Begegnungsstätte in der Nordstadt heißt neue Gruppen willkommen:

Frischer Wind, neue Möbel und leckere Waffeln bei der AWO in der Schumannstraße

Immer dienstags von 14 bis 18 Uhr hat die Begegnungsstätte in der Schumannstraße geöffnet. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Der Duft von frischen Waffeln liegt in der Luft. Ab 14 Uhr soll es diese geben. In freudiger Erwartung sitzen schon zeitig vorher rund 20 Gäste in der AWO Begegnungsstätte in der Nordstadt an den Tischen und freuen sich, als sie von Elvira die Waffeln mit Eis und heißen Kirschen serviert bekommen. Alle 14 Tage gibt es dienstags in der Schumannstraße etwas auf die Gabel.

Gastlichkeit und Geselligkeit für ganz kleines Geld

Mal sind es Waffeln, mal Kartoffelplätzchen oder auch mal selbst gemachter Kartoffelsalat mit Würstchen, die Elvira Müller ihren Gästen serviert. Alles für ganz kleines Geld. Sie ist eine der (zu) wenigen Ehrenamtlichen im Team der Nordstadt-AWO. Obwohl der Ortsverein rund 130 Mitglieder hat, packen zu wenige an – wegen des Alters oder der Berufstätigkeit.

Mal sind es Waffeln, mal Kartoffelplätzchen oder auch mal selbst gemachter Kartoffelsalat mit Würstchen, die Elvira Müller (li.) ihren Gästen serviert. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Daher musste das Team die Öffnungszeiten reduzieren. Statt dienstags und donnerstags ist jetzt zeitweise nur noch dienstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Doch dann soll es den Gästen auch gut gehen. Es gibt verschiedene Angebote unter der Überschrift Spiel, Spaß und Spannung. Mal gibt es Bingo, mal Sitzgymnastik, im Dezember wird gewichtelt.

Die Gäste fühlen sich in der Schumannstraße wohl. Ingrid Hirschbeck ist eine der Stammgäste. Obwohl sie seit zehn Jahren nicht mehr in der Nordstadt wohnt, kommt sie dennoch regelmäßig zur AWO und zum Keuning-Haus und nimmt deren Angebote war.

Die Gäste fühlen sich wohl: „Wir sind hier alles Kinder der Nordstadt“

Bis vor drei Jahren hatte sie in der Hafenwiese ihren Kleingarten – 56 Jahre lang. Doch das ging nicht mehr – und auch die Nachbarschaft im Garten hatte sich in den Jahrzehnten verändert. In der Schumannstraße fühlt sie sich allerdings zu Hause: „Man trifft immer ein paar Leute und kann quatschen”, freut sie sich. Gemeinsam nehmen sie auch an einer Fahrt mit der Santa Monika teil. Nichts Neues, aber eine lieb gewonnene Tradition.

Zu den Öffnungstagen kommen vor allem Stammgäste – aber neue Gäste sind immer willkommen. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Auch Klaus Günthner hält dem Stadtteil die Treue: „Wir sind hier alles Kinder der Nordstadt“, sagt er, während er die Waffel genießt. Er gehört sogar zu denen, die nach einigen Jahren außerhalb der Nordstadt wieder zurückgekehrt sind. Er gehört jetzt auch zu den Gästen der Begegnungsstätte.

Seit einem Jahr ist Günthner auch Mitglied der AWO. Die Geselligkeit und der Austausch mit anderen ist das, was er schätzt. Und natürlich die Leckereien, die Elvira alle 14 Tage serviert.

„Mit Elvira hat der Verein einen Glücksgriff gemacht“, lobt Ingrid Hirschbeck. Seit 2018 ist Elvira dabei – alle 14 Tage leitet sie die Begegnungsstätte. Mit 63 bekam sie zwei Stands gesetzt und ging dann in Rente. Aber nichts zu machen ist nicht ihre Art.

Ehrenamtliche sind bei der Begegnungsstätte herzlich willkommen

Gemeinsam mit einer Bekannten war sie auf einem Weihnachtsausflug der Gemeinde St. Gertrudis. Dort saß sie neben Torsten Reppel, dem Vorsitzenden des AWO Ortsvereins Nordstadt. Reppel klagte über fehlenden Nachwuchs. Sie ließ sich „bequatschen“ und hat es nicht bereut. „Ich wollte eh was machen, musste noch was machen. So kam ich da rein”, sagt sie, während sie noch Waffeln nachlegt und Kaffee ausschenkt.

Statt dienstags und donnerstags ist die Begegnungsstätte aktuell nur noch dienstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Elvira ist immer da, ist aber „nur“ alle 14 Tage für das Programm verantwortlich. Sie teilt es sich mit Brigitte Hoffmann – sie macht das seit Jahrzehnten, wird aber auch nicht jünger. Daher organisiert die AWO das monatliche Frühstück am Samstag nicht mehr selbst.

Das übernimmt nun das Seniorenbüro – aber Elvira ist natürlich jedes Mal mit dabei und hilft (Nächste Termine: 28. September, 26. Oktober, 30. November um 10 Uhr – Teilnahme nach Anmeldung). Elvira Müller wünscht sich mehr Unterstützung und vielleicht auch mehr Wertschätzung.

In Kürze wird die Begegnungsstätte neu gestrichen und neu möbliert

Daran arbeiten der Ortsverein und auch der AWO-Unterbezirk: Eine verstärkte Suche nach Helfer*innen ist gestartet. In Kürze wird außerdem die Begegnungsstätte neu gestrichen und neu möbliert. Finanziert wird das aus dem Bau- und Renovierungsfonds. Sie soll auch optisch attraktiver und zeitgemäßer werden, um neue Leute und auch neue Gruppen anzusprechen.

AWO anno 1979 – in Kürze wird der „Gelsenkirchener Barock“ gegen moderne Möbel ausgetauscht. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Das ist Martin Linke wichtig – er ist kein Nordstädter, aber seit einem Jahr stv. Vorsitzender im Ortsverein. Er bedauert, dass sein Ortsverein den zweiten Öffnungstag am Donnerstag aktuell „nicht mehr hinbekommt“.

Dafür bemüht sich der Ortsverein, zumindest immer am 1. Mittwoch im Monat von 14 bis 18 Uhr beim Treffen „der großen AWO“ immer Gäste und Referent*innen einzuladen. Das Monatstreffen soll möglichst jedes Mal einen inhaltlichen Schwerpunkt bekommen.

Am 4. September wird die Polizei zum Thema Sicherheit zu Gast sein, im Oktober gibt es das Herbstfest mit Jubilar-Ehrung, im November steht das Thema Demenz im Mittelpunkt. Am 14. Dezember gibt es ab 14 Uhr eine Weihnachtsfeier.

Alle Angebote in der Begegnungsstätte sollen möglichst bezahlbar bleiben

Linke freut sich, dass es in der Schumannstraße auch Angebote von Kooperationspartner*innen gibt. Neben dem Frühstücksangebot gibt es auch das Migranten-Café des Seniorenbüros. „Es wäre toll, wenn wir weitere Veranstaltungen hätten, die so viele Menschen ansprechen wie das Frühstück“. Dann kommen 60 bis 70 Menschen zum Essen – für zwei Euro pro Person.

Auch der Raum selbst wird renoviert. Die Küche wurde bereits erneuert. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Auch bei den regulären Öffnungszeiten schaut die AWO genau hin, dass die Angebote möglichst bezahlbar bleiben.

Nicht für alle Gäste sei das wichtig, aber für zu viele mache es einen Unterschied, ob ein Kaffee 60 oder 80 Cent koste, verdeutlicht Linke. Daher könnte die AWO die Betriebskosten für die Begegnungsstätte auch kaum alleine erwirtschaften.

Umso wichtiger ist es, dass es für die neue Möblierung Unterstützung vom Unterbezirk und dem Bau- und Renovierungsfonds gibt – die Küche wurde bereits saniert. „Wir sind in der Abstimmung zur Beschaffung“, berichtet der stv. AWO-Geschäftsführer Frank Czwikla.

Auch neue Gruppen können den Raum in der Schumannstraße nutzen

„Wir wollen die Begegnungsstätte aufwerten und unterschiedliche Gruppen unterbringen. Wir wollen sie modern gestalten, damit die Menschen das Gefühl haben, dass sie sich wohlfühlen können”, versichert Czwikla.

Damit wolle man unterschiedlichen Zielgruppen gerecht werden – daher wird es auch neue Schränke geben, die dann den verschiedenen Nutzergruppen zur Verfügung stehen. Ein Grund ist das Projekt „Schlau und satt”, welches nach den Sommerferien drei Mal pro Woche die Räume nutzt (eigener Bericht).

„Aber auch andere Gruppen und Vereine sind herzlich willkommen, wenn sie einen Raum suchen. Der Raum steht noch viel zu viel leer – und das ist doch ein super Raum“, so Linke.

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Nach den Ferien: „Schlau und Satt“ als Brücken-Projekt für Kinder ohne OGS-Platz in der Nordstadt

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Reaktionen

  1. AWO Nordstadt kehrt aus der Sommerpause zurück (PM)

    Die Begegnungsstätte der AWO Nordstadt kehrt am Dienstag, 03.09.24 aus der Sommerpause zurück, unter anderem mit reichhaltigen Angeboten, wie z. B. Spielenachmittage, Sitzgymnastik, BINGO und einer Bürgersprechstunde, um nur ein wenig Geschmack zu bekommen. Mehr Informationen hierzu finden Sie in ausliegenden Flyern in der Nordstadt oder in der Begegnungsstätte Schumannstraße 6 in Dortmund, die dienstags ab 14.00 Uhr geöffnet hat.

    Der Ortsverein hat seine 1. Versammlung am Mittwoch, 04.09.24, ab 14.00 Uhr in der Begegnungsstätte „Nord“ Schumannstr. 6 in Dortmund mit leckeren Waffeln.
    Ab 15.00 Uhr haben wir jemanden von der Polizei mit einem Vortrag zum Thema „Enkeltrick“ bei uns zu Gast.
    Jeder ist recht herzlich eingeladen. Für Speisen und Getränke können Kosten entstehen.

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