Fragen rund um die Corona-Pandemie: Sie wollten es wissen – ein Dortmunder Experte hatte die Antworten

Geschlossene Geschäfte in der Thier-Galerie – COVID-19 hat das öffentliche Leben fast vollständig zum Erliegen gebracht. Auch die teils massiven Einschnitte in den Alltag motivieren Fragen nach dem Virus.

Corona-Update des Klinikums Dortmund zum Stand der Dinge. Durch Antworten eines ausgewiesenen Experten – dem Infektiologen Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf – auf häufig gestellte Fragen rund um das Virus. Soweit sie nach gegenwärtigem Wissen seriös gegeben werden können. Entstanden in einem Live-Chat auf Instagram. Im Folgenden veröffentlichen wir im Wortlaut, was der Mediziner gesagt hat.

Wie läuft eine Beatmung ab? In Narkose?

PD Dr. Bernhard Schaaf: Dafür wird eine sogenannte Schlafnarkose verwendet. Anders als bei einer Operation, bei der die Muskulatur komplett erschlafft, wird bei der Schlafnarkose meist nur wenig Schlafmittel verwendet. Der Patient ist dabei teilweise noch ansprechbar. Personen mit einer Corona-Erkrankung legen wir aber oft in einen tieferen Schlaf. Dabei liegen sie bis zu 14 Stunden auf dem Bauch. So wird die Lunge besser belüftet und die Patienten müssen weniger stark beatmet werden. Die Bauchlage hilft auch Patienten, die noch keine Beatmung benötigen. Wir empfehlen daher allen Patienten mit Covid-Lungenentzündung, sich mehrmals in 24 Stunden für ein bis zwei Stunden auf den Bauch zu legen. ___STEADY_PAYWALL___

Gibt es schwer durch Covid-19 erkrankte Personen in Dortmund?

Wenn man auf der Intensivstation liegt, ist das ein Zeichen dafür, dass man schwer an dem Virus erkrankt ist. Momentan sind das immer zwischen zehn und 14 Patienten.

Priv.-Doz Dr. Bernhard Schaaf. Foto (3): Klinikum Dortmund

Bekommt jeder Infizierte eine Lungenentzündung?

Nein, nicht jeder. Rund 80 Prozent der Infizierten haben kaum Symptome. Viele klagen über Reizhusten und Fieber, andere lediglich über Kopfschmerzen. Wir gehen sogar davon aus, dass ein Teil der Patienten gar keine Symptome bekommt.

Die meisten Betroffenen geben aber Geschmacks- und Riechstörungen an. Das Essen schmeckt dann plötzlich „fad“. Patienten die stationär im Klinikum bleiben und eventuell sogar beatmet werden müssen, haben immer eine Lungenentzündung.

Trotz Quarantäne Infektionen in Dortmund. Wieso?

Die Menschen haben trotz Kontaktverbot im privaten Bereich ja häufig noch Kontakt zu anderen Personen – z.B. auf der Arbeit. Auch im medizinischen Bereich sind Kontakte nicht zu vermeiden. Insbesondere, weil Menschen auch ansteckend sein können, ohne selbst krank zu sein. Deswegen können sich auch weiterhin Personen bei anderen anstecken. Aber trotzdem zeigen die Maßnahmen Wirkung, denn die Zahl der Neuinfektionen steigt nicht mehr so stark. Jetzt muss abgewartet werden, wie sich die Kurve weiterhin entwickeln.

Welche Körperflüssigkeiten sind bei Corona-positiven Menschen infektiös?

Untersuchung von Corona-Abstrichen im Klinikum.

Das ist ganz klassisch das Rachensekret, das wir beim Sprechen, Husten und Niesen in der Luft verteilen. Über die Tränenflüssigkeit könnte man sich theoretisch auch anstecken. Das gestaltet sich aber schwieriger. Corona-Viren sind auch im Stuhl nachweisbar. Ob man sich darüber wirklich anstecken kann oder das Virus lediglich nachweisbar ist, ist aber noch unklar.

Welche Laborwerte bei Corona-Patienten verändert?

Grob gesagt sind das die Entzündungswerte. Klassisch verändert sich z.B. das C-reaktive Protein. Das ist ein Eiweiß, das von der Leber gebildet wird. Der Wert steigt meist auf über 100 mg/l an – normalerweise liegt er bei fünf. Zudem sind typischerweise auch die Eiweiß-Werte der Lungenzellen erhöht. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Zellen durch die Viren angegriffen werden. Ein dritter Indikator sind die Abwehrzellen. Die sogenannten Lymphozyten sind besonders bei schwer infizierten Personen niedrig.

Wann sollte man ins Krankenhaus?

Das kommt auf die Symptome an. Fieber alleine ist meist unproblematisch. Habe ich anhaltende Luftnot, und atme ich zu schnell, sollte ich auf jeden Fall meinen Arzt anrufen oder mich im Klinikum Nord vorstellen. Wenn ich keine Luftnot habe und es mir sonst gut geht, kann ich auch noch etwas abwarten. Da muss jeder für sich selbst schauen, wie er sich fühlt. Die Verschlechterung tritt typischerweise fünf bis sieben Tagen, nachdem die ersten Symptome angefangen haben, auf.

Wie kann man Risiko-Kinder schützen, wenn bald die Schulen geöffnet werden?

2018.07.03 Dortmund Wir bewegen Zukunft – IT an Dortmunder Grundschulen/ Die Stadt der Zukunft“
Kids auf einem Haufen: Mindestabstand – schwierig

Gerade in der Schule kann es schwierig werden, zwischen den Kindern immer den Mindestabstand einzuhalten. So wird sich das Virus unter den Schülern gut verbreiten können. Bei Risiko-Kindern würde es deswegen Sinn machen, individuell mit dem behandelnden Arzt zu sprechen, ob spezielle Maßnahmen sinnvoll sind.

Risikopatient, wenn man Marcumar nimmt?

Bis jetzt gibt es meines Wissens keine Erkenntnisse zu einem erhöhten Infektionsrisiko wegen Marcumar.

Wann hat man ein geschwächtes Immunsystem?

Das kommt auf die individuelle Person an und ist manchmal auch schwierig zu bestimmen. Bei Patienten, die z.B. eine Chemotherapie bekommen, ist das Immunsystem nachweislich geschwächt. Generell weiß man aber auch noch nicht, warum der eine schwer an Corona erkrankt und der andere nicht. Das vererbte Immunsysteme spielt hier wahrscheinlich eine Rolle; Untersuchungen dazu laufen.

Kann man erklären, warum mehr Männer als Frauen schwer erkranken bzw. sterben?

Bis jetzt hat man gedacht, dass das Rauchen der Grund dafür ist. In China rauchen angeblich 50 Prozent der Männer und nur 20 Prozent der Frauen. Und dort sind mehr Männer an Covid-19 erkrankt. Gesicherte statische Auswertungen kenne ich dazu nicht. Meiner Meinung nach kann Rauchen nicht der einzige Grund sein. Da muss man noch weiter recherchieren und testen.

Zählt man zur Risikogruppe, wenn man bis in die Jugend Asthma hatte, aber beschwerdefrei ist?

Im Klinikum-Nord gibt es einer Isolierstationen für Conronafälle. Foto: Nordstadtblogger
Im Klinikum-Nord gibt es eine Isolierstation für Conronafälle. Foto: Nordstadtblogger

In diesem Fall ist das Asthma ja mit der Zeit verschwunden und man zählt wahrscheinlich nicht zu einer Risikogruppe.

Bei allergischem Asthma erhöhtes Risiko?

Da kommt es wie bei vielen anderen Vorerkrankungen auf die medikamentöse Einstellung an. Wenn der Asthmatiker gut eingestellt ist und die Medikamente richtig nimmt, ist das Infektionsrisiko nicht unbedingt erhöht.

Cortison bei Asthmatiker*innen, die es brauchen?

Eingeatmetes Cortison, also mit dem Asthmaspray, ist nicht per se kontraproduktiv. Wenn man sich unter dem Mikroskop die Schleimhaut der Lunge bei bestehendem Asthma, ohne Medikation anschaut, sieht die Schleimhaut sehr entzündet aus. In diesem Fall hat ein Virus wie Corona leichtes Spiel. Wenn Asthmapatienten aber das Cortison-Spray nehmen, ist die Schleimhaut der Lunge ganz normal. Deswegen ist es wichtig, das Spray zu nehmen. So ist die Schleimhaut intakt und standhafter gegen das Virus.

Ist ein schwerer Verlauf bei einem jungen, gesunden Menschen zwischen 20 und 40 Jahren möglich?

Generell verläuft die Erkrankung bei einem größeren Anteil infizierter älterer Menschen schwer. Aber da ein kleiner Prozentsatz auch von jüngeren Menschen schwer erkranken kann, bekommen wir, wenn sich viele Jüngere infizieren, auch jüngere Menschen auf die Intensivstation. Das ist eine Frage der Statistik. Zusätzlich spielen auch bei jungen Menschen Vorerkrankungen eine große Rolle.

Zum AWO-Sommerfest in der Seniorenwohnstätte am Süggelweg kommen bis zu 600 Gäste. Foto:Oliver Schaper
Risikogruppe Senior*innen

Wann können Ältere ab 65 wieder gefahrlos raus?

Es wird noch relativ lange dauern, bis kein Infektionsrisiko mehr besteht. Genaue Prognosen sind da schwer. Wenn ältere Personen genug Abstand halten, können aber auch 65-Jährige oder Ältere gerne rausgehen.

Hilft der OP-Schutz vor einer Ansteckung?

Primär schützt ein OP-Mundschutz andere und nicht einen selbst. Durch den Mundschutz verhindere ich, dass die Luft beim Ausatmen aus meinem Mund weit fliegt und andere infiziert. Ein Mundschutz ist dafür allgemein nur sinnvoll, wenn ich Personen näher als zwei Meter kommen möchte – ansonsten reicht der Mindestabstand. Übrigens, wenn man in die Maske hustet, verbreitet sich das Sekret trotz Mundschutz.

Ist eine Maskenpflicht im Rettungsdienst sinnvoll?

Wenn die Kollegen im Rettungsdienst nah an jemanden herangehen müssen, von dem sie nicht wissen, ob er sich mit Corona infiziert hat, wäre ein Mundschutz theoretisch sinnvoll. Da allerdings nur 0,15 Prozent der Dortmunder infiziert sind, ist die Wahrscheinlichkeit, auf einen Infizierten zu treffen, klein. Hat der Patient allerdings einen Infekt, sollte der Rettungsdienst auf jeden Fall eine Maske tragen.

Wäre es sinnvoll, wenn alle beim Einkaufen eine Schutzmaske, Tuch oder Schal nutzen?

In Geschäften müssen Mindestabstände eingehalten werden. Bei Verstößen drohen Strafen. Foto: Alex Völkel
Mindestabstände in Geschäften. Foto: Alex Völkel

Viele Menschen denken, dass sie mit einer Maske sicher gegen eine Infektion sind. Das ist aber leider nicht der Fall. Der normale OP-Mundschutz und die selbstgenähten Masken schützen nur die Umgebung des Trägers, falls dieser infiziert ist. Der Eigenschutz ist fast nicht vorhanden.

Ob wirklich die Infektionsgefahr sinkt, wenn alle verpflichtet werden, eine Maske zu tragen, hängt sicher von vielen Faktoren ab, insbesondere wie die Menschen sich ansonsten verhalten.

Schlecht wäre, wenn sich alle mit Maske sicher fühlen würden und auf andere Vorsichtsmaßnahmen verzichten. Am besten ist immer noch Abstand und Durchlüftung im Raum.

Warum wird das Personal im Klinikum-Do nicht getestet?

Wenn ein Mitarbeiter des Klinikums Symptome eines Atemwegsinfektes und somit Verdacht auf Corona hat, muss er oder sie sich beim Betriebsarzt melden und sich testen lassen. Wenn man keine Beschwerden hat, würde der negative Test lediglich eine Aussage über den Testtag bringen und könnte kurze Zeit später ganz anders aussehen. Dann müsste man jede Person ja jeden Tag testen. Das wäre im Moment nicht realistisch, so viele Tests gibt es nicht.

Wenn man Antikörper im Blut hat, kann man andere trotzdem noch mit Covid-19 anstecken?

Das ist nicht der Fall. Wenn ich das Virus habe, bilden sich Antikörper im Blut. Nach circa zehn Tagen bin ich dann nicht mehr infektiös und kann auch keine anderen Personen mehr anstecken. Die aktuellen Antikörpertests sind allerdings noch zu ungenau und werden nicht empfohlen.

Vollständige Genesung nach Beatmung?

Wir haben einige Patienten, die invasiv, d.h. mit einem Schlauch in der Luftröhre, beatmet wurden und jetzt wieder normal atmen können. Manchmal dauert es allerdings noch einige Wochen bis die Lunge sich komplett erholt hat. Bei einigen Patienten konnten wir zudem die invasive Beatmung mit einer Maske verhindern.

Wie sieht es mit einer Impfung aus?

Momentan werden viele verschiedene Ideen und Wirkstoffe getestet. In der Forschung laufen extrem viele Tests. Aber es gibt leider noch keinen Wirkstoff, der gegen Corona helfen kann. Wir reden hier eher von Monaten bis Jahren, bis wir etwas haben werden.

Ist eine Impfung, die es dann relativ „schnell“ geben wird, vertrauenswürdig?

In der Beziehung vertraue ich ganz auf die Wissenschaft. Bevor ein Impfstoff von den Behörden zugelassen wird, werden hier viele Fragen gestellt. Die Labore arbeiten sehr genau und testen sehr viel. Wenn es einen Impfstoff geben sollte, muss man immer fragen: Was ist das für ein Impfstoff? Wie gut ist die Vorarbeit? Für wen kann er angewendet werden? Ist der Impfstoff sicher – d.h. mit vertretbaren Nebenwirkungen? Verhindert der Impfstoff sicher die Infektion?

Besuchsverbot im Krankenhaus – gilt das auch für Intensiv-Patienten? Wie bekommen Angehörige Infos?

Als Angehöriger bekommt man die Infos von den Ärzten und Pflegekräften. Dabei wird natürlich der Datenschutz eingehalten.

Wenn der Patient schwer krank ist, gibt es Sonderregelungen für den Besuch, damit die Angehörigen vorbeikommen und für den Patienten da sein können. Insbesondere, wenn Patienten im Klinikum versterben, ist das natürlich unerlässlich.

Für wann wird damit gerechnet, dass das Gesundheitssystem überlastet ist?

Im Moment sind wir weit davon entfernt. Die Kliniken sind gut vorbereitet und haben Kapazitäten für Covid-Patienten geschaffen. Aktuell sind ca. 40 Prozent der Betten in den Krankenhäusern frei. Das Besondere in Dortmund ist, dass die Krankenhäuser, das Gesundheitsamt und die Feuerwehr an einem Tisch sitzen und konstruktiv beraten, was das Beste für die Situation ist. Gleichzeitig achten alle auf das „body distancing“ und tragen dazu bei, die Kurve der Neuinfektionen zu verflachen. Und man sieht an den Zahlen, dass die Maßnahmen wirken. Entwarnung können wir dennoch nicht geben.

 

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  1. Infektiologe des Klinikums zu COVID-Viren in der Luft

    Aerosol, Mundschutz und Medikamente – Wie schützt man sich vor Covid-Viren in der Luft? – Infektiologe des Klinikums gibt Update zu Corona

    Wenn man an kalten Tagen ausatmet oder spricht, kann man es sehen: Aerosol. Es kommt als Dampf aus dem Mund und besteht aus feinen Tröpfchen, in denen sich bei Corona-Infizierten auch die Viren befinden. Wie man eine Infektion über diese Tröpfchen in der Luft verhindert, ob z.B. ein Mundschutz hilft und welche Wirkstoffe gegen Covid-19 gerade erprobt werden, erklärte Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der Klinik für Infektiologie und Pneumologie im Lungenzentrum des Klinikums Dortmund, in einem Live-Chat auf Instagram.

    „Schon beim einfachen Ein- und Ausatmen verteilen wir kleine Tröpfchen in der Luft, die infektiös sein könnten“, sagt PD Dr. Schaaf. „Damit wir dabei keine andere Person anstecken, ist es wichtig, Abstand zueinander zu halten.“ Darauf sollte besonders auch in geschlossenen Räumen geachtet werden. „Hier gilt: gut durchlüften“, so der Experte. „Wenn sich die Luft bewegt, verteilen sich die Tropfen und fallen zu Boden.“ So lässt sich auch bei mehreren Personen im Raum eine zu hohe Konzentration potentieller Viren verhindern.

    Um sich zusätzlich zu schützen, greifen viele Menschen zu einem Mundschutz. „Hier sollte man sich aber immer fragen: Brauche ich den wirklich?“, so PD Dr. Schaaf. „Die Masken werden im Moment rar und sollten nur dann getragen werden, wenn es wirklich Sinn macht.“ So schützen sich z.B. Ärzte und Pfleger mit Maske und Kittel vor einer Ansteckung, wenn sie infizierte Patienten behandeln. “Hier ist also das Infektionsrisiko hoch – im Gegensatz zu draußen im Freien. Da reicht, wie schon oft gesagt, der Mindestabstand.“

    Auch Handschuhe werden in Corona-Zeiten insbesondere beim Einkaufen häufig getragen, aber meist nicht richtig verwendet. „Viele wägen sich mit den Handschuhen in falscher Sicherheit“, so PD Dr. Schaaf. „Dabei ist der richtige Umgang entscheidend. Berührt man z.B. beim Ausziehen die Außenseiten, sind die Hände kontaminiert – und schon ist der Schutz weg.“ Laut dem Experten würde völlig ausreichen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und nicht ins Gesicht zu fassen.

    Wenn man sich doch mit dem Virus angesteckt hat, könnten in Zukunft verschiedene Medikamente helfen, die zurzeit erprobt werden. „Neben Wirkstoffen gegen Rheuma und Malaria zeigt auch das Mittel Ivermectin Wirkung“, so PD Dr. Schaaf. Ivermectin wird in Deutschland normalerweise gegen Krätze verwendet, hat sich aber in aktuellen Studien auch als wirksam gegen Covid-Viren erwiesen. „Bis jetzt wurde das Mittel aber leider nur im Labor getestet“, so der Experte. „Es wird also insgesamt noch dauern, bis wir wirklich ein Medikament haben, was wir breit anwenden können.“

  2. Klinikum Dortmund startet Corona-Blog (Pressemitteilung)

    Momentaufnahmen in der Krise: Klinikum Dortmund startet
    einen Corona-Blog mit vielen praktischen Tipps und Eindrücken

    Im Zuge der Corona-Krise hat das Klinikum Dortmund jetzt einen eigenen Web-Blog speziell zu Covid-19 & Co. ins Leben gerufen. Auf der Seite http://www.klinikumdo.de/coronablog geht es dabei vor allem um Themen, die nicht in erster Linie rein medizinischer Natur sind. „Der Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung ist enorm. Corona wirft so viele Fragen auf und betrifft so viele Schnittstellen von Gesundheit und Medizin hin zu anderen Berei- chen des Lebens, sodass wir diese Themen nun im Blog publizieren wer- den“, sagt Marc Raschke, Leiter der Unternehmenskommunikation im Klini- kum Dortmund.
    Während also die wichtigen Kern-Infos zu Covid-19 weiterhin über die Seite http://www.klinikumdo/coronavirus sowie natürlich über die Homepage des Dortmunder Gesundheitsamtes zu finden sind, geht es in dem Blog um Anregungen und Tipps, die eine Hilfe für den Alltag in Corona-Zeiten und auch den Umgang mit der Informationsflut in den Medien darstellen sollen. Zum Beispiel: Wie schützt ein Mundschutz? Warum sollte man wissenschaftliche Studien bis zum Ende le- sen? Wie können wir mit dem Ungewissen umgehen? Und was kann ich bei häuslicher Gewalt trotz Kontaktbeschränkungen oder gar Quarantäne tun?
    Die Inhalte werden bislang zum Großteil von der Unternehmenskommunikation recherchiert und geschrieben, aber auch Gastautoren aus dem Klinikum und der Fachöffentlichkeit sind eingeladen. „Wichtig ist, dass unser Blog als eine Mi- schung aus digitalem Log- und Tagebuch dem Leser Momentaufnahmen der Corona-Krise und praktische Hilfestellungen zur Verfügung stellen möchte, gern auch mit persönlicher Note“, erklärt Raschke.
    Neben dem neuen Blog informiert das Klinikum Dortmund auch einmal pro Wo- che auf dem klinikum-eigenen Instagram-Account @klinikumdo in einem Live- Chat über neueste Entwicklungen. Der Chat versteht sich als „Corona-Update“ und findet mit Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der Klinik für Pneumologie und Infektiologie im Lungenzentrum des Klinikums Dortmund, statt. Für die Zu- schauer besteht immer auch die Gelegenheit, live Fragen an den Experten zu stellen. Die Chats werden meist einen Tag vor Sendung in der Story des Klini- kum-Acocunts auf Instagram angekündigt.

  3. Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung ist vorübergehend flexibler nutzbar (Pressemitteilung)

    Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung ist vorübergehend flexibler nutzbar

    Während der Corona-Krise gelten für anerkannte Unterstützungsangebote für pflegebedürftige Menschen flexiblere Regelungen. Darauf weist nun das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Dortmund hin.

    Oft sind es niedrigschwellige Hilfen, die pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen das Leben zu Hause erleichtern und dazu beitragen, die Anforderungen des Alltags besser zu bewältigen. Wird ein Hilfsangebot in Anspruch genommen, das als sogenanntes Unterstützungsangebot im Alltag landesrechtlich anerkannt ist, können pflegebedürftige Personen (ab Pflegegrad 1) den Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung von bis zu 125 Euro monatlich einsetzen.

    Das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Dortmund weist darauf hin, dass anerkannte Unterstützungsangebote auch während der Corona-Krise zur Verfügung stehen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat zunächst befristet bis zum 30.9.2020 die Möglichkeit geschaffen, dass alle anerkannten Anbieter von Unterstützungsangeboten im Alltag auch „Dienstleistungen bis zur Haustür erbringen“ dürfen. Dazu gehören auch Hilfen wie Einkaufen, die Übernahme von Botengängen (z.B. zur Post oder Apotheke) oder Hilfen, die keinen unmittelbaren persönlichen Kontakt erfordern.

    Auch wird in den kommenden Monaten die Abrechnung der Nachbarschaftshilfe erleichtert. Menschen, die im Rahmen von Nachbarschaftshilfe arbeiten, können mit dem Entlastungsbetrag eine Aufwandsentschädigung als Anerkennung erhalten. Voraussetzung ist, dass der oder die Ehrenamtliche an einem Qualifikationskurs teilgenommen hat. Befristet bis zum 30.9.2020 verzichten die Pflegekassen auf diesen Qualifikationsnachweis.

    Bei Fragen zu Unterstützungsangeboten im Alltag sowie Nachbarschaftshilfe hilft das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Dortmund gerne weiter: Telefon: 0231 50-26500 oder -25694
    http://www.alter-pflege-demenz-nrw.de

    Auch die Dortmunder Seniorenbüros in den Stadtbezirken stehen zu allen Fragen „rund ums Älterwerden“ zur Verfügung.

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