Schon seit dem Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März 2020 zeigt Dortmund mit einem vom Planerladen e.V. besonders gestalteten Bus von DSW21 klare Kante gegenüber gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, für ein tolerantes Miteinander in der vielfältigen Stadtgesellschaft und für gutes Wohnen für alle. An der Schnittstelle zwischen Menschenrechten und Demokratie ergänzt die auf der U43 fahrende Stadtbahn des Jugendring Dortmund seit Mai diesen Jahres das Bild. Eingebettet ist sie in ein größeres Mitmachprojekt.
Flagge zeigen gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Ausgrenzung
Pandemiebedingt liefen beide Aktionen etwas anders als geplant. So musste eine bereits geplante Jungfernfahrt des Busses kurzfristig abgesagt werden. Nach über einem Jahr findet die Aktion des Planerladen e.V. nun ihren Abschluss, während das Jugendring-Projekt noch bis ins kommende Jahr weitergeführt wird.
Bei einem gemeinsamen Termin im DSW21-Betriebshof in Dorstfeld würdigte Oberbürgermeister Thomas Westphal in Anwesenheit von Vertreter*innen der beiden Organisationen, von DSW21 und Sponsor*innen die Aktionen und ihre Beiträge für Demokratie und gegen Diskriminierung. Mit Blick auf einen politischen Rechtsruck in Teilen der Gesellschaft betont Oberbürgermeister Westphal die Wichtigkeit der Aktionen. „Ich trage das Anliegen der beiden Kampagnen voll und ganz!“
Auch die Dortmunder Stadtwerke sprechen ihre volle Unterstützung für die Kampagnen aus. Verkehrsvorstand Hubert Jung macht deutlich, die Bereitstellung von Bus und Bahn sei DSW21 „eine Herzensangelegenheit“. Und das nicht allein, weil das Unternehmen selbst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 41 verschiedenen Nationen – von Mali bis Tadschikistan, von Laos bis Syrien – beschäftigt. „DSW21 steht für eine weltoffene Dortmunder Stadtgesellschaft. Wir zeigen Flagge gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Ausgrenzung.“
Buskampagne „GIB RASSISMUS KEINEN (WOHN-)RAUM!“
Nach einer aktuellen Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes werden weiterhin Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft bei der Suche nach einer Wohnung diskriminiert.
Mit der Buskampagne „GIB RASSISMUS KEINEN (WOHN-)RAUM!“, die die Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit des Planerladen e.V. in Kooperation mit mehreren Unterstützer*innen ins Leben gerufen hat, wurde die Zivilgesellschaft in den letzten 17 Monaten dazu angeregt, vorherrschende Bilder, Vorbehalte und Stereotype bezüglich ihrer Mitmenschen zu hinterfragen, und wurde zugleich für diese wichtige Thematik sensibilisiert.
Ohne erhobenen Zeigefinger, aber „um die Ecke gedacht“ deckt der gestaltete Bus gängige Vorurteile auf und fördert ein respektvolles und friedliches Zusammenleben aller in Dortmund lebenden Menschen. Oberbürgermeister Thomas Westphal betont in diesem Zusammenhang: „Dortmund ist eine vielfältige Stadt. Wir setzen Zeichen für Toleranz über Religionen und Weltanschauungen hinweg. In Dortmund als Großstadt der Nachbarn wird ein gleichberechtigtes Miteinander gelebt.“
Sponsoren zeigen mit ihrer Unterstützung deutlich Flagge
Möglich gemacht wurde die Buskampagne durch die Wohnungsunternehmen DOGEWO21 und ITW, das Stadtbezirksmarketing Dortmund, die Stadtbezirke Aplerbeck, Innenstadt-West, Lütgendortmund und Mengede sowie die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung.
Die Kampagne wurde zudem flankierend unterstützt durch das KOMM AN-Projekt flügge und das Projekt INKLUDO+ PLUS im Rahmen einer EU-Förderung (AMIF).
Gemeinsam gegen Rassismus und für ein gutes Wohnen für alle, dafür treten auch der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW und das Landesministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration ein und fördern seit vielen Jahren die Arbeit der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit des Planerladen e.V.
Aktionsbahn und Begleitprojekt „Für Demokratie und Menschenrechte“
Mit der Kapitulation Deutschlands endete am 8. Mai 1945 der zweite Weltkrieg und es konnte der Aufbau einer demokratischen Ordnung beginnen. Nur ein Jahr später nahm der Jugendring Dortmund am 16. Juni 1946 seine Arbeit auf und gestaltet seither demokratische Jugendkultur in Dortmund. Die Dortmunder Jugendverbände fordern, dass der 8. Mai ein gesetzlicher Feiertag werden soll – als Tag, um zu erinnern, zu feiern und für Frieden, Freiheit und Menschenrechte zu arbeiten.
Unter dem Slogan „Für Demokratie und Menschenrechte“ bringt der Jugendring, dank der großzügigen Unterstützung durch DSW21, eine Bahn auf der Strecke U43, die nicht nur die Jugendring-Forderung nach einem Feiertag, sondern auch die Themen des begleitenden Mitmach- und Aktionsportals durch die Stadt trägt.
Gestaltet wurden Bahn und Aktionsportal von einer Vorbereitungsgruppe aus engagierten Jugendlichen, Mitarbeitenden von Jugendring und Jugendverbänden sowie Harald Grund von grunddesign. Ein Programm an und in der Bahn ist in diesem Jahr leider nicht möglich.
Die Vorsitzende des Jugendring Dortmund, Sophie Niehaus lädt aber „alle Menschen in Dortmund herzlich ein, sich einzeln oder als Gruppe an unseren Aktionen zu beteiligen und selbst Ideen und Impulse zu entwickeln.“ Das Mitmach- und Aktionsportal www.demokratie-do.de bietet mindestens bis zum 8. Mai 2022 die passende Plattform dafür. Hier werden fortlaufend weitere Angebote eingepflegt.
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de: