Evakuierung des Klinikviertels am kommenden Wochenende: Krankenhäuser müssen doch nicht komplett geräumt werden

Trotz eines vierten Bombenverdachtspunktes muss der Evakuierungradius nicht vergrößert werden. Am Samstag (11. Januar 2020) werden Aufgrabungen an vier Bombenverdachtspunkten im Dortmunder Klinikviertel vorgenommen. Sollten sich die Verdachtsmomente bestätigen und es sich um Bombenblindgänger handeln, werden diese am Sonntag (12. Januar 2020) entschärft. Schon seit Ende Oktober 2019 steht fest, dass die drei Kliniken im Viertel geräumt werden müssen. Allerdings hat die Stadt Gutachten erstellen lassen, durch die es möglich war, bestimmte sichere Bereiche innerhalb der Gebäudekomplexe zu definieren, so dass ein Teil der Patien*innen und der Angestellten in den Krankenhäusern verbleiben kann. Für die rund 14.000 Anwohner*innen ändert sich dadurch jedoch nichts. Sie werden aufgefordert, ihre Wohnungen am Sonntag (12. Januar 2020) bis spätestens 8 Uhr zu verlassen.

Vierter Verdachtspunkt am Johannes-Hospital festgestellt

Die Verantwortlichen informierten über den Stand der Dinge im Dortmunder Rathaus.

War bisher immer von drei Bombenverdachtspunkten die Rede gewesen, sind bei Vorbereitungsarbeiten für einen Erweiterungsbau des St. Johannes-Hospitals weitere Anomalien festgestellt worden, so dass es sich nun um vier Verdachtspunkte handelt.

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Um Gewissheit zu erlangen, ob es sich bei diesen Anomalien tatsächlich um Bombenfunde handelt, wird bereits am Samstag mit den Aufgrabungen begonnen. Die Vorbereitungen hierfür laufen schon. Der Evakuierungsradius ändert sich durch diesen vierten Verdachtspunkt jedoch nicht.

Dieser Radius ergibt sich aus der angenommenen Größe der Bomben zwischen 250 und 500 Kilogramm. Pro Kilogramm wird ein Meter Radius berechnet. „Eigentlich erleben wir das jede Woche. Diesmal ist nur das Problem, dass die Funde so nahe bei den Kliniken liegen, dass diese evakuiert werden müssen“, so Baudezernent Arnulf Rybicki. 

Aufgrabungen werden am Samstag für Gewissheit sorgen

Vom Büro in die Baugrube: Die Luftbildauswertung ergibt Verdachtsmomente.
Die Luftbildauswertung ergibt Verdachtsmomente. Anschließend werden Bohrungen für Magnetsonden vorgenommen. Letztendliche Gewissheit verschaffen die Aufgrabungen.

Hinter den Anomalien könnte sich so ziemlich alles verbergen, man müsse jedoch immer vom schlimmsten Fall eines Blindgängerfundes ausgehen. Wenn es hart auf hart käme, sei die kontrollierte Sprengung die letzte Möglichkeit, diese unschädlich zu machen. Dies sei im Normalfall jedoch nicht zu erwarten. Die Entschärfung solcher Blindgänger gehöre zur alltäglichen Routine der Kampfmittelbeseitigung.

Die Krankenhäuser bereiten sich bereits seit Ende Oktober auf die Evakuierung vor. So wurde alles, was planbar war (z.B. anstehende Operationen) zeitlich verschoben, Patient*innen bei denen  man keine Bedenken hatte und es für zumutbar hielt, wurden entlassen. 

Die Dortmunder Kliniken kooperieren vorbildlich untereinander, so dass ein Großteil der Patient*innen in anderen Krankenhäusern wie dem Klinikum Nord, dem Marien-Hospital Hombruch, dem St. Elisabeth-Krankenhaus Kurl, dem St. Josefs-Hospital Hörde und dem St.Marien-Hospital Lünen aufgenommen werden.

Sichere Bereiche sind den Fundstellen abgewandt und von Gebäuden abgeschirmt

Selbiges gilt für die Dortmunder Senioren-Heime, welche die Bewohner*innen des Seniorenheims Josefa und Christinenstift beherbergen werden. Die Rückführung der Bewohner*innen wie auch der Krankenhauspatient*innen ist für Montag, den 13. Januar geplant.

Drei Krankenhäuser und zwei Seniorenheime müssen geräumt werden. Foto: Alex Völkel

Die Stadtverwaltung hat Gutachten erstellen lassen, die unter anderem die Druckwellensimulation einer unkontrollierten Sprengung im Falle eines einzelnen Blindgängers beinhalteten. Unter anderem aus diesem Grund werden die Bomben auch nacheinander und nicht zeitgleich entschärft, da ansonsten die Daten der Expertise nutzlos gewesen wären. 

Durch die Simulation konnten sichere Bereiche innerhalb der Krankenhausgebäude festgelegt werden, so dass ein Teil der Intensivpatient*innen in den Kliniken verbleiben kann. „Rund 50 Prozent unserer Intensivpatient*innen können im Krankenhaus bleiben. Dies trifft auf 16 von insgesamt 42 Patienten zu“, so Dr. Michael Sydow vom St-Johannes-Hospital.

Rund 120 stationäre Patient*innen würden auf die anderen Kliniken verteilt. Im Falle des Klinikums Mitte könnten von insgesamt rund 600 stationären Patient*innen ca. 280 in sichere Bereiche verlegt werden. 45 Kinder würden aus der Kinderklinik ins Klinikum Nord verlegt, so Professor Schwarz von den Städtischen Kliniken.

Stadt setzt auf die freiwillige Mitwirkung der Bürger*innen

Die als sicher geltenden Bereiche liegen zwar im Evakuierungsradius, sind durch genauere Einzelbetrachtung jedoch als sicher definiert worden. Diese den Verdachtspunkten abgewandten Bereiche liegen in den unteren Etagen der Gebäude und werden von umliegenden Häusern gut abgeschirmt. Diese Ausnahmen gelten jedoch nur für die Gebäude der Krankenhäuser, nicht für die rund 1.000 weiteren Gebäude im Evakuierungsradius, betont die Stadtverwaltung.

Bis zu vier Bomben müssen entschärft werden.

Die Anwohner*innen wurden seit Anfang Januar durch Briefkasten-Flugblätter über die Evakuierung informiert. „Für den reibungslosen Ablauf sind wir auf die Mithilfe aller Beteiligten angewiesen“, verdeutlicht Beate Siekmann vom Dortmunder Ordnungsamt die Situation.

Man habe sich in Dortmund jedoch gegen eine ordnungsbehördliche Verordnung entschieden, um die Evakuierungsmaßnahme durchzusetzen. Die Vergangenheit habe bereits gezeigt, dass die Kommunikationsstrategie der Stadt diesbezüglich gut funktioniere. Es bestehe rein rechtlich schon die Möglichkeit, das Verlassen der Wohnung per Zwang durchzusetzen, aber bisher sei dies nicht nötig gewesen und so wolle man sich auch erst im Nachhinein im gegebenen Fall mit der Option von evtl. Bußgeldern befassen. 

Wer seine Wohnung nicht eigenständig verlassen kann und auf einen Krankentransport angewiesen ist, wird gebeten, dies spätestens bis Samstag 19 Uhr dem Ordnungsamt unter der Rufnummer 0231/50 2 88 88 mitzuteilen. Für diese Personengruppe wird dann ein eigener Transport organisiert.

Polizei sichert mit Kameras, Drohnen und soweit möglich mit Helikopter

Beim Verlassen der Wohnung sollte an notwendige Medikamente, Babynahrung und andere Dinge des besonderen Bedarfs gedacht werden. Außerdem müssen alle Elektro-Geräte abgeschaltet und Fenster, Haus- und Wohnungstüren geschlossen werden. Wer ein Haustier besitzt, muss dafür sorgen, dass dieses gut versorgt ist oder das Tier mitnehmen.

Wer nicht weiß, wo er im Evakuierungszeitraum unterkommen soll, kann in die Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst ( Mackenrothweg 15) kommen. Hier dürfen jedoch nur Kleintiere wie Hunde und Katzen (keine Reptilien, keine Spinnen etc.) mitgebracht werden. Es wird aufgrund der Park- und Verkehrssituation davon abgeraten, die Schule mit dem eigenen Auto anzufahren.

Für den Transport stehen Busse der DSW21 zur Verfügung, die die Menschen aus den betroffenen Gebieten bis zur Reinoldikirche bringen werden. Hierfür werden fünf provisorische Haltestellen eingerichtet, die Menschen im 10-Minuten-Takt abholen werden. Von dort geht es dann mit der Stadtbahn weiter bis Scharnhorst-Zentrum. 

Für die notwendige Sicherheit von Hab und Gut im betroffenen Gebiet wird die Polizei mit zahlreichen Kräften vor Ort sein. Zusätzlich werden Drohnen, Helikopter und Kameras zur Überwachung zum Einsatz kommen. Bei Verdacht werden verdächtige Personen observiert und notfalls durch Einsatzkräfte kontrolliert werden. Zum Schutz vor evtl. Druckwellenschäden der Gebäudesubstanz im Evakuierungsgebiet im Falle einer unkontrollierten Detonation oder Sprengung werden am Samstag sechs Containerwände aufgestellt.

Verkehrssperrung von Freitag, 16 Uhr, bis zum Abschluss der Maßnahme am Montag

Verkehrsführung und Halteverbote ab 10.01.2020, 16:00 Uhr. Grafik: Stadt Dortmund

Durch die Evakuierung kommt es zu massiven Einschränkungen im Straßen-, Schienen- und sogar Luftverkehr. Ab Freitag, den 10 Januar 2020, 16 Uhr, gilt ein absolutes Halteverbot im Evakuierungsgebiet, das bis einschließlich Montag, den 13. Januar, bis zum Abschluss der Maßnahme bestehen bleibt, da der Bereich auch für den Rücktransport der Patient*innen in die Kliniken frei gehalten werden muss.

Anwohner*innen mit Parkplätzen auf Privatflächen können diese am Freitag, den 10. Januar ab 16 Uhr, am 11. Januar ganztägig und am Sonntag bis 7.45 Uhr durch Vorzeigen des Personalausweises an den Sperrstellen des Ordnungsamtes erreichen. Als alternativer Abstellplatz für Fahrzeuge steht den Anwohner*innen der Festplatz Fredenbaumplatz/Ebertstraße zur Verfügung. Hier wird es jedoch keine Sicherheitsüberwachung geben.

Das Halteverbot von Freitagnachmittag bis Montag gilt auch für Zulieferdienste. Taxen können den Bereich rund um das Johannes-Hospital ab Samstag nicht mehr erreichen. Im Sperrgebiet gelten folgende Durchfahrtsverbote ab Freitag, 10. Januar, 16 Uhr, bis einschließlich Montag, 13. Januar:

  • Beurhausstraße auf der gesamten Länge
  • Alexanderstraße auf der gesamten Länge
  • Humboldtstraße von der Beurhausstraße bis Lange Straße
  • Josephstraße von Hiltropwall bis Humboldtstraße
  • Amalienstraße von Wilhelmstraße bis Langestraße
  • Wilhelmstraße von Beurhausstraße bis Humboldtstraße
  • Johannestraße von Hiltropwall bis Beurhausstraße

Diese Straßen werden während der Maßnahme zur Einbahnstraße. Die Beurhausstraße ist dann von Ost nach West befahrbar, nicht von der Möllerstraße. Alle weiteren Straßen sind nur von Süd nach Nord befahrbar, was auch zur Folge hat, dass die Verkehrsführung in der Johannesstraße für die Zeit umgekehrt wird, berichtete Tiefbauamtsleiterin Sylvia Uehlendahl.

Sperrung des Hauptbahnhofs und Einschränkungen der Stadtbahn

Der Bahnhof wird mit Beginn der Entschärfung komplett gesperrt. Foto: Alex Völkel

Und auch die Dortmunder Stadtbahn ist betroffen. An den Haltestellen im Evakuierungsbereich – namentlich „Stadtgarten“, „Kampstraße“, „Städtische Kliniken“, „DO-Möllerbrücke“ und „Westentor“ – wird lediglich der Einstieg in die Bahnen, aber kein Ausstieg möglich sein. Überdies kann die Haltestelle „DO-Hbf“ nur über den Nordausgang erreicht werden. Ab dem Beginn der Entschärfung am Sonntag wird der Hauptbahnhof komplett gesperrt.

Die Nahverkehrs-Linien werden dann teilweise in Bochum Hauptbahnhof, Hamm (Westf) Hauptbahnhof, Dortmund-Hörde, Schwerte und Dortmund-Körne West gebrochen und wenden jeweils dort in die Gegenrichtung. Die Züge des Fernverkehrs werden großräumig an Dortmund vorbei umgeleitet. Die Stationen Dortmund Hauptbahnhof und Dortmund-Möllerbrücke werden nicht angefahren und entfallen ersatzlos. 

Für den Linienverkehr der Stadtbahn gilt ab dem Zeitpunkt der Entschärfung folgende Regelung:

  • Die Stadtbahn-Linie U41 fährt nur noch zwischen Hörde und der Haltestelle „Märkische Straße“ sowie zwischen Brambauer und der Haltestelle „DO-Hbf“.
  • Die U42 fährt nur noch zwischen Hombruch und der Haltestelle „Theodor-Fliedner-Heim“ sowie zwischen Grevel und der Haltestelle „Brügmannplatz“.
  • Die U43 fährt nur zwischen Wickede und der Haltestelle „Ostentor“, im übrigen Streckenabschnitt finden keine Fahrten statt.
  • Die U44 fährt lediglich zwischen Marten und der Haltestelle „Wittener Straße“, im übrigen Streckenabschnitt werden ebenfalls keine Fahrten durchgeführt.
  • Die U47 fährt nur zwischen Aplerbeck und der Haltestelle „Märkische Straße“ sowie zwischen Westerfilde und der Haltestelle „Hafen“.
  • Auf den Linien U45, U46 und U49 wird der Betrieb komplett eingestellt.

Im Busbereich gelten die Einschränkungen bereits ab Betriebsbeginn und betreffen die Linien 452, 453, 460 sowie den AirportExpress. Letztgenannter hält wie auch die Linie 460 an der Haltestelle „DO Hbf-Nord“. Die reguläre Haltestelle „DO Hbf“ entfällt dafür. Die Buslinien 452 und 453 müssen den Evakuierungsbereich großräumig umfahren, so dass die Haltestellen „Albrechtstraße“, „Westpark“, „Unionstraße“, „Westentor“ und „Brinkhoffstraße“ der Linie 452 und die Haltestellen „Steubenstraße“, „DO-Möllerbrücke“ und „Unionstraße“ der Linie 453 jeweils in beiden Fahrtrichtungen entfallen.

Diese Einschränkungen im Bus- wie im Stadtbahnbereich gelten voraussichtlich bis Betriebsende. Informationen über die Einschränkungen am 12. Januar sind auf www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) sowie in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) und in der DSW21- und VRR-App hinterlegt.

Schienenersatzverkehr stellt Nord-Süd-Verbindung sicher

Schienenersatzverkehr zwischen Hafen und Märkischer Straße. Grafik: DSW21

Um weiterhin eine solide Nord-Süd-Verbindung aufrechtzuerhalten, richtet DSW21 ab 14 Uhr zwischen den Haltestellen „Hafen“ und „Märkische Straße“ einen Schienenersatzverkehr im 10-Minuten-Takt ein. Die Gelenkbusse fahren dazwischen die Haltestellen „Schützenstraße (Nachtexpress-Haltestelle)“, „Kirchenstraße (Nachtexpress-Haltestelle)“, „DO-Hbf Nord“, „Brügmannplatz (Nachtexpress-Haltestelle)“, „Ostentor (Ersatzhaltestelle)“ und „Heiliger Weg (Nachtexpress-Haltestelle)“ an. 

Somit bietet der Schienenersatzverkehr einen direkten Anschluss zu den Stadtbahnlinien U41, U42, U43 und U47, die weiterhin im regulären sonntäglichen 15-Minuten-Takt fahren. Fahrgästen der Stadtbahnlinie U44 empfiehlt DSW21, ab der Haltestelle „Wittener Straße“ den Umstieg in die Buslinien 447 und 465 bis zur Haltestelle „Huckarde Bushof“, um von dort mit der U47 weiterzufahren. 

Fahrgästen im südlichen Streckenabschnitt der U42 wird nahegelegt, ab „Theodor-Fliedner-Heim“ zu Fuß in das Kreuzviertel zu gehen und dort beispielsweise an der Haltestelle „Kreuzstraße“ in die Buslinien 452 oder 453 umzusteigen. Eine Alternative ist der Umstieg an der Haltestelle „Barop Parkhaus“ in die Buslinie 440 nach Hörde. Dort besteht Anschluss an die U41.

Auch am Flughafen kann es zu Beeinträchtigungen kommen

Zwar wird der Flugverkehr am Dortmund Airport nicht beeinträchtigt und findet wie gewohnt statt, allerdings sollten Fluggäste für die An- und Abreise mehr Zeit einplanen: Neben dem Fernreiseverkehr am Dortmunder Hauptbahnhof sowie Bus- und Bahnlinien ist auch der vom Dortmunder Flughafen betriebene AirportExpress betroffen und fährt nicht wie gewohnt.

Da der Südeingang/-ausgang des Dortmunder Hauptbahnhofes geschlossen sein wird, endet der AirportExpress bereits mit Betriebsbeginn an der Haltestelle „DO Hbf Nord“ und hält zudem an der Ersatzhaltestelle „Ostentor“ Höhe Weißenburger Str. 6 und gegenüber. Ab dem Zeitpunkt der Entschärfung wird der Bahnhof dann komplett gesperrt. 

Der AirportExpress pendelt aber weiterhin. Eine Alternative für überregionale Zugverbindungen könnte der Bahnhof Holzwickede sein, der vom Dortmunder Flughafen aus mit dem AirportShuttle erreichbar ist. Fluggäste sollten sich dementsprechend am 12. Januar auf Unregelmäßigkeiten und kurzfristige Änderungen einstellen.

Im Internet sind alle Informationen unter www.entschaerfung.dortmund.de einzusehen. Die Informationen werden auf der Seite kontinuierlich aktualisiert. Hier gibt es auch eine Liste mit allen von der Evakuierung betroffenen Häusern: entschaerfung.dortmund.de

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Reaktionen

  1. DSW21 (Pressemitteilung)

    Evakuierung des Klinikviertels am 12. Januar – Massive Auswirkungen auf den Nahverkehr

    Wegen der Evakuierung des Klinikviertels kommt es am 12. Januar 2020 insbesondere im Stadtbahnbereich zu deutlichen Einschränkungen: Bereits mit Betriebsbeginn gegen 8 Uhr ist an den Stadtbahnhaltestellen im Evakuierungsbereich nur noch der Einstieg, nicht aber der Ausstieg möglich. Ab ca. 14 Uhr fahren die Stadtbahnlinien U41, U42, U43, U44 und U47 nur noch in bestimmten Streckenabschnitten. Der Betrieb der Stadtbahnlinien U45/U46 sowie U49 wird komplett eingestellt. DSW21 richtet zwischen den Haltestellen »Hafen«, »DO-Hbf. Nord« und »Märkische Straße« einen Schienenersatzverkehr mit Bussen im 10-Minuten-Takt ein.

    Die Auswirkungen im Bus- und Stadtbahnbereich im Einzelnen:

    Mit Betriebsbeginn ab ca. 8 Uhr nehmen am 12. Januar 2020 zunächst alle Stadtbahnlinien in Dortmund ihren regulären Linienbetrieb nach Sonntagsfahrplan auf. An den Stadtbahn-Haltestellen im Evakuierungsbereich – namentlich »Stadtgarten«, »Kampstraße«, »Städtische Kliniken«, »DO-Möllerbrücke« und »Westentor« – wird jedoch lediglich der Einstieg in die Bahnen, aber kein Ausstieg möglich sein. Überdies kann die Haltestelle »DO-Hbf« nur über den Nordausgang erreicht werden. Ab 13 Uhr wird die Deutsche Bahn zudem den Hauptbahnhof komplett schließen. DSW21 setzt an den genannten Haltestellen zusätzliches Servicepersonal ein.

    Im Auftrag der Stadt Dortmund werden indes die Bürger im Evakuierungsbereich von den fünf provisorisch eingerichteten Haltestellen (Lange Straße/Möllerstraße; Kampstraße/Wallstraße; Hiltropwall/Luisenstraße; Hohe Straße/Gutenbergstraße; Lindemannstraße/Neuer Graben) mit Pendelbussen zur Stadtbahn-Haltestelle »Reinoldikirche« gebracht. Von dort fahren Stadtbahnen der Linie U42 etwa im 10-Minuten-Takt zur Haltestelle »Scharnhorst Zentrum«, die fußläufig zur zentralen Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst liegt. Für Mobilitätseingeschränkte steht an dieser Stelle ergänzend ein Bus bereit.

    Stadtbahnlinien ab 14 Uhr unterbrochen

    Mit Beginn der Entschärfung ab ca. 14 Uhr kommt es dann zu massiven Einschränkungen im Linienverkehr, insbesondere im Stadtbahn-Bereich:
    -Die Stadtbahn-Linie U41 fährt nur noch zwischen Hörde und der Haltestelle »Märkische Straße« sowie zwischen Brambauer und der Haltestelle »DO-Hbf«.
    -Die U42 fährt nur noch zwischen Hombruch und der Haltestelle »Theodor-Fliedner-Heim« sowie zwischen Grevel und der Haltestelle »Brügmannplatz«.
    -Die U43 fährt nur zwischen Wickede und der Haltestelle »Ostentor«, im übrigen Streckenabschnitt finden keine Fahrten statt.
    -Die U44 fährt lediglich zwischen Marten und der Haltestelle »Wittener Straße«, im übrigen Streckenabschnitt werden ebenfalls keine Fahrten durchgeführt.
    -Die U47 fährt nur zwischen Aplerbeck und der Haltestelle »Märkische Straße« sowie zwischen Westerfilde und der Haltestelle »Hafen«.
    -Auf den Linien U45, U46 und U49 wird der Betrieb komplett eingestellt.

    Schienenersatzverkehr stellt Nord-Süd-Verbindung sicher

    Um weiterhin eine solide Nord-Süd-Verbindung aufrechtzuerhalten, richtet DSW21 ab 14 Uhr zwischen den Haltestellen »Hafen« und »Märkische Straße« einen Schienenersatzverkehr im 10-Minuten-Takt ein. Die Gelenkbusse fahren dazwischen die Haltestellen »Schützenstraße (Nachtexpress-Haltestelle)«, »Kirchenstraße (Nachtexpress-Haltestelle)«, »DO-Hbf Nord«, »Brügmannplatz (Nachtexpress-Haltestelle)«, »Ostentor (Ersatzhaltestelle)« und »Heiliger Weg (Nachtexpress-Haltestelle)« an. Somit bietet der Schienenersatzverkehr einen direkten Anschluss zu den Stadtbahnlinien U41, U42, U43 und U47, die weiterhin im regulären sonntäglichen 15-Minuten-Takt fahren.

    Fahrgästen der Stadtbahnlinie U44 empfiehlt DSW21, ab der Haltestelle »Wittener Straße« den Umstieg in die Buslinien 447 und 465 bis zur Haltestelle »Huckarde Bushof«, um von dort mit der U47 weiterzufahren. Fahrgästen im südlichen Streckenabschnitt der U42 wird nahegelegt, ab »Theodor-Fliedner-Heim« zu Fuß in das Kreuzviertel zu gehen und dort beispielsweise an der Haltestelle »Kreuzstraße« in die Buslinien 452 oder 453 umzusteigen. Eine Alternative ist der Umstieg an der Haltestelle »Barop Parkhaus« in die Buslinie 440 nach Hörde. Dort besteht Anschluss an die U41.

    Einschränkungen auf vier Buslinien

    Im Busbereich gelten die Einschränkungen bereits ab Betriebsbeginn und betreffen die Linien 452, 453, 460 sowie den Airport-Express. Letztgenannter hält wie auch die Linie 460 an der Haltestelle »DO Hbf-Nord«. Die reguläre Haltestelle »DO Hbf« entfällt dafür. Die Buslinien 452 und 453 müssen den Evakuierungsbereich großräumig umfahren, so dass die Haltestellen »Albrechtstr.«, »Westpark«, »Unionstr.«, »Westentor« und »Brinkhoffstr.« der Linie 452 und die Haltestelen »Steubenstr.«, »DO-Möllerbrücke« und »Unionstr« der Linie 453 jeweils in beiden Fahrtrichtungen entfallen.

    Diese Einschränkungen im Bus- wie im Stadtbahnbereich gelten voraussichtlich bis Betriebsende.

    „Wir haben an diesem Tag eine absolute Ausnahmesituation und müssen große Teile der Innenstadt komplett umfahren. Unser Ersatzfahrplan stellt soweit möglich ein solides Maß an Mobilität sicher. Es kann aber vereinzelt immer mal wieder zu kürzeren Wartezeiten kommen. Manche Fahrgäste müssen zudem größere Umwege in Kauf nehmen“, sagt Karsten Urlaub, Leiter der Verkehrssteuerung bei DSW21. Informationen über die Einschränkungen am 12. Januar sind auf http://www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) sowie in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) und in der DSW21- und VRR-App hinterlegt.

  2. HVD NRW (Pressemitteilung)

    99 Minuten Humanismus trotz Evakuierung

    Trotz Evakuierung findet auch am kommenden Sonntag die Veranstaltung „99 Minuten Humanismus“ statt.

    Am 12.01.2020 um 14:00 im Humanistischen Zentrum, Küpferstr. 1, 44135 Dortmund

    Klima vs. Fortschritt

    Wenn die Diskussion um die Klimaveränderungen nur noch als Verbotsdebatte erlebt wird, dann bleibt tatsächlich die Frage im Raum, ob Klimapolitik nicht fortschrittsfeindlich ist. Ob die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte negiert werden sollen. In unseren 99 Minuten Humanismus diskutieren wir am 12. Januar um 14 Uhr im Humanistischen Zentrum in der Küpferstraße 1 bei Kaffee, Kuchen und Sekt über diese provokanten Fragen: Ist Fortschritt noch möglich, wenn alles auf dem Altar der Klimapolitik überprüft wird? Welche Entwicklungen sind noch denkbar und möglich, ohne gleich als „Umweltsau“ beschimpft zu werden?

  3. Tiefbauamt Dortmund (Pressemitteilung)

    Sperrung auf dem Hohen Wall zur Vorbereitung der anstehenden Entschärfung am 12. Januar

    Am Sonntag, 12. Januar, werden im Klinikviertel vier Bombenverdachtspunkte durch den Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg überprüft und wenn notwendig auch entschärft. Wie in der Pressekonferenz am Mittwoch, 08. Januar, angekündigt, starten die vorbereitenden Arbeiten zur möglichen Entschärfung schon im Vorfeld. Dies betrifft auch den Verdachtspunkt am Hohen Wall, nahe des Kreuzungsbereichs Rheinische Straße und Hoher Wall. Daher wird an der Kreuzung Rheinische Straße und Hoher Wall die außenliegende Fahrtrichtung zwischen dem Kreuzungsbereich und der Frankenstraße ab Freitag, 10. Januar, um 6 Uhr gesperrt.

    Im Anschluss an die Überprüfung und der möglichen Entschärfung muss der Bereich wieder verfüllt und die Fahrbahn erneuert werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis zum Ende der 3. Kalenderwoche andauern.

    Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund bittet die Verkehrsteilnehmer*innen, das Gebiet zu umfahren (siehe die Umleitungskarte im Anhang) und bittet um Verständnis.

    Alle Informationen zur Entschärfung und der damit verbundenen Evakuierung finden Sie unter: http://www.entschaerfung.dortmund.de

  4. Diakonisches Werk Dortmund und Lünen (Pressemitteilung)

    Hilfe für Wohnungslose während der Evakuierung – Diakonie und Gast-Haus stellen Versorgung gemeinsam sicher

    Die geplanten Bombenentschärfungen in Dortmund stellen nicht nur Anwohner, Unternehmen und Klinikpatienten vor große Herausforderungen. Auch zahlreiche wohnungslose Menschen, die am Sonntag, 12. Januar 2020, im Unionviertel versorgt werden, müssen sich umorientieren: Hilfsangebote wie Gast-Haus e.V. an der Rheinischen Straße, werden ebenfalls evakuiert und bleiben geschlossen. Deshalb findet die Frühstücksversorgung des Gast-Hauses am Sonntag im Brückentreff der Diakonie, Kesselstraße 50, 44147 Dortmund, statt.

    Unweit des Blücherparks erhalten Besucher hier in dem Tagesaufenthalt für Wohnungslose zwischen 8.30 und 10.30 Uhr ein Lunchpaket und Getränke. Mitarbeitende der Diakonie und des Gast-Hauses sind vor Ort. Das wöchentliche Mittagessen für Wohnungslose im Brückentreff findet, wie gewohnt, ab 13 Uhr statt.

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