Von Joachim vom Brocke
„Frauen, mischt mit!“ fordert Maresa Feldmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund, und ruft alle interessierten Frauen dazu auf, sich mit dabei einzumischen und mitzumachen, die Potenziale zu nutzen und so die Gesellschaft mitzugestalten.
Insgesamt 40 Verbände, Vereine, Organisationen dabei
Etwa 40 Verbände, Vereine und Organisationen präsentieren sich am nächsten Freitag den interessierten Frauen aus der Region. Sie informieren über ihre Arbeit und die Möglichkeiten, sich anzuschließen und aktiv „einzumischen“. Darüber hinaus werden Workshops, Vorträge und Talkrunden angeboten.
So wünscht sich Bettina Long vom Gleichstellungsbüro der Fachhochschule Dortmund, Kooperationspartnerin des Marktes, mehr Frauen in den Entscheidungsfunktionen in der Hochschule: „Zwar sollen sie je zur Hälfte von Männern und Frauen besetzt werden“, sagt sie, „doch längst nicht überall wird dieses Ziel erfüllt“.
Frauen in der Dortmunder Wirtschaft unterrepräsentiert – Markt soll Mut zum Engagement machen
„In der Dortmunder Wirtschaft sind Frauen unterrepräsentiert“, weiß Gabriele Brübach, zweite Vorsitzende vom Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft. „Frauen haben ein anderes Kommunikationsverhalten und oft eine andere Wahrnehmung von Sachvorgängen“, sagt sie.
Doch „die Partizipation an Entscheidungsprozessen ist wichtig, um umfassendere Lösungen zu erzielen“. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ wird auch das Forum vertreten sein und Gespräche führen.
Eher weniger Probleme mit Frauen im Beruf hat die Arbeiterwohlfahrt, die sich ebenfalls einbringt. Björn Wunderwaldt, stellvertretender Vorsitzender des AWO-Kreisjugendwerkes, meint dazu: „Gesellschaftspolitische Entscheidungen betreffen fast immer beide Geschlechter. Dies setzt dringend voraus, dass auch beide am Prozess beteiligt sind“.
Nach dem Wunsch von Gleichstellungsbeauftragter Maresa Feldmann soll der „Markt der Möglichkeiten“ inspirieren und Mut machen, aktiv mitzumischen. „Vor allem Vereine und Verbände haben Nachwuchssorgen, weil junge Mitglieder fehlen, die ihre Vorstellungen mit einbringen“.
Zahlreiche Vorträge im Rahmenprogramm des Aktionstages in Dortmund geplant
Neben den Ständen gibt es Vorträge und Talkrunden. Über „Das Qualifizierungsprogramm FrauenMachtEinfluss“ informiert Ina Wohlgemuth und außerdem informiert sie über das Rüstzeug, um erfolgreich mitzumischen: „Selbstbewusst und initiativ“ heißt das zweite Thema von Ina Wohlgemuth.
Darüber hinaus gibt es Kurzvorträge über „Frauen verändern die Politik“ und „Politik verändert Frauen“ mit Martina Arndts-Haupt, Frauenbeauftragte der Stadt Münster und Sara Schlote aus Berlin, Mitbegründerin von „discoverfootball“; Moderation: Silke Remiorz, Fachhochschule Dortmund.
Nora Graupner, Performern, Regisseurin und Kulturvermittlerin, spricht über „Merkels Raute – Geschlechter und Machtinszenierungen in politischen Kontexten“.
Expertinnentalk über „Erfolgreiche Gremienarbeit“
Ein Expertinnentalk ist gegen 15.30 Uhr zum Thema „Erfolgreiche Gremienarbeit“ vorgesehen. Unter der Gesprächsleitung von Ina Wohlgemuth diskutieren Gabriele Brübach (Zonta Club, zweite Vorsitzende Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft), Justine Großmann (Vorsitzende Dortmunder Frauenverbände), Birgit Jörder (Bürgermeisterin Stadt Dortmund), Jutta Reiter (Vorsitzende DGB Region Dortmund-Hellweg), Rusudan Schulenburg (ehemalige AstA-Vorsitzende der Fachhochschule Dortmund) sowie Aysun Tekin (Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Dortmund).
Für „Frauen, die in Dortmund Einfluss nehmen wollen“, so der Untertitel, gibt es neu eine Broschüre „Stadtführerin Mitgestaltung“. Aufgelistet sind darin gesellschaft-, partei- und gewerkschaftspolitische Organisationen, kirchliche- sowie berufs- und hochschulbezogene Einrichtungen. Näher erläutert werden die jeweiligen Inhalte und Ziele, Aktivitäten, Aufbau, ob Interessenten mitmischen können und wie ein Kontakt hergestellt werden kann.
Mehr Informationen:
- Ein Café im Saal Westfalia des Rathauses bietet kalte und warme Snacks sowie Getränke an.
- Die Teilnahe am Markt und an den Foren ist kostenlos, wobei für die Foren eine Anmeldung erforderlich ist.
- Alle Informationen gibt es zusätzlich im Internet.
- www.frauenmachteinfluss.dortmund.de
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Stadt DO
„Frauen, mischt mit!“: Markt der Möglichkeiten in Dortmund
Mit diesem Aufruf formulierten die Gleichstellungsbüros der Stadt Dortmund
und der Fachhochschule Dortmund das Ziel des Marktes der Möglichkeiten am
13. Januar 2017 im Rathaus. Frauen in Dortmund und der Umgebung waren
eingeladen, die Vielfalt an Mitgestaltungsmöglichkeiten in Dortmund zu
erleben und Inspiration zu erhalten, gesellschaftspolitisch aktiv
mitzumischen. Rund 40 Verbände, Organisationen und Initiativen von A wie
Africa Positive bis Z wie Zonta Club haben sich in der Bürgerhalle des
Rathauses dazu präsentiert.
Es ist wichtig, dass mehr Frauen aktiv in Vereinen, Verbänden und weiteren
Gremien mitwirken. Frauen haben häufig eine andere Wahrnehmung von
Problembereichen und bringen eine andere Herangehensweise bei Zielfindungs-
und Entscheidungsprozessen ein. Der Markt der Möglichkeiten brachte viele
motivierte Frauen mit den entsprechenden Verbänden, Vereinen und weiteren
zusammen, die hier auch für ihre eigene Arbeit werben und Nachwuchs
gewinnen konnten.
Dazu wurde in Dortmund erstmalig der große „Markt der Möglichkeiten“
ausgerichtet und hat das Rathaus in einen gut besuchten Marktplatz
verwandelt. Parallel dazu fand ein Rahmenprogramm aus informativen
Workshops, Vorträgen sowie einem Expertinnentalk u.a. mit der
Bürgermeisterin Birgit Jörder und der DGB-Vorsitzenden der Region
Dortmund-Hellweg, Jutta Reiter, statt.
Pünktlich zu dieser Veranstaltung wurde auch die „Stadtführerin
Mitgestaltung“ veröffentlicht. Diese Broschüre stellt kompakt und
übersichtlich eine Vielzahl an Verbänden, Vereinen, Gewerkschaften und
weiteren Organisationen aus Dortmund vor und lädt Frauen aus der Region
ein, sich mit einzubringen (www.frauenmachteinfluss.dortmund.de).
Die Veranstaltung wurde durch die Teilnehmenden ausgesprochen positiv
aufgenommen und viele Besucherinnen fragten schon jetzt nach einer
Fortsetzung in den nächsten Jahren.