Von Susanne Schulte
Gemeinsam die Probleme angehen und gemeinsam die Probleme lösen – so stellt sich Ulrich Langhorst, Vorsitzender des Sozialauschusses, die Arbeit in dem Gremium vor, das am Dienstag zum ersten Mal nach der Kommunalwahl im September tagte. Und der Probleme gibt es viele.
Von den 260 Mitarbeiter*innen im Gesundheitsamt sind lediglich zehn Spezialist*innen
So bestand nicht nur die Tagesordnung aus vielen Punkten, Langhorst (Bündnis 90/Die Grünen) drängte auch nicht auf Ende der Diskussionen. Vor allem in Sachen Pandemie-Schutz war das Kommentierungs- und Informationsbedürfnis der Mitglieder sehr groß. Der Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken musste sich rechtfertigen und machte seinem Ärger Luft.
Wie viele Intensivbetten in den Krankenhäusern es gebe und wie die Belegung sei, warum positiv getesteten Personen vom Gesundheitsamt keine Hinweise auf Hilfsangebote gegeben werde, wie die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen aussehe – das waren Fragen, die die Ausschussmitglieder beantwortet haben wollten.
Er habe 260 Mitarbeiter*innen, so Renken, davon seien zehn Spezialist*innen. „Wenn man uns helfen wollte, müsste man eine Verordnung mal vier Wochen laufen lassen“, sagte er zu Fragen zu der Arbeitsweise in seiner Behörde. „Jetzt kann ich froh sein, dass jemand weiß, wie die richtige Quarantäne aussieht. Soziale Fragen kann derjenige dann nicht auch noch beantworten.“
Verordnungen ändern sich häufig – 800 Betten können intensiv-medizinisch genutzt werden
Die Verordnungen zur Quarantäne und zum Testverfahren änderten sich häufig. Er selbst brauche oft Stunden, um zu verstehen, was das Land ihm mit dem Papier sagen wolle. Seine Mitarbeiter*innen hätten derart viele Überstunden angehäuft, da wisse man gar nicht, wann die abgebaut werden können.
Die Zahl der freien Intensivbetten sei schwierig anzugeben, da es Meldedefizite bei den Krankenhäusern gebe. In Dortmund könnten 800 Betten für die intensiv-medizinische Versorgung genutzt werden. Im Frühjahr habe die höchste Zahl von Patient*innen, die zur selben Zeit wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt wurden, 50 betragen, im Herbst seien es einmal 160 gewesen. Das zeige, dass „die zweite Welle wesentlich intensiver“ verlaufe.
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