Am sechsten Tag der Sommertour von Oberbürgermeister Thomas Westphal stand alles im Zeichen von Digitalisierung, Vernetzung und Zukunftstechnologien. Thomas Westphal besuchte Institute und Unternehmer*innen in Dortmund, die innovative Lösungen für Themen des Alltags und Herausforderungen der Zukunft entwickeln.
Dortmund wird einfacher – das ist auch das Ziel von SmartCity. Oberbürgermeister Thomas Westphal bringt es auf den Punkt: „Bei der Digitalisierung dürfen wir eines nicht aus den Augen verlieren: Wofür machen wir das Ganze überhaupt? Städte sind dafür da, damit sich die Menschen wohlfühlen. SmartCity bedeutet in diesem Zuge, dass das tägliche Umgehen mit ihrer Infrastruktur nicht komplizierter, sondern einfacher wird, Ressourcen geschont und das Klima geschützt werden.“
DOdata GmbH und moderne Technologie bei der EDG
Erster Stopp des Tages: die DOdata GmbH. Daten gewinnen im Zuge der Digitalisierung weiter an Bedeutung. Sie müssen gesammelt, ausgewertet, verknüpft und geschützt werden. Genau dafür hat die DEW21 DOdata als Tochterunternehmen gegründet. Das Unternehmen versteht sich als DataHub und Dienstleister für die zukünftige SmartCity Dortmund. Dabei verbindet das Unternehmen Sensorik, Datenerhebungen und -auswertungen und schafft so Lösungen, die das digitale Wirtschaften und Leben in Dortmund einfacher machen. Dr. Fritz Rettberg, CIIO Stadt Dortmund, und Sven Baumgarte, Geschäftsführer von DOdata, konkretisierten dieses Vorhaben anhand eines Beispiels: Sie arbeiten derzeit mit der Entsorgung Dortmund (EDG) daran, Altglascontainer mit Sensoren auszustatten. Diese Sensoren geben den Füllstand an, gleichzeitig werden diese Daten mit Wetterdaten abgeglichen. So können Abfuhrtouren anders geplant werden: Es finden keine unnötigen Abholungen mehr statt, wenn der Container nur halb gefüllt ist, außerdem wird eine Überfüllung vermieden. „Das spart Kosten, CO²-Emissionen und schont die Nerven der Bürger*innen, die nicht durch unnötigen Lärm gestört werden“, erklärt Sven Baumgarte.
Smarter Verkehr: Elektrisch und emissionsfrei
Nächster Stopp in der Elisabethstraße am Südwall: Dort besuchte Thomas Westphal einen NOX-Laternenladepunkt. In Dortmund können schon an 25 solcher intelligenter Laternen E-Autos geladen werden. 320 sollen bis September 2022 folgen. Das passt genau in das Infrastrukturkonzept der Stadt: nachhaltig und emissionsarm. Dieses Ziel kann nur durch Anreize und Angebote für Bürger*innen geschaffen werden, ist sich OB Thomas Westphal sicher: „Das Aufladen des E-Autos muss so einfach gehen, wie an der Zapfsäule.“ Genau das bieten die intelligenten Laternen-Ladepunkte: Hier können E-Fahrzeuge mit bis zu elf Kilowatt geladen werden. Alles, was es dafür braucht, ist ein Standardladekabel mit Typ-II-Stecker. Zur Authentifizierung und Bezahlung kann eine Ladekarte mit RFID-Chip, eine App auf dem Smartphone oder Direct Payment verwendet werden.
Auch beim nächsten Stopp drehte sich alles um Ladestationen: Bei einem Gang durch die Produktionshalle der Compleo Charging Solutions AG, informierte sich Thomas Westphal über die Möglichkeiten der Ladetechnologien. Checrallah Kachouh, Gründer und Co-CEO und Jens Stolze, COO, führten durch die eigene Produktionsstätte. Checrallah Kachouh: „E-Mobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Bis 2040 gehen wir von einem jährlichen Bedarfszuwachs bei Ladesäulen von 35 Prozent aus.“ Compleo zeichnet sich dabei dadurch aus, dass sie Wechsel- und Gleichstrom-Ladelösungen (AC/DC) anbieten. Während AC-Ladestationen bis zu 22 Kilowattstunden Leistung erbringen, können DC-Stationen mit über 22 Kilowatt laden. Das hängt damit zusammen, dass Wechselstrom für das Laden von E-Autos in Gleichstrom umgewandelt werden muss.
Smarte Technik: Drohnenflug-Dienstleistung
Bei der nächsten Station ging es für den Oberbürgermeister hoch hinaus: Die Unternehmer Matthias Hartmann und Oliver Weimann von der ImmoTech Plattform GmbH gaben mithilfe einer VR-Brille Einblick in ihre Arbeit. Das ImmoTech-Team inspiziert mithilfe von Scannern und Drohnen Immobilien für Eigentümer*innen, Grundstücks- und Gebäudeverwaltungen. Aus tausenden Fotos von Bauwerken generieren sie 3D-Modelle der Bauwerke – auch thermografische Aufnahmen sind möglich –, die per Virtual-Reality-Brille begangen werden können. Genau das probierte Thomas Westphal aus: Mithilfe der VR-Brille inspizierte er das alte Hafenamt am Sunderweg aus allen Ecken und flog sogar aufs Dach. Matthias Hartmann erklärte die Vorzüge ihrer Arbeit: „Diese Technik spart wahnsinnig viele Wege und ist risikoarm!“ Der Grund liegt auf der Hand: Immobilienexpert*innen müssen nicht mehr auf ein Dach steigen, um es etwa auf Schäden zu prüfen.
Smartes Netzwerk: Stadtgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung
Der letzte Stopp des Tages war das Smart Grid Technology Lab der TU Dortmund. In der Laborhalle Elektromobilität an der Emil-Figge-Straße trafen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Bürgerschaft, Wissenschaft und Verwaltung aufeinander und sprachen über die Herausforderungen der SmartCity Dortmund. Eine lebhafte Diskussion entstand etwa darüber, wie Wirtschaft und Verwaltung besser verzahnt werden könnten, um den Komfort für Bürger*innen zu erhöhen. Den Abschluss des Tages machte ein anschließender informeller Austausch der Beteiligten mit lockeren Gesprächen bei Currywurst, Pommes Frites und Getränken.
Hintergrund
Oberbürgermeister Thomas Westphal nutzt im Sommer 2021 die Zeit ohne Gremiensitzungen, um mit möglichst vielen Bürger*innen in den zwölf Dortmunder Stadtbezirken ins Gespräch zu kommen. Er spricht mit Kindern und Jugendlichen, mit Unternehmer*innen, Vertreter*innen des Einzelhandels in den Vororten oder auch mit Lehrer*innen und Auszubildenden. Westphal besucht in Dortmund – der Großstadt der Nachbarn – Sport- und Kleingarten-Vereine und lässt sich innovative unternehmerische Ideen vorstellen.
Bildzeile: OB Thomas Westphal mit einer VR-Brille der ImmoTech Plattform GmbH.