingen werde. Einen Einblick in die interkulturelle Personalentwicklung eines Global Players gab Gastredner Christoph Hückelheim, Group Vice President Human Resources bei der Wilo SE.
Besondere Anerkennung für die Brockhaus AG aus Lünen
Neben dem Hauptpreis würdigte die Jury des Interkulturellen Wirtschaftspreises die Brockhaus AG mit einer Urkunde der „besonderen Anerkennung“. Dem unabhängigen IT-Dienstleister aus Lünen gehe es nicht nur um die Erschließung internationaler Fachkräfte, sondern um eine ganzheitlich auf Vielfalt ausgerichtete Unternehmenskultur.
„Aus Sicht der Brockhaus AG sorgen die verschiedene Denk- und Sichtweisen für eine bessere Problemlösungsfähigkeit und zu einem nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil“, betonte Jurymitglied Gabor Leisten von der Handwerkskammer Dortmund bei der Preisübergabe.
Weitere Informationen:
Der Interkulturelle Wirtschaftspreis wird vom Multikulturellen Forum e.V. verliehen. Der Verein mit Hauptsitz in Lünen und Niederlassungen in Dortmund, Hamm, Bergkamen und Düsseldorf setzt sich seit mehr als 30 Jahren insbesondere für die Chancengleichheit und gelebte kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz ein.
Seit 2011 wird der Preis von einer regionalen Partnerschaft getragen: Neben dem Multikulturellen Forum sind es die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, die Handwerkskammer Dortmund, die Wirtschaftsförderung Kreis Unna, die Wirtschaftsförderung Hamm, die Stadt Dortmund und der Verein Selbständiger Migranten e.V., die mit dem Preis jährlich ein vorbildliches Unternehmen aus der Region auszeichnen, das seine Personalpolitik in beispielhafter Weise interkulturell ausgerichtet hat.
Auf diese Weise sollen Vorbilder in den Mittelpunkt gerückt, erfolgreiche Strategien anderen Unternehmen vorgestellt und weitere Unternehmen für die Erfolgspotenziale von kultureller Vielfalt sensibilisiert werden.