Grundstücksmarktbericht: Bauen wird in Dortmund teurer

Neubaugebiet Stadtkrone-Ost
Die Preise für Neubauten sind binnen von drei Jahren um 20 Prozent angestiegen. Archivbild

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Dortmund zeigt mit seinem aktuell veröffentlichten Grundstücksmarktbericht 2014 die Entwicklung auf dem Grundstücksmarkt auf. Ein Ergebnis: Im Jahr 2013 konnten insgesamt steigende Kauffallzahlen und mit einem Umsatzvolumen von 836 Millionen Euro auch höhere Geldumsätze verzeichnet werden.

Preise ziehen deutlich an: 20 Prozent in drei Jahren

Besonders bei den mit Ein- und Zweifamilienhäusern oder Mehrfamilienhäusern bebauten Grundstücken sind Preise angezogen. Ein durchschnittliches neu errichtetes Doppelhaus kostet inzwischen rund 2200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, was einer Steigerung von rund 20 Prozent in den letzten zwei Jahren entspricht.

Auch bei Eigentumswohnungen sind Anzahl und Geldumsatz sowohl für den Neubau als auch für die Weiterverkäufe gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Für eine neu errichtete Eigentumswohnung muss inzwischen durchschnittlich über 2500 €/m² Wohnfläche kalkuliert werden, wogegen vor drei Jahren noch unter 2000 €/m² anzusetzen waren.

Trotz Steigerung „noch homogenes Gefüge“

„Trotz dieser Preisanstiege sind wir in Dortmund noch in einem ‚normalen’ und homogenen Gefüge“, betont Ulf Meyer-Dietrich, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Die tendenzielle Preisentwicklung spiegelt unter anderem den Markt des Niedrigzinsniveaus wieder und ist auch im interkommunalen Vergleich nicht ungewöhnlich.

Dabei ist in ganz Dortmund auch ein steigendesBodenrichtwertniveau, also der Grundstückspreis pro Quadratmeter,sowohl für den Geschoss- als auch für den individuellen Wohnungsbau zu beobachten, gebietsweise sogar deutlich. Der derzeit teuerste Quadratmeter für Ein- und Zweifamilienhäuser befindet sich am Phoenix-See-Nordufer an der Uferpromenade mit 500 €/m².

„Keine Immobilienblase erkennbar“

„Dennoch sind Anzeichen für das Bestehen einer Immobilienblase und somit von einer Überbewertung von Immobilien zur Zeit nicht erkennbar“, führt Christian Hecker, Geschäftsführer des Gutachterausschusses aus.

Mehr als 70 Prozent der Käufer von Immobilien in Dortmund wohnten im Übrigen auch vor dem Kauf bereits in Dortmund. Fünf Prozent kamen aus den umliegenden Städten wie Lünen, Castrop-Rauxel, Bochum oder Unna. Immerhin jeder vierte Bauherr ist hingegen Dortmunder Neubürger.

Im Grundstücksmarktbericht werden auch Daten für die Immobilienwirtschaft veröffentlicht, wie Liegenschaftszinssätze, Wertfaktoren oder Umrechnungskoeffizienten. Zudem werden auch die Bodenrichtwerte für Ackerland angegeben. Diese liegen durchschnittlich bei rund 4,30 €/m².

Hintergrund:

Die Gutachterausschüsse sind als Einrichtungen des Landes unabhängige, nicht an Weisungen gebundene Kollegialgremien.Mehr über Gutachterausschüsse insbesondere über deren Zusammensetzung, Aufgaben und Produkte wie auch eine Kurzinformation über das Marktgeschehen 2013 in Dortmund ist unter http://www.gars.nrw.de/ga-dortmund abrufbar.

Die Bodenrichtwerte und Teile des Grundstücksmarktberichtes können kostenlos im Internet unter www.boris.nrw.de eingesehen werden. Dort kann auch für 21 Euro ein Immobilienrichtwert abgerufen werden, mit welchem sich der ungefähre Wert einer Immobilie eigenverantwortlich ermitteln lässt.

 

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