Wer Bücher liebt, der streitet sich: Im April startet der 53. Bücherstreit im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek am Max-von-der-Grün-Platz 1 bis 3. Als Gast ist der Ruhrgebiets-Autor Tobi Katze dabei. Er schreibt Kurzgeschichten, Essays, Gedichte und Drehbücher. Im Podium sitzen außerdem Iuditha Balint vom Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, Johannes Borbach-Jaene von der Stadt- und Landesbibliothek, Tobias Lachmann und Julia Sattler von der TU Dortmund. Vorgestellt werden Neuerscheinungen von der Leipziger Buchmesse. Im Studio B geht es am 18. April mit viel Leidenschaft um Lob und Kritik des neuen Lesestoffs.
Krieg, Internatleben und das Muttersein: Diese Bücher werden bestritten
„Radio Sarajevo“ von Tijan Sila (Hanser): Eine autobiographische Geschichte, die im im April 1992 mit dem Krieg beginnt. Tijan Sila ist da nur zehn Jahre alt, doch bis heute kann er sich an den Geruch von gezündetem Sprengstoff erinnern. Während Sarajevo in Flammen steht, wird aus dem Jungen, der er damals war, ein junger Mann.
„Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger (Rowohlt). Ein elitäres Wiener Internat, der Klassenlehrer ein antiquierter und despotischer Mann. Was lässt sich hier fürs Leben lernen? Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine Leidenschaft sind Computerspiele. Tonio Schachinger erzählt von einer Jugend zwischen Gaming und Klassikerlektüre, von Freiheitslust, die sich bewähren muss gegen flammende Traditionalisten.
„Nightbitch“ von Rachel Yoder (Klett): Eine Galeristin tauscht ihr aufregendes Berufsleben gegen den eintönigen und überfordernden Job als Vollzeitmutter. Doch der Drang, ihr Leben mit Kind gegen jede Konvention ungezähmt und frei zu gestalten, wird immer stärker – bis sich eine völlig neue Identität Bahn bricht.
„Das späte Leben“ von Bernhard Schlink (Diogenes): Martin, 76, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss.
„Eine Nebensache“ von Adania Shibli (Berenberg): Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten missbraucht und ermordet. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden. Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer Geschichte über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.
Der Eintritt beträgt 4 Euro (ermäßigt 2,50 Euro). Um Voranmeldung unter VeranstaltungenZB@stadtdo.de oder 0231 50-16584 wird gebeten. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Bücherstreit ist eine Kooperationsveranstaltung von Kulturbüro, Buchhandlung Litfass, VHS und Stadt- und Landesbibliothek.