Der Migrantinnenverein Dortmund e.V. wird am Sonntag, 6. März, ab 15.30 Uhr unter dem Motto „Frauen für Frieden“ im Dietrich-Keuning-Haus den Internationalen Frauentag feiern.
Klare Botschaft: „Wir wollen leben und nicht den Tod“
„Wir wollen eine Welt ohne Krieg“ so die wichtige Botschaft der Frauen. Im Nahen Osten herrscht Krieg. Jeden Tag werden mit Waffen u.a. aus dem Westen Massaker an Menschen verübt. Frauen und Kinder werden versklavt, vertrieben oder auf Sklavenmärkten verkauft.
Frauen, die sich widersetzen, werden getötet, viele von ihnen sind der Gewalt wehrlos ausgesetzt. Nicht ohne Grund suchen sie ihr Glück in der Flucht, mit der Sehnsucht nach Frieden und Sicherheit für die Familie.
„Wir wollen leben und nicht den Tod“ – Gewalt gegen Frauen bleibt ein weltweites Problem – sie passiert tagtäglich – zu Hause, am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit- auch in Deutschland, wo Frauen. Noch immer werden Frauen für die gleiche Arbeit nicht immer gleich entlohnt.
Mit dem Internationalen Frauentag möchte der Verein bzgl. dieser Tatsachen die Menschen sensibilisieren und Frauen motivieren, sich zu engagieren – für eine bessere Welt, für mehr Gleichberechtigung, für mehr Miteinander und Solidarität- ohne Gewalt, ohne Sexismus, ohne Krieg.
Umfangreiches Programm sieht Reden, Folklore, Gedichte und Musik vor
Das Programm des internationalen Frauentages beinhaltet Reden, Folklore, Gedichte und Musik. Aysun Tekin, Vorsitzende des Integrationsrates in Dortmund, und Maresa Feldmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund, sind als Rednerinnen eingeladen.
Auch der Migrantinnenverein Dortmund e.V. wird in ihren Reden die Themen Gleichberechtigung, Gewalt und Krieg ansprechen. Ein musikalischer Höhepunkt wird der Auftritt der Musikband Dina ensemble sein.
Alle interessierten Frauen und auch Männer sind eingeladen, im Dietrich-Keuning-Haus mitzufeiern. Der Eintritt beträgt zehn Euro im Vorverkauf. Kartenbestellung ist unter 0177/3128723 möglich.
Migrantinnenverein Dortmund engagiert sich seit dem Jahr 2005
Der Migrantinnenverein Dortmund e.V. wurde 2005 gegründet und führt seine Aktivitäten in Einrichtungen wie dem Dietrich-Keuning-Haus, Planerladen oder der Auslandsgesellschaft NRW durch.
Er organisiert zudem seit über zehn Jahren an jedem letzten Donnerstag eines Monats ein gemeinsames Frühstück, bei dem Personen aus verschiedenen öffentlichen oder privaten Einrichtungen Vorträge halten, welche für das gemeinschaftliche Leben oder für die familiäre oder persönliche Situation informativ und fördernd sind.
Die Frauen des Vereins stammen neben Deutschland und der Türkei aus Marokko, Sri Lanka, Polen und vielen anderen Ländern. Entsprechend arbeitet der Verein auf internationaler Ebene. Die Frauen lernen gemeinsam voneinander und miteinander.
Anfang des Jahres wurde ein neuer Vorstand gewählt: Die neuen Mitglieder sind Fatma Şahin, Nesrin Hatun, Gülizar Genç, Bahar Atçı, Elif Demirhan, Meral Kılıç und Fatma Karacakurtoğlu.
Die Ziele des Vereins sind:
- Die Verhinderung der Diskriminierung von Frauen aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, der Hautfarbe und der Religion
- Abbau der sozialen Ausgrenzung von Alleinerziehenden • Entwicklung von einem kulturellen Verständnis untereinander und auf gesellschaftlicher Ebene
- Unterstützung der Forderung des gleichen Lohns für die gleiche Arbeit
- Die Teilhabe von Frauen an kulturellen Aktivitäten
- Die Förderung der Integration durch entsprechende Maßnahmen
- Die Bildungsteilhabe von Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten
Reaktionen
Bündnis 8. März
Am 8. März ist Internationaler Frauentag. In diesem Jahr findet anlässlich dieses Tages eine Demonstration am Samstag, den 5.3.2016 unter dem Motto statt: „Frauen sind weltweit im Aufbruch: Für ein solidarisches und selbstbestimmtes Leben! Gegen Unterdrückung und Gewalt an Frauen! Nein zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit!“
Getragen und unterstützt wird diese Demonstration und Kundgebung vom „Bündnis 8. März“.
Gemeinsam demonstrieren wir am: Samstag, 5. März um 14 Uhr, Treffpunkt: St. Josefs – Kirchplatz Münsterstraße
Dortmund. Von dort aus geht die Demonstration zum Reinoldi-Kirchplatz, wo eine
Abschlusskundgebung mit Kultur stattfindet.
Das Bündnis Dortmunder Frauen besteht aus AGIF, DAKME- Alevitisches Kulturzentrum in Do und Umgebung e.V., DIDF, DieLinke- LisaPottOst, DKP Frauen, Jugendverband REBELL, Frauenrat Ver.di, Frauenverband Courage e.V., Frauenverein Rozerin e.V., Migrantinnenverein Dortmund e.V., MLPD, Solidaritätsgruppe mit den „Lalehpark Mütter im Iran“- Dortmund, VMDO Ghanaian Ladies e.V., VMDO Palästinensische Gemeinde
African Tide Union
Internationale Frauenwoche – Gebt den Frauen mehr Raum!
Hiermit möchten wir Sie herzlich zu unserer Feier des diesjährigen Internationalen Frauentages am 12.03.2015 in die GESCHWISTER-SCHOLLSTR. 20 – 44135 DORTMUND einladen, an dem eine Gesprächsrunde mit Vertreterinnen von Parteien und Verantwortlichen zum Thema Partizipation von Frauen geplant ist.
Das Thema der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Gebt den Frauen mehr Raum!“ beinhaltet die berufliche Partizipation von migrantischen Frauen, Mädchen und Alleinerziehenden. Es würde uns freuen, wenn wir Sie für dieses Thema als Diskussionsteilnehmer/-in gewinnen können.
African Tide Union hat seit seiner Gründung 2010 jedes Jahr ein Event zum internationalen Frauentag veranstaltet.
Seit den Ereignissen in Köln zum Jahreswechsel und in Anbetracht der Tatsache, dass die Gemeinschaft der Frauen in Dortmund mit Aufnahme geflüchteter Menschen noch diverser geworden ist, ist das Thema der Wahrung und Umsetzung der Frauenrechte aktueller denn je.
Aus diesem Grund möchte AfricanTide Union e.V. dieses Jahr dem internationalen Tag der Frau eine ganze Aktionswoche mit zahlreichen Veranstaltungen widmen, um Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte zu bestärken und zu befähigen, sodass sie gemeinsam ihren Stand in der Gesellschaft einnehmen.
Das umfangreiche Programm für 2016 soll das breite Spektrum sowie Engagement der Frauen in allen Bereichen in der Stadt und unserer Gesellschaft widerspiegeln. Frauen sollen dazu motiviert werden sich einzubringen.
Ziel ist es ein umfangreiches Programm anzubieten, um möglichst viele Frauen mit diversen kulturellen, religiösen und ethnischen Hintergründen anzusprechen. Uns ist wichtig sie miteinander ins Gespräch zu bringen, gemeinsam Vorurteile abzubauen und voneinander zu lernen sowie die Notwendigkeit gegenseitiger Unterstützung zu betonen, um sich dann erfolgreich gemeinsam sozialen Räumen zu (re-)etablieren.
Jutta Reiter (DGB)
Mehr Arbeitszeitsouveränität für Frauen und Männer
„In kaum einem anderen EU-Land ist die Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern so ungleich verteilt wie in Deutschland. Jede zweite weibliche Beschäftigte arbeitet in einem Teilzeitjob – und das oft ihr gesamtes Leben lang.“ so Jutta Reiter, Geschäftsführerin der heimischen DGB-Region. „Und das ist mit handfesten Nachteilen beim Einkommen, bei der Karriere und der sozialen Absicherung verbunden.“
Dabei ist jeder zehnte Beschäftigte mit seiner Arbeitszeit unzufrieden. Frauen in Minijobs und in anderen Teilzeitformen möchten ihre Arbeitszeit gerne ausweiten, während immer mehr Männer ihre Stundenzahl lieber reduzieren würden.
„Damit die Wünsche und Bedarfe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer realisiert werden können, müssen sie auf ihre Arbeitszeiten Einfluss nehmen und über Dauer, Lage und Takt ihrer Arbeitszeit mitbestimmen können. Kurz: Sie brauchen Arbeitszeitsouveränität. Ohne einen gesetzlichen Rahmen lässt sich das nicht verwirklichen.“ Deswegen setzen Gewerkschaften am internationalen Frauentag ein Zeichen und fordern:
– das im Teilzeit- und Befristungsgesetz verankerte Recht auf Teilzeit auf alle Beschäftigte auszuweiten, unabhängig von der Größe des Betriebes, in dem sie arbeiten.
– ein Recht auf befristete Teilzeit. Damit Beschäftigte ihre Arbeitszeit nach Bedarf auch wieder aufstocken können und Männer sich zunehmend trauen, in bestimmten Lebensphasen ihre Arbeitszeit zu reduzieren.
– ein Recht, aus der Teilzeit wieder zurückzukehren. Wer raus will aus der Teilzeitfalle, soll auch einen gesetzlichen Anspruch darauf haben.
Doch für eine geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbsarbeit bedarf es noch mehr, denn viele Beschäftigte würden unter anderen Lebensumständen gerne mehr arbeiten. „Familiäre Verpflichtungen und unzureichende Betreuungsangebote für Kinder oder Pflegebedürftige sind häufig der Grund für einen Teilzeitjob. Aber auch der Partnerschaftsstatus sowie die Aufteilung der Fürsorge- und Hausarbeit beeinflussen das Arbeitsvolumen von Frauen. Eine echte Chance auf eine partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs-, Fürsorge- und Hausarbeit gibt es nur mit entsprechenden Rahmenbedingungen.“, führt Jutta Reiter weiter aus.
Deswegen fordern Gewerkschaften:
– eine qualitativ hochwertige, bedarfsgerechte und flächendeckende Betreuung für Kinder und Pflegebedürftige, die eine Erhöhung der Arbeitszeit von Beschäftigten mit Fürsorgeverantwortung möglich macht.
– Anreize für eine partnerschaftliche Arbeitszeitverteilung, damit Pflege-, Erziehungs- und Hausarbeit nicht allein in der Verantwortung der Frauen liegt.
– öffentlich geförderte haushaltsnahe und personenbezogene Dienstleistungen, die Entlastung im Haushalt und damit Zeitressourcen schaffen.
Marco Bülow (SPD MdB)
Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern beschämend
Laut Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken zur Beschäftigungssituation von Frauen ist die Differenz bei den Löhnen für Männer und Frauen in Deutschland so groß, wie in kaum einem anderen europäischen Land. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben Frauen in der Bundesrepublik 2014 brutto pro Stunde 22 Prozent weniger verdient als Männer. Selbst wenn man bestimmte strukturelle Unterschiede abzieht, verdienen Frauen im Durchschnitt im gleichen Job, bei gleicher Qualifikation immer noch 7% weniger als Männer. Hierzu erklärt der Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow:
„Es ist unglaublich, dass im 21. Jahrhundert Frauen immer noch schlechter bezahlt werden als Männer. Besonders beschämend ist, dass Deutschland im europäischen Vergleich dabei zu den Schlusslichtern gehört. Hier ist dringend Handlungsbedarf erforderlich.
Insgesamt rutscht Deutschland bei den Themen soziale Ungleichheit und Vermögensverteilung im europäischen Vergleich immer weiter ab. Dies muss endlich in das Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt und angeprangert werden.
Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März fordere ich alle Dortmunder Unternehmen auf zu prüfen, inwieweit sie den Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit unabhängig vom Geschlecht des Beschäftigten einhalten.
Ich werde in meiner Fraktion den Vorschlag der Familienministerin Manuela Schwesig unterstützen, ein Gesetz zur Lohngleichheit zu schaffen.“