Fünf Blindgänger-Verdachtspunkte in der südlichen Innenstadt: Evakuierung Anfang April

Stadt Dortmund bereitet sich auf einen großen Entschärfungseinsatz vor

Die Evakuierungskarte für den Einsatz am 6. April 2025. Evakuierungskarte: Stadt Dormund

Bis zu 12.000 Anwohner:innen betroffen: In der südlichen Innenstadt wurden fünf Blindgänger-Verdachtspunkte lokalisiert. Daher bereitet sich die Stadt Dortmund auf einen Großeinsatz am 6. April vor. Sollten sich diese bestätigen, müssten sie wegen des logistischen Aufwands am ersten April-Wochenende entschärft werden. Dies hätte eine weiträumige Evakuierung zur Folge.

Bei zwei Verdachtspunkten steht die Sondierung noch aus

Bei der Auswertung von Luftbildern wurden folgende Punkte lokalisiert:

  • Märkische Straße/Wenkerstraße
  • Parkplatz Friedrich-Uhde-Straße
  • Rheinlanddamm auf dem Gelände des Westfalenparks
  • Friedenstraße/Markgrafenstraße
  • Karl-Marx-Straße/Ecke Westfalendamm (B1)

Die drei erstgenannten Verdachtspunkte hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst bereits sondiert. Anomalien im Erdreich lassen Blindgänger vermuten. Ob es sich um einen oder mehrere Blindgänger handelt, kann erst geklärt werden, wenn sie aufgegraben werden.

Bei den Verdachtspunkten Friedenstraße/Markgrafenstraße und Karl-Marx-Straße/Westfalendamm (B1) stehen die weitergehenden Sondierungen durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst noch aus. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, steht fest, ob auch dort Blindgänger-typische Anomalien im Erdreich vorhanden sind, die aufgegraben werden müssen. Das wird die Stadt Dortmund dann vermelden.

B1 und S-Bahn-Linie gesperrt

Die Stadt Dortmund hat einen Evakuierungsradius festgelegt, der alle fünf Verdachtspunkte berücksichtigt. Betroffen von der Evakuierung wären die drei Seniorenwohnheime „Wohnstift auf der Kronenburg“, „Pflegezentrum am Westfalentor“ sowie das „Seniorenhaus Gartenstadt“ mit insgesamt rund 600 Bewohner:innen, mehr als 11.000 Anwohner:innen sowie das rund um die Uhr besetzte Callcenter der Kassenärztlichen Vereinigung.

Alix von Schirp für Nordstadtblogger.de

Sollte sich der Verdacht im Bereich der Karl-Marx-Straße/Westfalendamm (B1) nicht bestätigen, wäre eine Evakuierung des „Seniorenhauses Gartenstadt“ nicht erforderlich.

Der Einsatz würde sich auch auf den Verkehr auswirken. Die B1 und die Strecke der S-Bahn-Linie 4 müssten gesperrt werden. Während der Evakuierung fahren die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 der DSW21 normal weiter, halten jedoch nicht an den Haltestellen „Markgrafen Straße“, „Märkische Straße“, „Kohlgarten Straße“ und „Karl-Liebknecht-Straße“. Während der Entschärfung werden die Linien nach Anweisung der Einsatzkräfte vor diesen Haltestellen angehalten.

Hotline für Krankentransporte

Um alle Anwohner:innen, besonders die Senior:innen, keinen großen Belastungen durch mehrere Entschärfungseinsätze auszusetzen, plant die Stadt Dortmund einen größeren Einsatztag. Es wird eine Evakuierungsstelle geben – wo, das prüft die Feuerwehr Dortmund derzeit. Die Stadt Dortmund und die DSW21 werden mehrere Busse einsetzen, die die Betroffenen zur Evakuierungsstelle bringen.

Alle ambulanten Pflegedienste werden gebeten zu prüfen, ob alle Kund:innen im gesamten Evakuierungsbereich versorgt sind. Da der betroffene Bereich am 6. April nur bis etwa 7.30 Uhr betreten oder befahren werden kann, muss die Versorgung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen an diesem Tag bis spätestens zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen sein.

Während der Evakuierung können diese Personen nicht in ihren Wohnungen bleiben. Anwohner:innen, die in dem Evakuierungsbereich leben und beim Transport zu einer Evakuierungsstelle Unterstützung benötigen, können sich vorher bei einer Hotline der Stadt Dortmund melden – Mitarbeiter:innen des Ordnungsamtes verteilen noch in dieser Woche Flugblätter mit Infos zum Einsatz und der Hotline-Rufnummer an alle betroffenen Haushalte im Evakuierungsradius. Bewohner:innen der Pflegeheime im Evakuierungsbereich müssen sich nicht melden, da die Einrichtungen dies selbst regeln.

Mehr Informationen:

  • Für alles Wichtige zu diesem geplanten Einsatz hat die Stadt Dortmund eine Seite eingerichtet die bis zum 6. April fortlaufend aktualisiert wird: dortmund.de/entschaerfung.

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Reaktionen

  1. Blindgänger-Verdachtspunkt am Florianturm bestätigt: Westfalenpark bleibt am 6. April geschlossen (PM)

    Überprüfung abgeschlossen: Der Blindgänger-Verdachtspunkt am Florianturm hat sich bestätigt. Somit bereitet sich die Stadt Dortmund beim Evakuierungseinsatz am 6. April auf vier Blindgänger-Verdachtspunkte in der südlichen Innenstadt vor. Der Westfalenpark bleibt an diesem Tag geschlossen.

    Betroffene Anwohner*innen können an dem Sonntag kostenlos den Zoo Dortmund besuchen – an den Eingängen bitte den Personalausweis vorzeigen. Darüber hinaus lohnt sich ein Ausflug zum „Hörder Frühling“ mit zahlreichen Attraktionen, Karussells, Ständen und verkaufsoffenem Sonntag.

    Alle wichtigen Infos und neuen Entwicklungen fasst die Stadt Dortmund hier zusammen: dortmund.de/entschaerfung0604

  2. Stadt Dortmund beantwortet wichtige Fragen kurz vor der großen Evakuierung am Sonntag. (PM)

    Wegen vier Blindgänger-Verdachtspunkten in der südlichen Innenstadt werden am Sonntag, 6. April, mehrere tausend Anwohner*innen evakuiert. Die Stadt Dortmund beantwortet kurz vor dem Einsatz wichtige Fragen.

    Warum kommt es zu der Evakuierung?

    Bei der Überprüfung der vier Verdachtspunkte sind im Erdreich Anomalien, also ungewöhnliche Merkmale, festgestellt worden. Sie lassen Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg vermuten.

    Sollten sich diese bei den finalen Aufgrabungen am Sonntag bestätigen, müsste sie der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg direkt vor Ort entschärfen oder sogar kontrolliert sprengen. Daher müssen die betroffenen Anwohner*innen am Morgen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.

    Wo liegen die Verdachtspunkte?

    Märkische Straße/Wenkerstraße,
    Rheinlanddamm in Höhe des Kaiserhainteichs,
    Parkplatz Friedrich-Uhde-Straße und
    am Florianturm im Westfalenpark

    Warum hat sich die Stadt Dortmund für einen großen Einsatz entschieden?

    Um alle Anwohner*innen, besonders die Senior*innen, keinen großen Belastungen durch mehrere Evakuierungen auszusetzen, plant die Stadt Dortmund, alle bestätigten Blindgänger bei einem Einsatz am Sonntag entschärfen zu lassen.

    Wie viele Menschen sind von der Evakuierung betroffen?

    Mehr als 8.600 Menschen – etwa 8.400 Anwohner*innen sowie 256 Bewohner*innen der Seniorenwohnheime „Wohnstift auf der Kronenburg“ und „Pflegezentrum am Westfalentor“. Außerdem das rund um die Uhr besetzte Callcenter der Kassenärztlichen Vereinigung.

    Wann beginnt die Evakuierung?

    Bis spätestens 8 Uhr müssen alle, die im Evakuierungsradius leben, ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Das wird das Ordnungsamt der Stadt Dortmund kontrollieren.

    Die Bewohner*innen der beiden Seniorenwohnheime werden mit Krankentransporten in die Betreuungsstelle gebracht – ebenso hilfsbedürftige Personen, die sich vorab bei der Stadt Dortmund gemeldet haben.

    Wo finde ich die Betreuungsstelle?

    Für die betroffenen Anwohner*innen richtet die Stadt Dortmund im Goethe-Gymnasium, Stettiner Straße 12, eine Betreuungsstelle ein. Diese öffnet um 8 Uhr.

    Weil für die Krankentransporte Sperrungen erforderlich sind, ist das Parken direkt an der Schule nicht möglich. Wer kein Fahrzeug hat, kann einen der eingesetzten Evakuierungsbusse nutzen. Diese steuern die Betreuungsstelle an. Das sind die Haltestandorte:

    Märkische Straße/Saarlandstraße
    Karl-Marx-Straße/Petrystraße
    Märkische Straße/Klever Straße
    Hainallee/Markgrafenstraße

    Was muss ich beachten, bevor ich die Wohnung bzw. das Haus verlasse?

    Da bisher nicht absehbar ist, wie lange die Evakuierung dauern wird, werden die Betroffenen gebeten, notwendige Medikamente, Baby- und Spezialnahrung oder Dinge des besonderen Bedarfs (beispielsweise Windeln) mitzunehmen.

    Bevor man die eigenen vier Wände verlässt, sollte man sich vergewissern, dass alle Geräte abgeschaltet, alle Wasserhähne zugedreht und Fenster sowie die Wohnungstür geschlossen sind. Aus Sicherheitsgründen wird die Dortmunder Netz GmbH ab 8:30 Uhr mehrere Wasserversorgungsleitungen im Evakuierungsgebiet sperren.

    Haustiere sollten ausreichend versorgt werden. Falls das nicht möglich ist, dürfen sie in die Betreuungsstelle mitgenommen werden. Hunde müssen angeleint sein, Katzen sollten in Transportboxen bleiben.

    Die Polizei Dortmund wird im Evakuierungsgebiet mit Kräften vor Ort sein, um Eigentumsdelikte zu verhindern.

    Wie wirkt sich der Einsatz auf den Verkehr aus?

    Bereits seit einer Woche ist die Märkische Straße in Höhe Hausnummer 100 in Fahrtrichtung Innenstadt voll gesperrt. Wegen des vermuteten Blindgängers wird dort der Boden großflächig aufgegraben.

    Die Umleitung ist über Rheinlanddamm und Ruhrallee ausgeschildert, eine Zufahrt zur Märkischen Straße ab der Kreuzung Ophoff ist nicht möglich. Der Fuß- und Radverkehr wird über die gegenüberliegende Straßenseite am Baufeld vorbeigeführt.

    Angehörige, die Betroffene aus dem Evakuierungsgebiet abholen müssen, können am Einsatztag lediglich über die Ruhrallee auf die Märkische Straße in Fahrtrichtung Hörde gelangen. Die Ausfahrt ist ausschließlich weiter in Fahrtrichtung Hörde möglich. Das Abholen der Angehörigen ist nur bis 8 Uhr möglich.

    Mit Evakuierungsbeginn ist am Sonntag auch die B1 zwischen B236 und B54 gesperrt. Im Auftrag des Tiefbauamts sind an den Hauptzufahrtsstraßen zur und auf der B1 mehrere LED-Tafeln aufgestellt worden, die die Verkehrsteilnehmenden auf die Sperrungen hinweisen – unter anderem im Bereich des Großmarkts.

    Während der Evakuierungsphase ab circa 8 Uhr fahren die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 von DSW21 normal weiter, halten jedoch nicht an den Haltestellen Markgrafenstraße und Märkische Straße. Diese vier Stadtbahnlinien werden während der Entschärfung nach Anweisung der Einsatzkräfte abgeschnitten und fahren nur noch im Bereich:

    Clarenberg – Karl-Liebknecht-Straße und Stadthaus – Brambauer (U41)
    Brunnenstraße – Westfalenpark (U45)
    Aplerbeck – Kohlgartenstraße und Stadthaus – Westerfilde (U47)
    Hacheney – Westfalenpark (U49)
    Der nördliche Abschnitt der Linien U45 und U49 wird während der Entschärfung eingestellt. Die Linie U45 wird bis Haltestelle Westfalenhallen verlängert. Dort ist ein Umstieg in die Linie U46 Richtung City möglich.

    Auch die S-Bahn-Linie 4 ist betroffen und wird während der Entschärfung nicht fahren.

    Der Dortmund Airport geht aktuell davon aus, dass die möglichen Bombenentschärfungen auch Auswirkungen auf den Flugverkehr haben könnten. Der genaue Umfang der Beeinträchtigungen lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht vorhersagen. Passagiere werden daher gebeten, sich regelmäßig über den aktuellen Flugstatus zu informieren. Entsprechende Informationen werden auch auf der Website des Flughafens verfügbar sein.

    Wo kann ich den Sonntag verbringen?

    Betroffene Anwohner*innen können an diesem Tag kostenlos den Zoo Dortmund besuchen – bitte an den Eingängen den Personalausweis vorzeigen.

    Außerdem lohnt sich ein Ausflug zum „Hörder Frühling“ im Hörder Zentrum mit zahlreichen Attraktionen, Karussells, Ständen und verkaufsoffenem Sonntag.

    Im Botanischen Garten Rombergpark findet der Benefiz-Ostermarkt statt. Der gesamte Erlös kommt der Stiftung „Kinderglück“ zugute.

    Darüber hinaus steht im Dortmunder U der beliebte Familiensonntag an – mit Sonderführungen speziell für Kinder und kostenlosen Mitmach-Aktionen wie Bastel- und Malworkshops, Kino sowie Lesungen.

    Wie kann ich mich am Sonntag informieren?

    Die Feuerwehr Dortmund kündigt den geplanten Einsatz am Freitagmorgen, 4. April, per „NINA“-Warnmeldung an. Am Sonntag folgen morgens zu Evakuierungsbeginn und im Laufe des Tages nach erfolgter Entschärfung zwei weitere „NINA“-Meldungen. Bitte nicht wundern: Diese drei Meldungen erhalten alle Nutzer*innen, die in der App den Standort Dortmund ausgewählt haben – also nicht nur die Personen im Evakuierungsradius.

    Die Stadt Dortmund informiert den ganzen Sonntag auf dortmund.de sowie den Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram und Mastodon über den Einsatzverlauf. Im Vorfeld gibt es alle wichtigen Infos zusammengefasst zum Nachlesen auf dortmund.de/entschaerfung0604.

    Wo kann ich mich am Sonntag melden, wenn ich noch Fragen habe?

    Am Einsatztag ist ab 7 Uhr ein Bürgertelefon der Stadt Dortmund unter 0231 50-13247 erreichbar.

    Darf ich am Sonntag eine Drohne steigen lassen?

    Nein. Drohnen sind während des gesamten Einsatzes im Evakuierungsgebiet verboten – Ausnahmen sind ausschließlich Drohnen der Einsatzkräfte.

    Wie geht es nach der Entschärfung weiter?

    Sind die bestätigten Blindgänger entschärft, werden die Sperrungen zeitnah aufgehoben. Dann können die Menschen wieder nach Hause.

  3. Einschränkungen auf den Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 am 6. April aufgrund einer Bombenentschärfung in der südlichen Innenstadt (PM)

    Während der Evakuierungsphase ab ca. 8 Uhr morgens fahren die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 von DSW21 normal weiter, halten jedoch nicht an den Haltestellen Markgrafenstraße und Märkische Straße.

    Während der Entschärfung werden diese vier Linien nach Anweisung der Einsatzkräfte abgeschnitten und fahren nur noch im Bereich:

    – Clarenberg – Karl-Liebknecht-Straße und Stadthaus – Brambauer (U41)
    – Brunnenstraße – Westfalenpark (U45)
    – Aplerbeck – Kohlgartenstraße und Stadthaus – Westerfilde (U47)
    – Hacheney – Westfalenpark (U49)

    Der nördliche Abschnitt der Linien U45 und U49 wird eingestellt.

    Die Linie U45 wird bis Westfalenhallen verlängert. Dort ist ein Umstieg in die Linie U46 Richtung City möglich.

    Alle Informationen zur Entschärfung finden Sie hier:
    https://www.dortmund.de/themen/sicherheit-und-ordnung/informationen-zum-entschaerfungseinsatz/

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