DSW21 nimmt Anpassungen im Nahverkehr in Dortmund vor

Fahrplanwechsel: Mehr Kapazitäten auf der U47 – Weniger Verstärkerfahrten auf der U43

Neue modernisierte Stadtbahnen werden vor allem eingesetzt, um die Linie U47 zu stärken. Foto: Christian Bohnenkamp

Zum Fahrplanwechsel (7. Januar 2025) finden ein paar gezielte Anpassungen im Nahverkehrsangebot in Dortmund statt. Dies betrifft im Stadtbahn-Bereich unter anderem die stark nachgefragte Linie U47, auf der künftig deutlich mehr Zwei-Wagen-Züge unterwegs sein werden. Auf der U43 müssen die Verstärkerfahrten vorübergehend etwas reduziert werden. Kleinere Änderungen gibt es außerdem bei den Linien U45 und U49 sowie im Bus-Bereich. Dort muss DSW21 mitunter auf externe Baustellen reagieren und passt beim Schulverkehr punktuell das Angebot an.

Die zentralen Punkte des Fahrplanwechsels im Überblick:

Änderungen im Stadtbahn-Bereich

  • U43: Die wichtige Ost-West-Verbindung fährt tagsüber weiterhin im bewährten 10-Minuten-Takt. Aus betrieblichen Gründen passt DSW21 allerdings vorübergehend die zusätzlichen Verstärkerfahrten im Streckenabschnitt „Westentor“ – „In den Börten“ (Stadtmitte – Brackel) an: Diese entfallen montags bis freitags zwischen 8.30 Uhr und 12.30 Uhr sowie nach 18.30 Uhr. Im Nachmittagsbereich werden drei Verstärkerfahrten pro Stunde zusätzlich zu den regulären Fahrten der U43 angeboten. Samstags entfallen die zusätzlichen Verstärkerfahrten vorübergehend ganz. Wichtig dabei: An BVB-Heimspieltagen werden die zusätzlichen Verstärkerfahrten im Stadionverkehr wie bislang angeboten.
  • U45: Ebenfalls aus betrieblichen Gründen entfallen die verlängernden Fahrten zwischen „DO-Hauptbahnhof“ und „Fredenbaum“ vorübergehend montags bis freitags im Zeitraum von etwa 12 bis 18 Uhr sowie samstags von ca. 10.30 bis 18 Uhr. Das Angebot auf dem regulären Linienweg „Westfalenhallen“ – „DO-Hauptbahnhof“ bleibt unverändert.
  •  U47: Für rund 250 Millionen Euro beschafft DSW21 34 neue Stadtbahnen und modernisiert 64 vorhandene Fahrzeuge baugleich. Aktuell stehen bereits 18 der neuen B-Wagen für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung und erhöhen die Kapazitäten der Dortmunder Stadtbahn-Flotte insgesamt deutlich. DSW21 nutzt dies, um durch entsprechende Fahrzeug-Umverteilung die gut nachgefragte Stadtbahn-Linie U47 zu stärken. Künftig rollt dort etwa jede zweite Bahn als Zwei-Wagen-Zug über die Gleise.
  • U49: Aus betrieblichen Gründen entfallen die verlängernden Fahrten zwischen „DO-Hauptbahnhof“ und „Hafen“ vorübergehend montags bis freitags im Zeitraum von etwa 12 bis 18 Uhr. Das Angebot auf dem regulären Linienweg „Hacheney“ – „DO-Hauptbahnhof“ bleibt unverändert.

Anpassungen im Schulverkehr (Bus)

Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage und wegen Fahrgast-Rückmeldungen nimmt DSW21 kleinere Änderungen im Schulverkehr vor: Nachdem die Abfahrtszeiten des E-Wagens der Linie 436 „Adi-Preißler-Allee“ bzw. Hohenbuschei bis zum Schulzentrum Asseln) bereits im Vorjahr optimiert wurden, setzt das Verkehrsunternehmen dort nun auch größere Kapazitäten ein.

Auf der Linie kommt fortan ein Gelenkbus zum Einsatz. Nachfragebedingt entfallen künftig die beiden morgendlichen E-Wagen der Linien 452 und 453, die bislang zwischen „Unionstraße“ und „Vinckeplatz“ beziehungsweise „Dorstfeld S“ und „Vinckeplatz“ gefahren sind.

Kleinere Änderungen im Bus-Bereich

In enger Abstimmung mit DSW21 und auf vielfachen Fahrgastwunsch verlängert die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) ihre Buslinie 371 über die Haltestelle „Oespel S“ hinaus bis zur Dortmunder Universität. Die Linie fährt zur Hauptverkehrszeit künftig im 30-Minuten-Takt über die Haltestelle „Sebrathweg“ durch den Technologiepark bis zur Endhaltestelle im Bereich der Mensabrücke (Campus Nord).

Die Linie 445 wird in den Abendstunden nicht mehr über „Hörde Bahnhof“ bis zur Haltestelle „Am Kai“ verlängert. Außerdem entfallen aus betrieblichen Gründen nachmittags die zusätzlichen Fahrten, so dass die Linie im Bereich Phoenix West im 60-Minuten-Takt unterwegs ist. Im Bereich der Universität bleibt der gewohnte 20-Minuten-Takt unverändert.

Anpassungen infolge von externen Baustellen (Bus-Bereich)

Auch in 2025 ist DSW21 gezwungen, auf Baustellen zu reagieren und Linienwege entsprechend anzupassen. Dies betrifft zunächst vor allem zwei Linien: Für voraussichtlich drei Monate wird die 447 alle Fahrten über die Durchstraße vornehmen, da im Bereich Holtbrügge Bauarbeiten laufen. Im Schulverkehr wird deswegen auch der E-Wagen der Linie 450 angepasst: Als Ersatz für die entfallende Haltestelle „Schondellestr.“ bietet DSW21 eine Zustiegsmöglichkeit auf der Zillestraße in Höhe der Fußgängerbrücke.

Wegen einer Baumaßnahme im Bereich Bärenbruch kann die 480 voraussichtlich zwei Jahre lang nur in Fahrtrichtung Marten auf ihrem regulären Linienweg fahren. In Richtung Kirchlinde ist DSW21 zu einer Umleitung über das Gewerbegebiet Germania gezwungen. Dies führt zu längeren Fahrt- und veränderten Abfahrtzeiten – diese werden noch zeitnah kommuniziert. Die Anschlüsse an die Stadtbahnlinie U44 im Bereich Marten-Süd können aber weiterhin gewährleistet werden.

Mehr Informationen: 

  • Die aktualisierten Fahrpläne gibt es auf www.bus-und-bahn.de.
  • Mobil bei bub.mobi unter dem Menüpunkt „Fahrpläne“ sowie in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) und in der DSW21- VRR-App.

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Reaktionen

  1. ingo st.

    Die „3“ oder jetzt U43 fuhr immer im 5-Minuten-Takt zwischen Wambel/Brackel und Westentor bzw Dorstfeld. Jetzt von Rücknahme von Verstärkerzügen zu schreiben, ist eine Verharmlosung von Taktausdünnungen.
    Eine Traktion (Zweiwagenzug) der U43 hat 40% weniger Plätze/Stehplätze als eine Traktion auf der U41, weil es unterschiedliche Fahrzeugtypen sind.
    Der Vertrag zwischen Hörde und Dortmund bei der Eingemeindung sicherte den Hörder auf Jahrzehnte den 5-Takt nach Dortmund zu. Das waren in der Regel die Linien 1 und 6.

  2. VCD kritisiert Angebotskürzungen bei DSW21. Verband fordert schnelle Rückkehr zum bisherigen Angebot und kritisiert späte Kommunikation: „Zeugt von schlechtem Gewissen“ (PM)

    Enttäuscht und mit wenig Verständnis reagiert der VCD Dortmund-Unna auf die Angebotskürzungen im Stadtbahnverkehr der DSW21. Der ökologische Verkehrsclub hält die Begründung der Stadtwerke – ein neuer Tarifvertrag mit zusätzlichen freien Tagen für das Fahrpersonal habe zu einem vorübergehenden Personalengpass geführt – für wenig stichhaltig. „Der Tarifvertrag ist nicht über Nacht gekommen“ merkt Lorenz Redicker vom VCD-Kreisverband an. Er sei vielmehr bereits im Mai 2024 mit der Gewerkschaft verdi vereinbart worden. „Zeit genug also, sich darauf einzustellen“, so der VCD-Vorsitzende. Dem Verband sei bewusst, dass Verkehrsunter­nehmen mit Personal­engpässen zu kämpfen hätten. Aber außerhalb von Dortmund scheine dies aktuell besser zu gelingen.

    Der VCD erwartet, dass DSW21 die Angebotskürzungen auf allen betroffenen Linienzurücknimmt, sobald der personelle Engpass behoben ist. „Wir warnen die Stadtwerke, dass sie hier keine Angebotskürzung durch die Hintertür einführen“, so der Kreisverband. Der VCD begrüßt auf der anderen Seite, dass auf der Linie U47 mehr Zwei-Wagen-Züge eingesetzt werden. Das sei von der Kapazität her notwendig und führe auch zu höherer Fahrplanstabilität durch weniger überfüllte Bahnen.

    Der VCD hatte erst vor einem Jahr einen stärkeren ÖPNV angemahnt, als Basis für die notwendige Verkehrswende in Dortmund. Darüber hatte der Verband auch mit den Dortmunder Parteien, der Verwaltung und DSW21 gesprochen – und viel Zustimmung erlebt. So fordert der Verband unter anderem den 5-Minuten-Takt bei Stadtbahnen, wo dies technisch möglich ist. Die Rücknahme dieses Taktes auf der U43 sei hier ein herber Rückschlag.

    Befremdlich ist für den VCD auch die Bezeichnung „Verstärker­fahrten“ auf der U43, suggeriert dies doch, dass es sich hier um zusätzliche Fahrten und nicht um das Regelangebot handele. Dabei sei der 5-Minuten-Takt auf der U43 in der Innenstadt seit dem Start der Linie als Stadtbahn und auch vorher als Straßenbahn üblich und die Regel gewesen. Und zudem absolut notwendig, schon mit Blick auf das aktuelle Fahrgastaufkommen. Kritisch sieht der Verband zudem die späte Kommunikation. Erst wenige Tage vor der Kürzung sei diese verkündet worden. „Das wirkt schon so, als habe das Unternehmen etwas zu verbergen – und ein schlechtes Gewissen“, sagt Redicker.

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