Das Tiefbauamt plant den Abbruch und Neubau der Straßenüberführung an der Franziusstraße. Grund ist der geplante Neubau eines ICE-Werkes der DB Fernverkehr AG (Deutsche Bahn) auf den Flächen des ehemaligen Güterbahnhofes am Dortmunder Hafen. Im Rahmen dieser DB-Maßnahme soll eine Gleistrasse reaktiviert werden, die die Anbindung des Werkes an das Gleisnetz aus Richtung Norden ermöglicht und dabei die Brücke Franziusstraße unterquert.
Kein Wegfall der Nord-Süd-Verbindung über die Franziusstraße
Der Rat der Stadt Dortmund entscheidet bei seiner Sitzung am 22. September 2022 über das Vorhaben. Das Brückenbauwerk aus dem Jahr 1903 erhielt zur Ertüchtigung der Hauptträger im Jahr 2006 Stützen. Diese Stützen stehen jedoch mitten in der demnächst reaktivierten Gleistrasse und machen einen Fahrbetrieb der DB unmöglich. ___STEADY_PAYWALL___
In Kenntnis der aktuell geplanten Flächenreaktivierung wurde daher untersucht, ob die Brücke bei einem gleichzeitigen Rückbau der Stützen nachhaltig saniert werden kann. Nach dem seit Ende Mai vorliegenden Untersuchungsergebnis scheidet jedoch eine nachhaltige Sanierung aus, eine Ertüchtigung ist nicht möglich.
Um alle Eventualitäten zu prüfen, wurde seitens der Verwaltung ebenfalls untersucht, wie sich ein Wegfall der Nord-Süd-Verbindung über die Straßenüberführung Franziusstraße auf die Verkehrsflüsse in diesem Bereich auswirken würde.
Brückenbauwerk muss durch eine moderne Konstruktion ersetzt werden
Der Wegfall wäre jedoch sowohl für den Straßen-, wie auch für den Fahrrad- und Fußverkehr schwerwiegend und wurde daher im Endergebnis abgelehnt. Das Brückenbauwerk muss stattdessen abgebrochen und durch eine neue, moderne Konstruktion ersetzt werden.
Der Neubau der reaktivierten Gleistrasse soll 2025 umgesetzt werden, sodass ein Abbruch der Brücke bis dahin erfolgt sein muss. Der Brückenneubau soll in den Jahren 2025 bis 2026 erfolgen. Die Baumaßnahme der DB soll 2025 beginnen und mit der Inbetriebnahme des ICE-Werkes Mitte 2027 enden.
Die Projektkosten werden heute auf 6 Millionen Euro für die bauliche Umsetzung, zuzüglich der Planungskosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro geschätzt.
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Reaktionen
Ingo St.
Die Brücke Franziusstraße wird ersetzt. Aber die Unterführung mit 3,5 Meter unter der Köln-Mindener an der Franziusstraße und die Strassenführung in Formeines „Fleischerhakens“ bleibt erhalten,. Ziemlich weitsichtige Planung. Man hatte nur 20 Jahre Zeit seit Stillegung des Rangierbahnhofs.
Wichtige Verbindung zwischen Hafen und Huckarde: Neue Brücke Franziusstraße soll ab 2026 kommen (PM)
Wie wichtig die Brücken und Überführungen für den Verkehr in der Stadt sind, fällt dann auf, wenn eine fehlt. Auch am Hafen muss ein wichtiges Bauwerk abgerissen und neu gebaut werden – es geht um die Brücke Franziusstraße.
Sie verbindet den Hafen mit dem benachbarten Huckarde – und entsprechend wichtig ist ihre tagtägliche Funktion für den Straßenverkehr: die Brücke, die auf der Franziusstraße über die Bahngleise führt. In seiner Sitzung am 14. November entscheidet der Rat über Abriss und Neubau des Bauwerks, das seine Ursprünge im Jahr 1903 hat.
Ein Neubau ist erforderlich, weil die Brücke den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Bereits seit 2006 entlasten zusätzliche Stützen im Bereich der stillgelegten Gleise die Überführung. Diese Stützen können aber nicht bleiben, weil die Deutsche Bahn ein neues ICE-Werk an der Westfaliastraße bauen wird – und dafür die Gleistrasse, einst Zufahrt zum alten Güterbahnhof, wieder aktiviert und erweitert. Bisher hatte die DB die Hilfsstützen geduldet; ohne die Stützen kann die Brücke die Verkehrslast nicht tragen.
Enge Abstimmung zwischen Stadt und Deutscher Bahn ist nötig
DB und Stadt haben in enger Absprache bereits die beiden Neubaumaßnahmen ICE-Werk und Brücke vorläufig abgestimmt – in Bezug auf die Zeitpläne und die logistischen Abläufe wie z.B. Einrichtung von Baustraßen oder -einrichtungsflächen.
Die DB plant, Mitte 2025 mit ihren Arbeiten zu beginnen. Das neue ICE-Werk soll im Sommer 2027 in Betrieb gehen. Unter diesen Bedingungen soll die Demontage der Hilfsstützen und der Brücke Anfang Juli 2025 beginnen. Die Arbeiten der Stadt müssen bis Ende August 2025 abgeschlossen sein. Dann baut die DB die Gleistrasse inklusive der notwendigen Oberleitungsanlagen.
Der Neubau der Brücke kann ab Februar 2026 starten. Mit einer Fertigstellung ist Ende des zweiten Quartals 2027 zu rechnen. Während dieser Zeit ist die Franziusstraße entsprechend voll gesperrt. Diese Sperrzeit soll auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Technische Daten der neuen Brücke
Die neue Brücke wird eine Spannweite von etwa 40 Metern und eine Breite von etwa 17 Metern haben. Damit wird sie rund 1,5 Meter breiter sein als ihre Vorgängerin von 1903. Die Verbreiterung verbessert die Nahmobilität, insbesondere den Radverkehr. Durch die Erweiterung des Querschnitts wird auch ein Umbau des angrenzenden Straßenbereichs notwendig.
Kosten und Förderung
Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 15 Millionen Euro. Darin sind Kosten in Höhe von rund einer Million Euro für den Rückbau enthalten. Die Förderung der Gesamtmaßnahme wurde fristgerecht beantragt. Die Genehmigung eines förderunschädlichen vorzeitigen Maßnahmenbeginns liegt bereits vor. Ein Förderbescheid steht noch aus.
Aufgrund der terminlichen Vorgaben, die sich aus dem Bau des ICE-Werks ergeben, müssen die Arbeiten für die Demontage der Hilfsstützen und des Überbaus bereits vor Erhalt des Förderbescheids vergeben werden.
Mehrere Umleitungen sind möglich
Für die Zeit der Vollsperrung hat die Straßenverkehrsbehörde verschiedene Umleitungsvarianten entwickelt. So kann der Verkehr in Richtung Norden über die Deusener Straße und Franz-Schlüter-Straße auf die Lindberghstraße geführt werden. In Richtung Süden kann die Umleitung zum einen über die Emscherallee, Hülshof und die Huckarder Straße mit Anschluss an die Mallinckrodtstraße / OWIIIa, über die Westfaliastraße oder die Kanalstraße geführt werden.
Informationsveranstaltung im kommenden Jahr
Im ersten Halbjahr 2025 ist eine Informationsveranstaltung für Anlieger*innen vorgesehen. Dabei werden Vertreter*innen der Stadt die geplanten Arbeiten sowie deren Auswirkungen weiter erläutern und Fragen beantworten. Auch Vertreter*innen der DB werden über den Status ihrer zwischenzeitlich bereits durch das Eisenbahn-Bundesamt genehmigten Maßnahme berichten.