Der Straßenzug Treibstraße bis Gronaustraße soll große Fahrradspuren erhalten. Der Verkehrsraum soll dafür neu aufgeteilt werden. Am Donnerstagnachmittag konnten Radfahrer*innen auf der Heiligegartenstraße schonmal ausprobieren, wie es sich dann für sie fährt. Fahrradgruppen hatten dort einen „Pop-Up-Radweg“ organisiert – als Demonstration.
Fahrradgruppen freuen sich: Stadt plant breiten Radweg durch die Nordstadt
Eine ganze Autospur wurde am Donnerstag temporär zum Radweg. Durch Leitkegeln und Kuscheltiere geschützt, konnten große und kleine Radfahrer*innen ausprobieren, wie es hier bald dauerhaft aussehen könnte. Die Gruppen Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr hatten die Aktion als Demonstration angemeldet. Das Tiefbauamt sorgte für die Absicherung.
Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Stadtverwaltung die Strecke auch dauerhaft Fahrrad-freundlicher gestalten möchte. Die Straßen Treibstraße, Grüne Straße, Steinstraße, Heiligegartenstraße, Jägerstraße und Gronaustraße sollen zukünftig einen 2,25 bis drei Meter breiten Radweg erhalten. An einigen Stellen soll der Weg baulich von der Autofahrspur getrennt werden, damit Autos zum Beispiel nicht auf dem Radweg parken können.
Für die Fahrradgruppen war das am Donnerstag ein Grund, etwas zu feiern: „Da hat sich die Stadt wirklich bewegt. Das ist klasse“, betont Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund bei der Demonstration. Auch wenn es noch Details gebe, die aus seiner Sicht noch nicht ideal seien, sei das ein Erfolg. „Wichtig sei es nun aber auch, dass die Realisierung schnell geht. „Dafür braucht die Stadt mehr Personal“, fordert Fricke.
Eine große Fahrraddemo ist für Samstagnachmittagauf der B1 und der B54 geplant
Die Teilnehmer*innen der Aktion am Donnerstag waren begeistert von dem temporären Radweg. Einige berichteten von einem viel besseren Sicherheitsgefühl durch die Abtrennung zum Autoverkehr. Auch einige Kinder aus den benachbarten Häusern nutzen den Weg spontan, um ungewohnt sicher Runden um den Block zu drehen. Zu stärkerem Stau kam es auf der verbleibenden Autospur kam es nach Beobachtungen von Nordstadtblogger nicht.
Fricke hat durch die Planung der Stadt Hoffnung auf noch mehr Umbauten gefasst. Denn nicht nur auf der aktuell geplanten Strecke sei es schwierig mit dem Rad zu fahren. Als konkretes Beispiel nennt er die Strecke am Heiligen Weg. Dort müsse ebenfalls ein Fahrstreifen umgewandelt werden, sonst würde es mit dem Radverkehr nicht funktionieren, schätzt Fricke. An der Aktion am Donnerstag nahmen etwa 150 Menschen teil.
Eine noch viel größere Demonstration plant Aufbruch Fahrrad Dortmund zusammen mit Fridays for Future für den heutigen Samstag um 16 Uhr. Ein angemeldeter Fahrradkorso soll am Friedensplatz starten und dann unter anderem über die Bundesstraßen 1 und 54 laufen. Die Polizei warnt vor temporären Verkehrsbeeinträchtigung für den Autoverkehr. Das Motto der Aktion: „Radschnellweg statt Autobahn: Demo für mehr Tempo beim RS1“.
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