Die Aktion findet vom 31. Januar bis 2. Februar in der Innenstadt statt

Eine Kunst- und Protestaktion für kostenlose und durchgängig zugängliche Toiletten in Dortmund

Schon bei dem Protestcamp von „Schlafen statt Strafen“ vor zwei Jahren wurde auf die Notwendigkeit kostenloser und durchgängig zugänglicher Toiletten hingewiesen. Foto: Leopold Achilles

„Schlafen statt Strafen“ organisiert in der Dortmunder Innenstadt eine Kunst- und Protestaktion um auf die Notwendigkeit kostenloser und durchgängig zugänglicher Toiletten hinzuweisen. Die Initiative und weitere Hilfsorganisationen wie bodo e.V. kritisieren seit langem nicht ausreichende Unterstützungsangebote für wohnungs- und obdachlose Menschen. Dazu zählt auch das fehlen öffentlicher Toiletten. Um zu zeigen, wie einfach diese Lösungen sein könnten, stellt „Schlafen statt Strafen“ zwei mobile Toiletten an der Ecke Kampstraße/ Katharinenstraße auf. Die Aktion startet am 31. Januar 2025 um 16 Uhr und endet am 2. Februar nachmittags. Ein Infostand, bietet kostenlose Heißgetränke und Hygieneartikel an und sammelt Sachspenden für obdachlose Menschen. Zudem gibt es eine Schlafplatzbörse.

Die Initiative kritisiert das langsame Tempo der Diskussionen und Maßnahmen

Vor zwei Jahren organisierte „Schlafen statt Strafen“ bereits ein einwöchiges Protestcamp in der Innenstadt. Das Camp bot obdachlosen Menschen bei extrem kalten Temperaturen einen sicheren Zufluchtsort. Ziel war es, auf die Vertreibung von Wohnungslosen durch den Cityring Sicherheitsdienst und die mangelhafte Unterbringung aufmerksam zu machen.

Ein einwöchiges Protestcamp in der Innenstadt bot obdachlosen Menschen vor zwei Jahren bei extrem kalten Temperaturen einen sicheren Zufluchtsort. Foto: Leopold Achilles

„Das Camp zeigte deutlich, wo die Stadt Dortmund versagt“, so Chris Möbius, Pressesprecher der Initiative „Schlafen statt Strafen“. „Wenn Menschen im tiefsten Winter in Zelten übernachten müssen, gibt es nicht genügend würdige und zugängliche Schlafstellen.“

Während des Camps übernachteten bis zu 40 obdachlose Menschen in kleinen und großen Gemeinschaftszelten. Die Hauptthemen des Protestcamps waren das Fehlen von ausreichend Notschlafstellen, die Vertreibung obdachloser Menschen aus der Innenstadt und die unzureichende Beteiligung Betroffener in der Wohnungslosenhilfe.

Ein besonderes Problem ist das Fehlen öffentlicher Toiletten – Während des Camps aufgestellte mobile Toiletten wurden gut angenommen, da sie ein Mindestmaß an Privatsphäre boten. „Wir brauchen sofortige Lösungen“, fordert Möbius. „Die Stadt könnte leerstehende Gebäude anmieten und mobile Toilettenwagen aufstellen, bis eine permanente Lösung gefunden ist. “ 

Auch Passant:innen sind eingeladen sich bei der kommenden Protestaktion einzubringen

Zwei mobile Toiletten sollen bei der Aktion eine einfach Lösung des „Toilettenproblems“ verdeutlichen. „Fehlende Toiletten sind nicht nur für obdachlose Menschen ein Problem, sondern auch für Kinder, ältere und körperlich beeinträchtigte Menschen“, erklärt Möbius. 

„Das öffentliche Urinieren wird kriminalisiert, obwohl viele keine andere Wahl haben. Wenn wir es schaffen, für ein Wochenende Toiletten bereitzustellen, kann die Stadt das auch langfristig tun. “ 

Teilnehmende und Passant:innen sind eingeladen sich mit weitere Ideen einzubringen. „Lasst uns umsetzen, was die Politiker:innen nicht tun“, betont Möbius. „Alle sind eingeladen, das Wochenende mit uns in der Kampstraße zu verbringen und die Aktion mitzugestalten. “

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