Zum Neujahrsempfang des DGB Dortmund konnte die Vorsitzende Jutta Reiter im Ambiente des Brauturms unter dem Dortmunder U rund 130 Gäste aus der Dortmunder Stadtgesellschaft begrüßen. Diese genossen nicht nur den Imbiss, sondern auch den schönen Ausblick über die Dächer der abendlichen Stadt. Die Zeit für Gespräche und Austausch unter den „demokratischen und gesellschaftlichen Akteuren der Stadt“ so die DGB-Vorsitzende, „soll für einen zuversichtlichen Blick ins neue Jahr sorgen“.
Facharbeiterproblem kann nur langfristig durch zusätzliche Ausbildung gelöst werden
Zu Beginn gab es dann auch einen Rückblick auf das krisenbehaftete Jahr 2022 mit Corona-Epidemie und Krieg in der Ukraine.
„Gewerkschaften seien nie so wichtig gewesen wie in dieser Zeit und auch von vielen Mitgliedern für beratende Gespräche in Anspruch genommen worden. Darunter auch viele neue Mitglieder, wie IG-Metall-Geschäftsführerin Ulrike Hölter berichten konnte.
„Wir konnten im letzten Jahr zirka 1000 neue Kolleginnen und Kollegen in unseren Reihen begrüßen“, so die Metallerin. Lieferkettenengpässe und Preisteigerungen waren Themen der Tarifrunden der Metaller im letzten Jahr. Hölter beklagte unter anderem, das durch die Digitalisierung, die durch die Epidemie noch mal eine zusätzlichen Schub bekommen, habe, die Arbeit „schneller“ geworden und somit eine Verdichtung stattgefunden hat.
„Das Facharbeiterproblem könne nur langfristig durch zusätzliche Ausbildung von jungen Menschen gelöst werden.“ Doch Hölter konnte in dieser Hinsicht keine Anstregung seitens der Unternehmen feststellen.
Gründung einer kommunalen Servicegesellschaft als Meilenstein für Insourcing
Der Dortmunder ver.di-Chef Michael Kötzing lobte die Entscheidung des Rates der Stadt und der Verwaltung zur Gründung einer kommunalen Servicegesellschaft. „Ein Meilenstein und ein klares Ziel für mehr Insourcing“, nennt Kötzing die Gründung.
Der ver.di-Geschäftsführer verwies auf die aktuellen Tarifrunden der Post mit Forderungen von 15 Prozent und die anstehenden Verhandlungen im öffentlichen Dienst mit Forderungen von 10,5 Prozent mehr Geld.
„Das sind Zahlen, wie früher bei Kluncker“, erinnert Michael Kötzing an den ehemaligen Vorsitzenden der Gewerkschaft ÖTV, Heinz Kluncker, der den Vorläufer von ver.dii in denJahren von von 1964 bis 1982 führte und mit ähnlich hohen Forderungen für Aufsehen sorgte. „Die Gewinne des Unternehmens, vor allem auch in den Zeiten von Corona, rechtfertigen so einen Zuwachs“ so Kötzing.