Die „neue“ DOS-PARTEI- doch anders- und dann kam Corona!
Warum noch eine neue Partei, werden die Gründungsmitglieder von der DOS-Partei oft gefragt, die schon vorher in unterschiedlichen Bereichen aktiv waren. Genau das hat sie Anfang des Jahres dazu bewogen eine neue Partei zu gründen, die von Beginn an anders ist als die üblichen Parteien, die nur Mitglieder fördern und beteiligen möchten. DOS ist die Beteiligung aller BewohnerInnen wichtig und das nicht nur zu den Wahlenterminen. Die Gründenden haben erlebt, wie sehr gute Projekte und Ideen in Ausschüssen, Räten, Landesregierungen immer wieder blockiert wurden, durch störrisches Festhalten an Fraktionszwängen, und notwendige Diskussionen für Innovationen schon im Keim erstickt werden. Häufig macht es den Anschein für sie, dass Politiker nicht mehr gestalten, sondern verwaltet und der Bürger*innen-Auftrag keine Rolle mehr spielt.
Die DOS Partei stellt häufig parteilose Kandidaten auf: Experten aus wissenschaftlichen Bereich oder Bürger*innen, die sich politisch engagieren möchten. Voraussetzung ist, dass die Kandidierenden hinter den 10 Axiomen der Partei stehen, die im Grunde selbstverständlich für alle demokratischen Menschen sein sollten: Menschrechte, Gleichberechtigung, Solidarische Gesellschaft, Antifaschismus/ Antinationalismus, Respektvoller Umgang, Umweltschutz, evidenzbasierte Politik, International, Ablehnung von Menschfeindlichkeit und säkularer Staat (www.dos-partei.de). Die DOS-Partei arbeitet von Beginn an aktiv gegen Naziumtriebe, gegen jegliche Gewalt. Es ist ein Selbstverständnis, dass sie Dialogbereit mit allen demokratischen Menschen sind.
Doch dann kam Corona und es wurde noch schwieriger die DOS-Partei bekannt zu machen oder Veranstaltung für interessierte Menschen zu ermöglichen. Die zeitlichen Ressourcen waren zu knapp, um ausreichend Unterstützerunterschriften für die 40 aufgestellten Direkt- Kandidat*innen zu sammeln. So blieb die Frage: Wagen oder Aufgeben. Der Leitspruch von Vaclav Havel, gab den Ausschlag: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht!“
So können die Dortmunder Bürger*innen bei dieser Kommunalwahl die DOS PARTEI mit 7 Direktkandidaten wählen und in vier Bezirksvertretungen. Als Direktkandidaten treten an: Daniel Naumann (WB 9), Anke Staar (WB 10), David Grade (WB 2), Torsten Sommer (WB 1), Ali Fleischmann (WB 4), Björn Schlünder (WB 23) und Michael Göritz (WB 37).
Michael Goeritz, (Einzelhandelskaufmann, 48 Jahre), bisher vereins- aber nicht parteipolitisch aktiv meint: „Das ist ein wichtiger Anfang. Veränderungen brauchen mehr politische Beteiligung von uns Bürgern. Mir ist wichtig, dass Arbeit fair honoriert wird und prekäre Beschäftigungen beendet werden. Auch meinen Nachbarn soll es gut gehen, deshalb muss meine Stadt sozialer werden.“
Obwohl Sie nie parteipolitisch aktiv werden wollte, haben Anke Staar (Selbstständig, 53) die vielen Jahre der Mitwirkung bei den Stadteltern Dortmund, der Kampf um den Erhalt des West-Bads oder die Future-Bewegung gezeigt: „Demokratie braucht Vielfalt und deshalb eine dauerhafte Prozessbeteiligung der Menschen vor Ort. Familien haben aber zu wenig Partizipationsmöglichkeiten z.B. bei Bildung, Betreuung oder Teilhabe. Aber auch ökologische und soziale Fragen müssen zusammen gedacht werden und Minderheiten mitgedacht werden.“
Dem ehemaligen Piraten David Grade (Kinder- und Jugend-Psychotherapeut,-39 Jahre) ist es wichtig Dortmund sozialer, weltoffener und demokratischer zu gestalten: „Die kommenden Klimaveränderungen fordern unser Handeln, dass alle in Dortmund weiterhin sicher leben können, willkommen sind und trotzdem faire Chancen bekommen. Gute Lebensumstände dürfen nicht von der Herkunft abhängig bleiben, sondern sind für alle. Zukünftige Veränderungen müssen von allen Bewohnern mitentschieden werden.“
Auch Daniel Naumann, (Immobilienverwalter-,45 Jahre), noch Ratsmitglied (ehemalig SPD), hat genug von unbeweglichen Parteistrukturen, die Innovationen blockieren: „Lange Verfahrensverschleppungen blockieren dringende Entscheidungen im sozialen Wohnungsbau. Kita- und Schulneubauten sind ebenso wichtig, wie der Ausbau klimaneutraler Energiegewinnung. Ich bin gerne Sozialdemokrat, aber deshalb auch nicht mehr bei der SPD.“
Torsten Sommer (Head of Lab, 48 Jahre) und ehemaliger Landtagsabgeordneter der Piraten, möchte den Parteienfilz in Dortmund einschränken und kommunale Unternehmen nach Leitungskompetenz und nicht nach Parteibuch besetzen: „Der Klimawandel zwingt uns zum schnellen Umdenken, doch die Auswirkungen müssen sozial gerecht gestaltet werden. Dabei kann uns die Digitalisierung helfen und klimaneutrale Energie deutlich preiswerter für jedermann werden. Zukünftige Technologien müssen von Beginn für alle leistbar sein und niemanden darf ausgrenzt werden.“
Ähnlich geht es Ali Fleischmann (Informatikstudent, 35 Jahre), der DOS als Chance für Digitale Ökologische Politik ohne Altlasten sieht und ein großes Interesse am Ausbau des ÖPNV und besserer Vernetzung und Taktung hat: „Dortmund muss grüner werden und mehr Naherholung auf Grün- und Spielflächen bieten. Dafür ist der rasche Ausbau der Rad-Infrastruktur wesentlich. Mehr Nahversorgung und mehr Lebensraum statt Dezentrale Shopping-Center und verstopfte Straßen. Dafür will ich mich einsetzen!“
Kandidaten, die hoffen mit einem Direktmandat mehr Bürgerbeteiligung im Rat zu ermöglichen und im Dialog mit den Menschen vor Ort bleiben wollen, um deren Anliegen einzubringen. Dafür setzt sich auch die Parteivorsitzenden und nach Ratsmitglied Nadja Reigl ein. Der Bürgerdialog darf nach ihrer Vorstellung nicht nur alle vier Jahre stattfinden, sondern muss alle BewohnerInnen laufend Beteiligungs- und Entscheidungsmöglichkeiten bieten. Nur so lässt sich nach ihrer Meinung Politikverdrossenheit und Wutbürgerwahlen stoppen, damit Politik wieder Vertrauen gewinnt. Für die BewohnerInnen, aber nicht ohne sie. Die Mitglieder der DOS-Partei, bieten eine Alternative ohne Altlasten, weil sie nicht länger das kleinere Übel wählen wollen, sondern von Beginn an Minderheiten stärken und Begabungen fördern. Sie stehen für ein weltoffenes, soziales, ökologisch und zukunftsorientiertes Dortmund.
Bildzeile: v.l. Andrea Wille, David Grade, Anke Staar, Daniel Naumann und Nadja Reigel.
Foto: DOS