FOTOSTRECKE: Mit „Käpt’n Kalle“ die schönen Seiten des Dortmunder Nordens von der Wasserseite aus erleben

Interessante Einblicke und Ansichten gibt es von der Wasserseite aus. Fotos: Karl-Heinz Czierpka
Interessante Einblicke und Ansichten gibt es von der Wasserseite aus. Fotos: Karl-Heinz Czierpka

Der Dortmunder Norden hat viele schöne Seiten. Viele interessante  – und teils auch ungewöhnliche Einblicke – gibt es von der Wasserseite aus. Karl-Heinz Czierpka hat für nordstadtblogger.de eine Fotoauswahl zusammengestellt, die der erfahrene Freizeitskipper vom Dortmund-Ems-Kanal aus gemacht hat.

Reich bebilderter Vortrag über den Dortmund-Ems-Kanal auf „Herr Walter“

bootstour-durch-den-dortmunder-norden-dscf6259-nsbWer mehr dazu erfahren will, ist am Freitag, 25. November, um 19.30 Uhr auf „Herr Walter“ an der Speicherstraße richtig.  „Käpt’n Kalle“ stellt dann in einem Vortrag den Dortmund-Ems-Kanal in seiner ganzen Größe und Länge und Schönheit vor.

Der Kanal war und ist für die Entwicklung Dortmunds von großer Bedeutung und letztlich dafür verantwortlich ist, dass Dortmund bis heute eine Hafenstadt ist – weitab von jedem schiffbaren Fluss mitten im Binnenland.

Doch Czierpka nimmt seine „Passagiere“ noch weiter mit als nur bis zum Schiffshebewerk bzw, der Schleuse Henrichenburg: „Wir fahren noch weiter, bis nach Wilhelmshaven – auf den Spuren der Kohle aus dem Ruhrgebiet bis in den Kaisers Kriegshafen“, verspricht er.

„Deutsche Rheinmündung“ bis Zwangsarbeit: Geschichtlich interessanter Törn

bootstour-durch-den-dortmunder-norden-dscf5896-nsbEs geht nicht nur ans andere Endes des Kanals. Der Skipper will auch einen Blick auf die Dortmunder Erklärung von 1856 werfen, in der Preußen festlegt, dass es unbedingt eine „Deutsche Rheinmündung“ braucht.

Wichtigster Teil dieses Planes war der Dortmund-Ems-Kanal, der sein Gesicht in den letzten einhundert Jahren mehrmals verändert hat.

„Aber auch da gehen wir gemeinsam auf Spurensuche in den alten Fahrten. Erst Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, während der Nazi-Diktatur dann Zwangsarbeit, auch die Moorsoldaten aus dem KZ Börgermoor haben hier schuften müssen für die Neuen Fahrten. Also auch geschichtlich ein interessanter Törn!“, verspricht Czierpka.

Tipps für Radler entlang der „Wallfahrtsstrecke“ des Ruhrgebiets

bootstour-durch-den-dortmunder-norden-dscf7084-nsbNatürlich gibt´s Tipps für RadlerInnen: Denn das sei „unsere“ Wallfahrtsstrecke und jeder echte Dortmunder muss sie einmal gegangen, geradelt oder geschwommen sein: Ans andere Ende des Kanals – vergesst den Jacobsweg und den Appalachian Trail! Hier geht´s lang!

Klar kommt auch der Hafen Dortmund vor, der Übergang vom Kohlehafen zu den bunten Containern und auch die neuen Planungen – und wie schon in der Vergangenheit springt Dortmund hier wieder zu kurz. Eine attraktive Kneipenszene am Hafen ohne Sportboote – kaum vorstellbar. Beispiele, wie man´s besser macht, erleben die ZuhörerInnen auf der Fahrt zu Hauf.

Der Eintritt beträgt drei Euro. Weitere Infos wie immer: http://www.czierpka.de/geschichten/

Reader Comments

  1. Käpt’n Kalle

    Es geht einmal „Rund Dortmund“!

    Irgendwann muss man mal schauen wie´s aussieht – in der Heimat! Was ist neu, was hat sich verändert, wo gibt es Dinge, die auffallen: Also, einmal Rund Dortmund! Das heißt: Alle Kanäle, Ruhr und Rhein – eine Woche quer durch den Pott. Vorbei an tollen Industriekulissen, aber auch mitten durch urwüchsige Landschaften. Alles ist da! Der Rhein als mächtige Schifffahrtsstraße mit seinen gewaltigen Schubverbänden – und auf der Ruhr fahren heute Tretboote. Durch die Herzkammer Nordrhein-Westfalens!

    Gestartet wird da, wo die Geschichte auch erzählt wird: Auf Herr Walter, im Dortmunder Hafen, da wo alles anfing mit den Wasserstraßen im Ruhrgebiet. 1856 wurde hier die Dortmunder Erklärung beschlossen, mit der Preußen eine „Deutsche Rheinmündung“ forderte. Aus naheliegenden strategischen Gründen, wollte man doch die kaiserliche Flotte in Wilhelmshaven mit Kohle und Stahl aus dem Ruhrgebiet versorgen ohne durch die Niederlande zu müssen. Die Folgen waren der Dortmund-Ems- und der Rhein-Herne-Kanal. Damit wurde das Ruhrgebiet und vor allem Dortmund an die großen See-Häfen angebunden. Gleichzeitig wurde der Nordwanderung des Bergbaus Rechnung getragen, denn die Ruhr taugte immer weniger zum Abtransport des schwarzen Goldes. Die Gruben hatten sich zu weit von der Namensgeberin der ganzen Region entfernt. Gleichzeitig wurde Dortmund Hafenstadt, und gleich eine ganz große, denn bis heute finden wir hier den größten Kanalhafen Europas. Der allerdings dümpelt vor sich hin. Schiffe gibt es kaum. Als Industriegebiet ist er ein Erfolgsmodell, als Hafen eine Lachnummer.

    Das alles und noch viel mehr erzählt die Geschichte von Bord. Dass Dortmund nicht geografischer Mittelpunkt des Ruhrgebietes ist, ist dem Erzähler nur eine Randnotiz wert. O-Ton Käpt´n Kalle alias Karl-Heinz Czierpka: „Für mich ist Dortmund der Nabel meiner kleinen überschaubaren Welt. Punkt.“ Jede Menge Lokalkolorit ist also garantiert!

    Am Freitag steigt meiner erste „Geschichte“ auf Herr Walter in diesem Winter. 17.11., 19:30 Uhr 3€ Eintritt

  2. Käpt’n Kalle

    Käpt’n Kalle berichtet über Schleusen und Hebewerke

    Die letzte Geschichte des Jahres rückt näher – am 15.12. geht es auf Herr Walter wieder rauf und runter – Schleusen und Hebewerke stehen auf der Tagesordnung.

    Runter kommen sie immer – ein Kernproblem der Binnenschifffahrt: Wie kommt man mit einem Schiff über den Berg? Viele Ideen, viele Lösungen – nicht alle von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Schleusen, Rutschen, Schrägaufzüge – und natürlich die spektakulären Hebewerke! Ich habe mittlerweile alle Hebewerke Deutschlands befahren, beeindruckende Fotos und kurze Filmeinspielungen zeigen die imposanten Bauwerke in Funktion, so das Hebewerk Niederfinow – die 36 Meter-Stahlkonstruktion gilt als der Eiffelturm der deutschen Aufstiegsbauwerke. Natürlich Henrichenburg, natürlich Rothensee, natürlich Lüneburg!

    Runter kommen sie immer – feat. vorn steht Mutti (unabhängig vom Ausgang des Verhandlungs-Pokers der Parteien in Berlin) – alle Aufstiegsbauwerke, alle Fehler, alle Tipps – Mutmacher und Respekteinflößer. Denn immer wieder kommt die Frage: wie schleust man gefahrlos mit kleinen Sportbooten? Warum ist das manchmal nicht einfach, warum kann man es mit ein bisschen Übung trotzdem meistern? Es gibt viele Beispiele aus dem Fotoalbum – überraschende Versuche mit der Tücke des Objektes, manchmal völlig ohne Plan und manchmal geht es eben trotz viel Erfahrung in die Hose – Skipperalltag unterwegs! Pleiten, Pech und Pannen haben ein Zuhause – unsere Schleusen! Und ja, Blondie ist mit dabei und Mutti steht auch wieder vorn – diese Geschichten gehören hier einfach dazu.

    Anekdoten und Erlebnisse würzen den wie immer temporeichen Abend, über 200 Fotos und Clips sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Natürlich gibt´s viele Tipps und Hinweise aus der Praxis: Wie kommt man/frau da ohne Blessuren durch? Ich zeige es. Für Technik-Freaks und SkipperInnen und solche, die es werden wollen. Für alle, die einfach Spaß am Boot fahren haben.

    Freitag, 15.12., 19:30 Uhr, Herr Walter: „Runter kommen sie immer“, Hafen Dortmund, Speicherstraße 90, 44147 Dortmund – Eintritt 3€
    Plakat für Küche und Arbeitsplatz: http://www.czierpka.de/medien/Plakat.pdf

    Wenn Kindern mitkommen, bitte kurze Mail, dann gibt´s Popcorn. Für die Kinder. Und: Väter zählen nicht zu dieser Besucher-Kategorie…

    Das DGzRS-Schiffchen hat übrigens bisher 400€ in seinem Laderaum gesammelt – vielleicht werden wir ja auch in diesem Winter wieder vierstellig – dann lege ich einen Hunni oben drauf! Die Seenotretter wird es auf jeden Fall freuen!

    Gönnt euch eine kleine Auszeit im Weihnachtsstress und einen schönen Abend unter Gleichgesinnten, Gleichverrückten – das kann nur auf viel Vorfreude hinauslaufen, denn die nächste Saison kommt bestimmt – und damit auch die nächsten Schleusen. Vielleicht sehen wir uns?

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