Von Jennifer Brink
Unter dem Titel „Yin + Yang waren tot“ eröffnet die Dortmunder Künstlerin Gine Selle am Freitag, 24. Januar 2025, um 19 Uhr ihre Ausstellung in der Treppengalerie des Jazzclub domicil. Club-Besucher:innen erwartet eine vielschichtige Gestaltung, ein Kosmos seltsamer Wesen und ein spektakuläres Kleid mit Handtasche.
Tuschezeichnung trifft auf Computer trifft auf Foto trifft auf Stoffbahnen …
Begonnen hat alles beim beim internationalen Kunstfestival „artspace“ in Bremerhaven 2024. Gine Selle entwickelte dort eine umfassende Raumgestaltung unter dem Titel „Yin + Yang sind tot“. Basierend auf diesem Designkonzept zeigt sie im domicil eine neue Konstellation ihrer Arbeit. ___STEADY_PAYWALL___
Am Abend des Aufbaus ist die Künstlerin entspannt und gut gelaunt, denn ihre Werke haben viel schneller ihren Platz gefunden als gedacht. 26 Arbeiten schmücken die Wände des Treppenhauses – darunter dreizehn Original-Tuschezeichnung.
Ausgehend von diesen Handzeichnungen hat die Künstlerin ihre Motive am Computer weiterentwickelt und auf ganz verschiedene Arten kreativ umgesetzt. Ein Highlight der Ausstellung ist da sicher auch das Kleid mit Tasche, welches schon beim Kunstfestival für große Aufmerksamkeit sorgte.
„Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt“
Gine Selle arbeitet mit verschiedensten Techniken wie Zeichnungen, Fotografien, Drucken oder auch Materialien. Verschiedene Stoffe, Papier und vieles mehr kommen zum Einsatz.
„Oft zeichne ich ohne einen Plan – wenn der erste Strich da ist, dann mache ich von da aus einfach weiter“, erzählt Gine Selle über den Entstehungsprozess. Sie arbeite eher intuitiv.
Im Ergebnis lassen ihre Werke eine Menge Interpretationsspielraum. Manche Betrachter:innen entdecken Meerestiere oder Mikroorganismen, andere verstehen die wechselnden Konstellationen auch als einen sozialkritischen Denkanstoß. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Gine Selle: „Ich verstehe meine Bilder als Angebot“
„Ich verstehe meine Bilder als Angebot“, so die Künstlerin. „Die Menschen sehen oft Dinge, die ich selbst gar nicht gesehen habe – das ist auch für mich immer wieder spannend.“ Eine Haltung, die Gine Selle als Künstlerin sehr nahbar und ihre Bilder umso interessanter macht: jede und jeder darf eine ganz eigene, kreative Betrachtung der Werke entwickeln.
Für Gine Selle ist die Ausstellung übrigens ein Heimspiel. Zwar lebt sie auch in Bayern, studierte aber u. a. in Dortmund, hat ein Atelier im Depot in der Nordstadt und engagiert sich seit vielen Jahren im domicil. Selle: „Es liegt mir am Herzen, zur Erhaltung dieses Urgesteins der Dortmunder Kultur- und Musikszene einen Beitrag zu leisten.“
Wer es zur Eröffnung am 24. Januar nicht schafft, der trifft die Künstlerin also vielleicht mal am Abend vor einem Konzert – sie hilft dann ehrenamtlich beim Einlass.
Weitere Informationen:
- Gine Selle: Yin + Yan waren tot, Eröffnung 24. Januar 2025 um 19 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr); läuft bis Mitte April 2025,
- geöffnet bei Barbetrieb und Veranstaltungen
- domicil – Forum jazz creativ music, Hansastr 7-11, 44137 Dortmund.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Reaktionen
Gine Selle
Vielen Dank für den schönen, umfassenden Artikel!