Die Aktivist*innen von „Fridays for Future“ waren wieder auf der Straße: Am Freitagnachmittag (6. August 2021) organisierten sie eine Fahrraddemo quer durch die Innenstadt und den Dortmunder Osten. Die jungen Demonstrierenden fordern mehr Tempo bei der Mobilitätswende. So sollen beispielsweise die Radwegeinfrastruktur in Dortmund verbessert werden. Aber auch der öffentliche Personen- und Güterverkehr solle ausgebaut werden.
Mehr zur Demo gibt es in unserem Video auf unserem YouTube-Kanal:
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Am letzten Ferientag gibt es wieder eine Klima-Demo – diesmal Erdgas im Fokus (PM)
Am letzten Ferientag gibt es wieder eine Klima-Demo – diesmal Erdgas im Fokus
Neben Kohlekraft und Autobahnen jetzt auch fossiles Erdgas: Die Klimabewegung im Ruhrgebiet geht einen Schritt weiter. In Dortmund wird von Fridays for Future am kommenden Dienstag ab 17:30 Uhr Stimmung gemacht – für ein Klima-Camp und gegen Erdgas.
Gut einen Monat vor der Bundestagswahl hat der Klimaprotest wieder an Fahrt aufgenommen: Fridays for Future-Demonstrationen, eine Massenaktion vom Bündnis Ende Gelände nahe Hamburg und nächste Woche ein Klima-Camp in Herne. Von Mittwoch bis Sonntag (18.-22. August) wird gegen Erdgas als fossilen Energieträger mobil gemacht. Dazu werden Klima-Aktivist:innen aus ganz Deutschland erwartet. Fridays for Future heißt sie im Ruhrgebiet mit einer Demo in Dortmund willkommen. Bo aus Bochum freut sich darauf:
„Seit zweieinhalb Jahren kämpfen wir für unsere Zukunft, das ist auch ein ziemlich belastendes Thema. Wir müssen mal auftanken, dazu ist eine Demo mit Musik und den richtigen Leuten perfekt.“
Aber was spricht gegen Erdgas? Lena Maier vom Netzwerk GasExit erläutert die Hintergründe.
„Gas ist genauso klimaschädlich wie Kohle. Wenn wir uns diese simple wissenschaftliche Erkenntnis zu Herzen nehmen, sind neue Gaskraftwerke schlicht absurd.“
Trotzdem würden in Herne und in dutzenden anderen Orten welche gebaut. Und diese Zerstörung werde auch noch mit hohen Subventionen unterstützt. GasExit kämpft deswegen für den sofortigen Gasausstieg, das Ende aller fossiler Subventionen und eine sozial gerechte Wärmewende. Das sei notwendig, um Deutschland beim Klimaschutz auf Kurs zu bringen. Nur so ließen sich immer häufiger werdende Wetterextreme verhindern.
Das Klima-Camp soll direkt gegenüber des Heizkraftwerks Herne stattfinden, der Höhepunkt ist eine Demonstration am Samstag vor Ort. Lena sagt zum Camp: „Es ist ein Ort für Bildung, Austausch und Vernetzung, um die wachsende Anti-Gas-Bewegung zu stärken. Wir freuen uns über jede*n Besucher*in!“
Das noch relativ junge Netzwerk GasExit steht mit seinen Forderungen übrigens nicht alleine. Das Bündnis EndeGelände, bislang vor allem bekannt für seine Blockaden von Braunkohle-Tagebauten, nahm sich dieses Jahr einen mit Fracking-Erdgas betriebenen Chemiepark in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) vor.
Die Demonstration in Dortmund am Dienstag startet um 17:30 Uhr auf der Kampstraße vor dem DSW21-Gebäude und führt durch die Innenstadt zum Friedensplatz.
Globaler Klimastreik von Fridays for Future am 24. September – Dortmund ist dabei (PM)
Globaler Klimastreik von Fridays for Future am 24. September – Dortmund ist dabei
Am 24. September geht Fridays for Future mit viel Unterstützung auf die Straße: Weitere Klima-Gruppen wie Parents for Future und Campus for Future organisieren dieses Jahr den globalen Klimastreik mit. Wie im vergangenen Jahr sind mehrere Demonstrationszüge mit dem Fahrrad und zu Fuß geplant, die in der Innenstadt zusammentreffen. Dazu kommen weitere Aktionen an zentralen Plätzen.
Bald ist es wieder soweit: wie auch in den letzten zwei Jahren wird unter dem Motto „Alle fürs Klima“ ein großer Aktionstag Ende September stattfinden. Kurz vor der anstehenden Wahl soll der Fokus verstärkt auf das Thema Klima gelegt werden.
„Diese Bundestagswahl ist unsere letzte große Chance. Wir können echten Klimaschutz hierzulande politisch auf den Weg bringen, wenn wir diese Wahl zur Klimawahl machen“, so Lena Kah von Fridays for Future. Es brauche einen Weckruf, um nach zwei Jahren andauernder Katastrophenmeldungen die Menschen wieder zu versammeln. Angesichts dieser Umstände haben sich die Aktivist:innen von Fridays for Future Unterstützung geholt: die nahestehenden Parents for Future und die Hochschul-Gruppe Campus for Future übernehmen mit ihnen zusammen die Planung.
Marc Schmitt-Weigand von den Parents dazu: „Wir rufen alle Menschen auf, denen ihre Zukunft, die Zukunft ihrer Kinder und die ihrer Enkel am Herzen liegt, mit uns am 24. September auf die Straße zu gehen. Die Menschen in unserem Land sind viel weiter als die Politik und wollen echten Klimaschutz.“ Dieser Wille müsse sichtbar werden, um Druck auf die Parteien auszuüben, so Schmitt-Weigand weiter. Bisher sind drei Demonstrationszüge zu Fuß und drei mit dem Fahrrad angemeldet. Für alle, die nicht daran teilnehmen können, werde es Mitmach-Aktionen im Vorfeld geben. Und all das mitten in der nächsten Infektionswelle? Sollte es die Pandemie-Situation erfordern, haben die Veranstalter:innen vorgesorgt: „Wir passen unser Hygienekonzept den geltenden Auflagen an. Dass das funktioniert, haben die Fridays ja bereits im letzten Jahr gezeigt. Klimaschutz und Gesundheitsschutz gehören zusammen“, versichert Erik Latos von Campus for Future.
Teachers for Future – Lehrkräfte gründen gemeinnützigen Verein (PM)
Seit Beginn der Fridays For Future-Bewegung vernetzen sich zunehmend auch Lehrkräfte, deren Anliegen es ist, das pädagogische Konzept der „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“(BNE) stärker an den Schulen zu verankern und die Fridays for Future-Bewegung in ihrem Appell für eine effektive Klimapolitik zu unterstützen. In der Vergangenheit haben Teachers for Future bundesweit bereits digitale Vernetzungstreffen und Fortbildungsveranstaltungen organisiert, eine Kampagne zum „Diensteid-Dilemma“ auf die Beine gestellt, oder etwa, in Köln, den „Change Schools Summit“ mit rund 70 Teilnehmenden aus mehreren Bundesländern ausgerichtet.
Jetzt haben bundesweit aktive Lehrkräfte gemeinsam den Verein Teachers for Future Germany e.V. gegründet, um den eingeschlagenen Weg zu verstetigen. „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass an Schulen Nachhaltigkeit zum neuen Normal wird“, erklärt Gründungsmitglied Nora Oehmichen, Gymnasiallehrerin aus Baden-Württemberg. Vorstandsmitglied Timo Graffe, der selbst Geografie unterrichtet, ergänzt: „Wenn wir unseren Schüler*innen im Unterricht vermitteln, dass die Gewinnung von Palmöl ein Nachhaltigkeits- Desaster ist, und sich gleichzeitig in der Auslage des Schulkiosks palmölhaltige Schokoriegel stapeln, dann fördert das nicht gerade unsere Glaubwürdigkeit oder die der Schule als Bildungsinstitution.“
An Konzepten zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung mangelt es indes nicht. Die Kultusminister*innenkonferenz hat bereits 2017 den „Orientierungsrahmen Globale Entwicklung“ sowie den „Nationalen Aktionsplan BNE“ verabschiedet. Doch im Unterrichtsalltag ist das fächerübergreifende BNE-Konzept noch lange nicht flächendeckend angekommen.
Hier will der Verein ansetzen, um in Kooperation mit der Schulverwaltung, der Bildungspolitik, den Schulleitungen und Lehrkräften vor Ort, aber auch mit außerschulischen Bildungspartner*innen, darauf hinzuarbeiten, „dass BNE als Bildungskonzept endlich dort ankommt, wo es hingehört: in der Praxis“, so Danielle Schulte am Hülse von Teachers for Future Germany. Das betrifft nicht nur die im Unterricht zu vermittelnden Inhalte, sondern ebenso die methodische Gestaltung des Unterrichts, aber auch den schulischen Alltag.
Der Verein arbeitet bundesweit eng mit der Initiative Students For Future zusammen, die sich ebenfalls für eine Transformation des Bildungssystems, auch an Universitäten, stark macht, etwa mit dem zweimal jährlich stattfindenden Bildungsformat „Public Climate School“.
Spätestens seit dem jüngsten Bericht des Weltklimarats („IPCC-Bericht“) ist klar: Uns bleiben nurmehr wenige Jahre, um die Erderhitzung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen – und die klimapolitischen Maßnahmen der derzeitigen Bundesregierung reichen dafür nicht aus. Die künftige Bundesregierung steht somit vor der großen Herausforderung, alle Bürger*innen auf dem Transformationsprozess mitzunehmen.
Lehrer*innen kommt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle zu. Sie können viel dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche mit Wissen um die globalen Zusammenhänge ausgestattet werden und dadurch begreifen, dass eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft richtig und notwendig ist. „Manche Impulse kommen auch von den Schüler*innen selbst – diese gilt es pädagogisch umsichtig aufzugreifen und so zu einem gemeinsamen Lernen zu gelangen“, erklärt Cristina Gangotena, Lehrerin aus Freiburg. „Spätestens seit Fridays For Future ist klar: Viele Jugendliche sind in ihrem Denken in puncto Nachhaltigkeit schon heute weiter als die Generation ihrer Eltern.“
Die Gründer*innen von Teachers For Future Germany e.V. freuen sich über viele Mitstreiter*innen aus allen Bundesländern: Am 21. September findet um 20 Uhr ein bundesweites virtuelles Auftakttreffen für alle Interessierten statt – Lehrkräfte, Lehramtsstudierende oder im außerschulischen Bildungsbereich tätige Personen sind herzlich eingeladen. Für die Anmeldung genügt eine kurze Mail an timo.graffe@posteo.de.
teachersforfuture@posteo.de
http://teachersforfuture.net/