Von Roland Klecker
Die ehemalige neuapostolische Kirche in der Nordstadt wurde in den vergangenen Monaten komplett umgebaut und saniert. In der vergangenen Woche gab es den Ortstermin zur Besichtigung für Interessierte. Jetzt könnten die ersten BewohnerInnen einziehen. Doch mit einer Belegung wird frühestens Mitte Oktober begonnen.
Die neue Einrichtung wird von Familien und Alleinreisenden bewohnt
Das Haus in der Braunschweiger Straße 31-33 verfügt nun über eine maximale Kapazität von 172 Personen (Betten), vorwiegend in Sechs- und Acht-Bett-Zimmern. Es gibt auch ein Dreibett-Zimmer in einem kleineren Raum.
Die Aufteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Zimmer erfolgt durch die Hausleitung (Malteser). Die Stadt in Form des Sozialamts belegt alle Flüchtlingsunterkünfte gemischt, d.h. sowohl mit Familien als auch alleinreisenden Männern und Frauen. So können die Räume optimal genutzt werden.
Davon weicht lediglich die neu zu eröffnende Unterkunft im Barcelonaweg ab – diese wird nur mit Frauen belegt werden, machte Ulrich Pichota, Fachbereichskoordinater für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen bei der Stadt Dortmund, deutlich.
Die gemischte Belegung lockert die Gruppen auf, durch die Anwesenheit von Frauen und Kindern sorgt für eine entspannte Stimmung und verhindert Reibereien.
Das Haus in der Braunschweiger Straße ist auf Selbstversorger ausgelegt
Die Räume in der ehemaligen Kirche sind erstaunlich hell und groß, offen und freundlich. Das Objekt ist komplett auf Selbstversorger ausgelegt. Die Bewohner kaufen selbständig ein und bereiten sich die Mahlzeiten ebenfalls selbständig zu.
Für jeweils circa zehn Personen ist ein Herd mit Ofen und eine Spüle vorgesehen. Unterm Dach stehen einige Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung.
Die im Vergleich zu den Notlösungen (Zeltstadt, Traglufthalle) feste Bauweise des Objekts, die große Anzahl von Sanitärräumen, die abschließbaren Räume und Spinde schaffen eine im Vergleich deutlich intimere Atmosphäre als man das von einer so großen Unterbringung erwartet.
Die wohnungsähnliche Gestaltung der Räume entzerrt den Tagesablauf. Jeder Bewohner kann eine eigene Tagesstruktur entwickeln und ist nicht abhängig z.B. von Lieferzeiten eines Caterers, erklärt Einrichtungsleiterin Martina Köhler-Kranich vom Malteser Hilfsdienst.
Die Einrichtung soll dauerhaft als Flüchtlingsunterkunft betrieben werden
Durch das rundherum geschlossene Objekt ist nur ein geringer Wachdienst notwendig. Die in anderen Einrichtungen so präsenten Sicherheitsmitarbeiter treten in der Brauschweiger Straße in den Hintergrund.
Dazu wird das Objekt laufend von zwei SozialarbeiterInnen, einer operativen Leitung vor Ort und einer Verwaltungskraft betreut. Der Personalaufwand ist deutlich geringer als in anderen Objekten dieser Größenordnung.
Die ganze Ausstattung, zeigt dass die Stadt Dortmund hier für eine lange Zeit plant. Die Einrichtung soll dauerhaft bestehen bleiben.
Derzeit ist auch nicht davon auszugehen, dass das Haus sofort voll belegt sein wird. Die Zukunft wird zeigen ob das Personal dann leicht aufgestockt werden müsste.
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