Dortmund plant Verlängerung des Förderfonds für Schutzmaßnahmen

Gegen Überflutung des eigenen Kellers: Wie Eigentümer:innen ihre Häuser schützen können

Das Wasser drückte den Gulli in der Kirchdörfer Straße hoch und flutete ein Gesundheitszentrum. Foto: Susanne Schulte
Bei Starkregen und Überflutungen sind vorbeugende Schutzmaßnahmen besonders effektiv. Foto: Susanne Schulte für Nordstadtblogger.de

Wetterextreme wie Dürre oder Starkregen kommen immer häufiger vor – wie etwa die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vor drei Jahren. Das erfordert mehr Schutzmaßnahmen. Dafür gibt es seit 2023 in Dortmund einen Förderfonds, um Hauseigentümer:innen bei ihren Schutzplänen finanziell zu helfen. Außerdem hat sich unmittelbar nach dem Hochwasser im Ahrtal der Arbeitskreis Bevölkerungsschutz der Stadt Dortmund gebildet, um neben Wetterextremen auch bei Themen wie Energie-Blackouts, IT-Sicherheit und Pandemien Ideen zu entwickeln. Um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, ist vor allem eines hilfreich: Vorsorge.

Private Eigentümer:innen sollen ihre Häuser selbstständig ausstatten

Der vorausschauende Schutz vor Hochwasser und Starkregen ist nicht nur einfacher für die Feuerwehr bei Einsätzen, sondern kann Chaos auch einfach verhindern. Ein positives Beispiel ist der Phoenixsee: Bei dem vielen Niederschlag 2021 hat er als Regenrückhaltebecken gedient und somit Überflutungen der Emscher verhindert. „Das hätte ansonsten Auswirkungen auf die U-Bahnen und die generelle Infrastruktur gehabt“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Der Phoenixsee ist nicht nur ein beliebter Erholungsort, sondern kann bei Starkregen auch Überflutungen verhindern. Foto: Hans Blossey / EGLV

Allerdings ist Hochwasserschutz auch im kleineren Rahmen wichtig, wenn es um das eigene Zuhause geht. Die Eigentümer:innen müssen sich grundlegend selbstständig darum kümmern, dass ihr Keller bei Starkregen nicht vollläuft.

„Die eigenen vier Wände müssen nicht nur von oben dicht sein“, betont Dortmunds Baudezernent Arnulf Rybicki. „Auch für den eigenen Keller sind die Eigentümer selbst verantwortlich.“

Das ist beispielsweise möglich, indem man Rückstauverschlüsse, Hebepumpen oder druckdichte Türen einbaut. Auch Überdachungen und Mauern können gegen Starkregen effektiv sein.

Förderprogramm für Hochwasserschutz soll verlängert und verbessert werden

Um die Eigentümer:innen beim Hochwasser- und Überflutungsschutz zu unterstützen, hat die Stadt Dortmund in Kooperation mit der Kommunalwahlwirtschaft 2023 ein Förderprogramm beschlossen. Über ein Online-Antragsformular können dadurch bis zu 500 Euro beantragt werden, um beispielsweise den eigenen Keller hochwassersicher auszustatten. Das Förderprogramm zur Finanzierung der Eigentümer:innen umfasst letztes und dieses Jahr jeweils eine halbe Million Euro von der Dortmunder Stadtentwässerung.

Hunderte Garagen und Keller liefen voll. Foto: Feuerwehr
Mit der finanziellen Hilfe des Förderfonds können Eigentümer:innen ihre Garagen und Keller besser gegen Überflutung ausstatten. Archivfoto: Feuerwehr Dortmund

Jetzt soll das Projekt auf die nächsten zwei Jahre verlängert werden – eigentlich würde es sonst zum Jahresende auslaufen. Für die Verlängerung plant die Stadt Dortmund eine Finanzierung von bis zu 1.000 Euro pro Gebäude. Auch die Einkommensgrenze, die für Einzelpersonen bis jetzt noch bei 50.000 Euro liegt, soll gehoben werden.

„Es sollen möglichst viele daran teilhaben können“, so Norbert Dahmen, Rechtsdezernent für die Stadt. Ob die Verlängerung des Förderprogramms zum Hochwasser- und Überflutungsschutz auch wirklich stattfindet, entscheidet der Stadtrat in der Septembersitzung.

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  1. Das Haus schnell vor Starkregen schützen: Tipps der Verbraucherzentrale NRW für Sofortmaßnahmen, bevor der große Regen kommt (PM)

    Die ersten aufziehenden Herbststürme bringen oft plötzliche heftige Gewitter und anhaltenden Starkregen. Das kann innerhalb kurzer Zeit zu lokalem Hochwasser führen. Gerade tief liegende Hauseingänge, Keller und Souterrainräume können schnell volllaufen. Aber auch Balkone und Terrassen sind Schwachpunkte, die Schäden am Gebäude anrichten können.

    „Kündigt der Wetterdienst besonders starke Regenfälle oder Stürme an, helfen gezielte Vorkehrungen, um mögliche Schäden gering zu halten“, empfiehlt Kerstin Ramsauer von der Beratungsstelle Dortmund der Verbraucherzentrale NRW. Die Expertin gibt hilfreiche Tipps, wie man sich einfach und schnell schützen kann.

    Von außen sichern

    Nicht jeder Starkregen endet zum Glück in einer Katastrophe. Trotzdem ist ein vollgelaufener Keller ärgerlich und mit viel Säuberungsaufwand verbunden. Um kurzfristig das Schlimmste zu verhindern, sind Sandsäcke eine gute Anschaffung. Diese kann man bei Bedarf schnell aufstellen und damit im Fall eines Unwetters Türen, Fenster und Schächte schützen, sodass kein Wasser eindringen kann.

    Bei Terrassen und Balkonen ohne Neigung, die das Wasser ablaufen lässt, sind Sandsäcke ebenfalls empfehlenswert. Auch Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und spezielles Abdichtsilikon sind gute Helfer. In stark betroffenen Gebieten kann der Einsatz von mobilen Schutzwänden sinnvoll sein, die sich schnell installieren lassen.

    Rückstauklappen kontrollieren

    Rückstauklappen sind mit der beste Schutz vor Hochwasser. Hausbesitzer:innen müssen sie allerdings im Vorfeld installieren oder einbauen lassen. Die Klappen verschließen die Wasserrohre vonunten, sodass kein Abwasser aus der Kanalisation nach oben drücken kann.

    Damit sie im Ernstfall Schutz bieten, sollten sie halbjährlich nach Herstellerangaben gewartet werden. Wer länger nicht zu Hause ist, sollte sämtliche Rückstauklappen verriegeln und alle Fenster im Keller fest verschließen.

    Regenrinne prüfen

    Eine verstopfte Regenrinne kann zu erheblichen Wasserschäden am Haus führen. Sind die Abflüsse nicht frei, sucht sich das Wasser nämlich andere Wege und läuft dann oft ins Gebäude. Feuchte Wände und Schimmel drohen.

    Eine regelmäßige Überprüfung und Reinigung von Regenrinnen und Fallrohren schützt vor bösen Überraschungen. Und wer ein Laubfanggitter einsetzt, kann damit im Vorfeld schon viel Schmutz und Blätter abhalten.

    Keller aufräumen

    Die Kellerräume sind bei einem Hochwasser oft zuerst betroffen. Wer seinen Keller mit diesem Wissen aufräumt, platziert Kartons, Koffer und Elektrogeräte besser in höher gelegenen Regalen und nicht auf dem Boden. Wirklich Wertvolles sowie Erinnerungsstücke sollten generell besser anderswo gelagert werden.

    Strom abschalten

    In den Räumen, die am ehesten geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung vom Stromnetz genommen werden. Tritt wirklich der Ernstfall ein, dann auch den Sicherungsschalter für das gesamte Haus ausschalten – aber nur wenn es gefahrlos möglich ist. Führt das eintretende Wasser nämlich zu einem Kurzschluss, kann es später beim Aufräumen gefährlich werden.

    Weiterführende Infos und Links:

    Überblickseite zu allen Themen rund um Starkregen: http://www.verbraucherzentrale.nrw/starkregen-hochwasser-unwetter-62849

    Wie sich Grundstückseigentümer wirksam schützen können und welche rechtlichen und versicherungstechnischen Aspekte sie beachten sollten, erfahren sie in den regelmäßig stattfindenden Online-Seminaren „Schutz vor Starkregen“. Kostenlose Anmeldung unter http://www.klimakoffer.nrw/veranstaltungen

    Kostenfreie Beratung zum Schutz vor Rückstau und Überflutung erhalten Verbraucher:innen unter klimakoffer@verbraucherzentrale.nrw

    Anfragen rund um die Prüfung und Sanierung der Abwasserleitungen werden beantwortet unter abwasser@verbraucherzentrale.nrw sowie unter der Rufnummer (0211) 91380-1300, jeweils montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr

    Kostenpflichtige Versicherungsberatung in der Beratungsstelle in Dortmund: Mehr unter http://www.verbraucherzentrale.nrw/versicherungsberatung

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