Ergebnis nach Schlichtung im Tarifkonflikt – Lohn-Plus und Corona-Prämie für 4.900 Baubeschäftigte in Dortmund

Klare Perspektive: Baubeschäftigte bekommen in den kommenden Monaten mehr Geld. Foto: IG Bau

Mehr Geld am Bau: In Dortmund steigen die Löhne für Bauarbeiter um insgesamt 2,6 Prozent. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Darüber hinaus gibt es mit der November-Abrechnung eine steuerfreie „Corona-Prämie“ von 500 Euro. Azubis erhalten 250 Euro. In einer ersten Stufe waren die Löhne bereits im Oktober um 0,5 Prozent gestiegen. Zum Jahreswechsel folgt ein Plus von 2,1 Prozent. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Bauhauptgewerbe in Dortmund aktuell 4.900 Menschen.

IG BAU Bochum-Dortmund appelliert an die Beschäftigten in der Region, jetzt einen Lohn-Check zu machen

Ehemalige Großbaustelle im Dortmunder Kreuzviertel. Archivfoto: Thomas Engel

IG BAU-Bezirksvorsitzende Gabriele Henter spricht von einem „Tarifabschluss, der Perspektive bringt“. „In der Tarifrunde hatten die Arbeitgeber über Monate eine Blockadehaltung an den Tag gelegt, die am Ende durchbrochen werden konnte“, so Henter. Der Präsident des Bundessozialgerichts hatte in dem Konflikt als Schlichter vermittelt. ___STEADY_PAYWALL___

Die IG BAU Bochum-Dortmund appelliert nun an die Beschäftigten in der Region, einen Lohn-Check zu machen. Neben der „Corona-Prämie“ im November sei das Plus von 0,5 Prozent bereits mit der Oktober-Abrechnung fällig. Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Betrieb Mitglied im Arbeitgeberverband ist. Bei Problemen oder Fragen können sich Beschäftigte an die IG BAU vor Ort wenden.

Auch Auszubildende sollen ihre Lohn-Abrechnung prüfen, rät die Gewerkschaft. Ihre Vergütungen steigen um 40 Euro im ersten, 30 Euro im zweiten und 20 Euro im dritten Jahr.

Umfrage der Gewerkschaft: Baubeschäftigte fahren überdurchschnittlich weit zu ihrem Arbeitsplatz

Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite, verweist zudem auf die geplante Entschädigung der sogenannten Wegezeiten: „Über die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle wird bis zum Juni durch die Tarifpartner unter Beteiligung des Schlichters weiter verhandelt. Dabei sollen Vorschläge für eine Entschädigung entstehen, die sich nach konkreten Strecken und echten Fahrzeiten bemisst.“

Eine Umfrage im Auftrag der Gewerkschaft hatte ergeben, dass Baubeschäftigte für die einfache Fahrt zu ihrem Einsatzort durchschnittlich 64 Kilometer zurücklegen. Zum Vergleich: In der gesamten Wirtschaft sind lediglich fünf Prozent aller Arbeitnehmer*innen mehr als 50 Kilometer täglich für den Weg zur Arbeit unterwegs.

 

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