Im Bezirk Westfalen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gibt es einen Generationenwechsel. Der Bezirksvorstand der Gewerkschaft ver.di verabschiedete in seiner letzten Sitzung sehr herzlich und emotional die langjährige ehrenamtliche Bezirksvorsitzende Dagmar Bremer und den hauptamtlichen Geschäftsführer Michael Bürger jeweils in den wohlverdienten Ruhestand.
Michael Bürger blickt auf 30 Jahre als Gewerkschaftssekretär in Dortmund zurück
Dagmar Bremer führte den ehemaligen ver.di Bezirk Hamm-Unna seit 2015 in die Fusion zum neuen ver.di Bezirk Westfalen und war seit der Gründung auch die ehrenamtliche Vorsitzende des neuen ver.di Bezirkes. ___STEADY_PAYWALL___
Im Jahr 2018 fusionierten die ver.di Bezirke Dortmund, Hamm-Unna und Hellweg-Hochsauerland zum ver.di Bezirk Westfalen. Mit deutlich über 60.000 Mitgliedern ist der Bezirk Westfalen nun einer der mitgliederstärksten in Nordrhein-Westfalen und der gesamten Bundesrepublik.
Der ver.di Bezirk Westfalen hat seine Bürostandorte in Dortmund, Hamm, Unna und Meschede. Michael Bürger blickt auf eine rund 30jährige hauptamtliche Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär in Dortmund zurück, davon die letzten elf Jahre in der Funktion des Geschäftsführers.
Annette Giese ist neue Bezirksvorsitzende, Dagmar Bremer neue Stellvertreterin
Die neue Bezirksvorsitzende ist Annette Giese, als bisherige Stellvertreterin von Dagmar Bremer ist sie aufgrund ihrer langjährigen gewerkschaftlichen und betrieblichen Erfahrungen eine allseits geschätzte Nachfolgerin und wurde vom Bezirksvorstand einstimmig gewählt.
Die gelernte Erzieherin ist seit dem Start ihres Berufslebens beim Diakonischen Werk in Dortmund beschäftigt.
Gemeinsam mit der neugewählten stellvertretenden Vorsitzenden Alwine Wraase und den bisherigen Stellvertretern Marvin Schlüter und Michael Hechsel besteht der geschäftsführenden Bezirksvorstands nun zur Hälfte aus engagierten Jugendvertretern und trägt somit zum gelebten Generationenwechsel bei ver.di bei.
Neuer hauptamtlicher ver.di-Geschäftsführer ist Michael Kötzing
Nachfolger von Michael Bürger in der Funktion des hauptamtlichen Geschäftsführers ist Michael Kötzing. Auch er erhielt ein einstimmiges Votum des Bezirksvorstandes und wurde durch den ver.di Bundesvorstand ab dem 1. Juli 2020 zum neuen Geschäftsführer des ver.di Bezirkes Westfalen bestellt.
Der 44jährige Dortmunder ist ebenfalls kein Neuling in der Gewerkschaftsarbeit und bereits seit 20 Jahren als Gewerkschaftssekretär tätig. Die letzten zehn Jahre leitete er den Landesfachbereich Bund und Länder im ver.di Landesbezirk in Düsseldorf.
Kötzing weiß daher gut, was in den nächsten Monaten auf ver.di zu kommt. Die Folgen der Corona-Pandemie haben massive Auswirkungen auf den Organisationsbereich der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. Das beste Beispiel ist aktuell die Situation bei Galeria Karstadt Kaufhof bzw. Karstadt Sports. Es geht also um den Kampf um die Arbeitsplätze in der Region.
Kurzarbeitergeld und Corona-Folgen bilden derzeit das Tagesgeschäft
Kurzarbeitergeld und andere betriebliche Entwicklungen rund um die Pandemie müssen tarifvertraglich begleitet und Beschäftigte abgesichert werden. „Das ist im Augenblick unser Tagesgeschäft“, weiß der Gewerkschafter zu berichten. Aber auch zahlreiche andere Bereiche und Themen stehen weiter auf der Agenda.
Sei es das Thema Tarifbindung, z.B. bei Amazon, auch die Aufwertung der Pflege- und sozialen Berufe ist weiterhin ein wichtiges Anliegen der Gewerkschaft, aber auch der Kampf um die spürbare Erhöhung des Mindestlohns und eine auskömmliche Rente, um nur einige wenige Stichworte zu nennen.
Auch die Vorbereitung auf die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen bzw. im Nahverkehr und den kommunalen Versorgungsunternehmen wird sofort eine entscheidende Rolle spielen.
Gewerkschaft vermisst die Wertschätzung für die Beschäftigten – auch für systemrelevante
„Die Arbeitgeber lassen jede Form von Wertschätzung für die eigenen Beschäftigten vermissen. Es hat sich bei den politisch Verantwortlichen auf Arbeitsgeberseite offensichtlich ausgeklatscht“, stellt der Gewerkschafter verärgert fest.
„Die systemrelevanten Leistungen vieler Beschäftigter in der Krise sind vergessen, jetzt sollen die Beschäftigten durch Gehaltsverzicht oder auf anderen Wegen die Krise teilweise refinanzieren.“
Deshalb gilt es jetzt sofort mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen. „Wir werden uns das nicht bieten lassen, Klatschen alleine reicht uns nicht. Im Zweifel sind wir im Herbst im Arbeitskampf“, stellt Kötzing fest. Gemeinsam mit den beiden Stellvertretern Wolfgang Schlenke (Meschede) und Gudrun Janßen (Hamm) bildet er das dreiköpfige Geschäftsführungsteam des ver.di Bezirkes Westfalen.
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