Lotse Frithjof Pölzing gibt einen Einblick ins Innere des Ausstellungsschiffs

Forschung alltagsnah vermitteln: Die MS Wissenschaft hat im Hafen Dortmund angelegt

Kaum zu übersehen: Das Thema der Ausstellung steht auf einem großen pinken Ballon.
Kaum zu übersehen: Das Thema der Ausstellung steht auf einem großen pinken Ballon. Mara Odparlik für Nordstadtblogger.de

Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft hat im Dortmunder Hafen festgemacht – die Ausstellung ist seit heute (1. August 2024). Das große Thema der Ausstellung lautet dieses Jahr „Freiheit“.  Ausstellungs-Lotse Frithjof Pölzing hat Nordstadtblogger das Innere des Schiffs gezeigt und berichtet, wie das Team der MS Wissenschaft versucht, den Besucher:innen das Thema Wissenschaft alltagsnah näher zu bringen. Das Schiff und die Ausstellung ist noch bis einschließlich Sonntag, 4. August 2024, in Dortmund zu besuchen.

Student und nebenbei Lotse? Die Arbeit auf der MS Wissenschaft

„Frag mich“, heißt es auf den rosa-farbenen T-Shirts der Lots:innen auf dem Ausstellungsschiff. Wer die MS Wissenschaft betritt, wird am Eingang der Ausstellung sofort von ihnen in Empfang genommen. Aber auch im Inneren der Ausstellung sind die Lots:innen kaum zu übersehen. Sie unterhalten sich mit den Besucher:innen, beantworten deren Fragen oder führen Diskussionen über die oft interaktiven Ausstellungsstücke.

Student Frithjof Pölzing arbeitet als Lotse auf der MS Wissenschaft.
Frithjof Pölzing ist Lotse auf der MS Wissenschaft. Laura Galezowski für Nordstadtblogger.de

Frithjof Pölzing ist einer der Lots:innen. Er studiert im Master Biologie, Geographie und Sport auf Lehramt. Viele der Lots:innen sind Studierende. „Wir sind ein sehr bunt gemischtes Team aus ganz Deutschland“, erklärt Pölzing.

Er hat die Aufgabe, sich mit den Besucher:innen über wissenschaftliche Themen auszutauschen. Insgesamt sind vier Lots:innen gleichzeitig an Bord, die alle jeweils zwei Wochen auf der MS Wissenschaft wohnen.

Frithjof war vergangenes Jahr schon als Lotse auf der MS Wissenschaft. Damals war das Thema der Ausstellung „Unser Universum“. Dieses Jahr war er bereits von Hildesheim bis nach Bremerhaven als Lotse auf dem Ausstellungsschiff dabei. Seit das Schiff letztes Wochenende in Hamm angelegt hat, ist er wieder für zwei Wochen an Bord: „Das ist für mich eine sehr schöne und bereichernde Tätigkeit, um meinen Sommer zu füllen“, erzählt Frithjof lachend.

Austausch mit Wissenschaftler:innen niedrigschwellig ermöglichen

Beate Langholf ist als Projektleiterin für Engagement verantwortlich für die Konzeption der Ausstellung auf der MS Wissenschaft. Sie findet es wichtig, dass dort gesellschaftlich relevante Themen wissenschaftlich betrachtet werden. Dieses Jahr ist das Thema Freiheit. „Wir haben sonst häufiger technisch, naturwissenschaftlich fokussierte Themen“, erzählt Langholf. „Aber Freiheit hat auch einen größeren Fokus auf Geistes- und Sozialwissenschaften, den wir sonst nicht immer haben.“

Beim Ausstellungsstück Genetic Pinball geht es um den Zusammenhang von Gesellschaft und Genen.
Beim Ausstellungsstück Genetic Pinball geht es um den Zusammenhang von Gesellschaft und Genen. Mara Odparlik für Nordstadtblogger.de

Die Ausstellung ist Teil des Wissenschaftsjahres – einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In der Ausstellung begegnen den Besucher:innen Exponate, die direkt von Wissenschaftler:innen aus Forschungsinstituten konzipiert wurden: „Wir wollen zeigen, wie vielfältig die Forschungslandschaft in Deutschland ist“, so Projektleiterin Beate Langholf.

Die Exponate sollen möglichst interaktiv gestaltet werden. Menschen, die sich im Alltag wenig mit wissenschaftlichen Themen auseinandersetzen, sollen so besser erreicht werden. Ziel sei es den Menschen Entwicklungen in der Wissenschaft zugänglicher und verständlicher zu machen.

Auch deswegen gibt es neben der Ausstellung weitere Veranstaltungen auf der MS Wissenschaft. Dazu gehören Vorträge, Diskussionen oder Filmabende. Damit soll der Austausch mit Wissenschaftler:innen direkt vor Ort ermöglicht werden: „Das ist im Sinne moderner Wissenschaftskommunikation ein wichtiger Aspekt“, findet Beate Langholf. Der Besuch der Ausstellung und der Veranstaltungen ist zudem kostenfrei. Dadurch soll Wissenschaftskommunikation niedrigschwellig gemacht werden, berichtet die Projektleiterin.

Das Ziel der Arbeit als Lots:in auf der MS Wissenschaft

Beim ersten Blick in die Ausstellung fällt sofort auf, dass sich die Lots:innen aktiv mit den Besucher:innen austauschen: „Wir wollen einfach ein Bewusstsein dafür hervorrufen, dass man in den Dialog tritt und dass man Dinge diskutiert“, so Frithjof Pölzing. „Wir als Lotsinnen und Lotsen stehen auch total gern für die Diskussion bereit.“

Mara Odparlik | Nordstadtblogger

Den Lots:innen ist es auch wichtig, den Besucher:innen das Thema der Ausstellung, Freiheit, näher zu bringen: „Es hat eine total aktuelle gesellschaftspolitische Relevanz, findet Pölzing. Das Thema Freiheit wurde für das Wissenschaftsjahr 2024 aus zwei Anlässen gewählt: das Grundgesetz feiert seinen 75. Geburtstag und die Wiedervereinigung liegt 35 Jahre zurück.

Auch Projektleiterin Beate Langholf sieht Vorteile in der Arbeit der Lots:innen. „Die Studierenden können damit auch Erfahrungen in Wissenschaftskommunikation sammeln“, so Langholf. Die Lots:innen treffen in den Diskussionen mit den Besucher:innen auf viele verschiedene Meinungen zu Themen wie Klimawandel oder Künstliche Intelligenz.

Frithjof Pölzing findet es dabei auch in Ordnung, wenn man sich am Ende der Diskussion nicht einig ist. Für ihn steht der Meinungsaustausch auf der MS Wissenschaft im Vordergrund.

 

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