Das Klinikum Dortmund kam für die kompletten Kosten auf

Eine komplizierte Hüft-OP ermöglicht dem fünfjährigen Kiame aus Angola das Laufen

Foto: Klinikum Dortmund

Kiame aus Angola wurde im Klinikum Dortmund operiert. In einem komplizierten Eingriff rekonstruierte Dr. Katrin Rosery, Oberärztin für Kinder- und Jugendorthopädie, das kaum vorhandene Hüftgelenk. Die Operation war die einzige Chance für den Fünfjährigen wieder zu laufen. Das Klinikum übernahm sämtliche Kosten für seine Behandlung. Er kam Anfang Mai mit 73 anderen Kindern nach Deutschland, die alle kostenlos in verschiedenen Kliniken behandelt werden.

Zuvor musste er stark hinken, da ein Bein fünf Zentimeter kürzer war

Ermöglicht wurde die Operation durch das Engagements von Friedensdorf International und dem Klinikum Dortmund. Die schwere Hüftfehlbildung wurde von der Oberärztin für Kinder- und Jugendorthopädie Dr. Katrin Rosery operiert. Die angeborene Hüftgelenksluxation wurde korrigiert, indem das deformierte Gelenk mit einem Knochenkeil aus dem Oberschenkel rekonstruiert und den Hüftkopf in die Gelenkpfanne eingesetzt.

„Dadurch konnte das zuvor nur im Ansatz vorhandene Hüftgelenk wiederhergestellt werden“, erläutert Dr. Rosery. Die Operation hat Kiame gut überstanden, beide Beine sind noch eingegipst und in eine starre Haltung gezwungen. Acht Wochen lang muss er in einem Beckenbeingips liegen. Nach erfolgreicher Heilung sollte sein Hüftgelenk keine schmerzen mehr bereiten und er kann mit zwei nahezu gleich langen Beinen selbständig das Laufen lernen.

Seine Eltern und Geschwister sind weit weg in seiner Heimat Angola

Kiame kam ohne Familienbegleitung nach Deutschland. Über Friedensdorf International kam er Anfang Mai zusammen mit 73 anderen Kindern nach Deutschland. Er und die anderen Kinder scheinen trotz ihres jungen Alters zu verstehen das die Strapazen zu ihrem Besten sind. Die Kinder im Friedensdorf Dinslaken werden alle kostenlos in verschiedenen Kliniken behandelt.

Foto: Klinikum Dortmund

„Für diese Kinder ist das oft die einzige Möglichkeit, gesund zu werden“, sagt Friedensdorf-Mitarbeiter Jens Große-Weischede. „Die Eltern sind unglaublich dankbar, und das überträgt sich auf die Kinder.“

Im Friedensdorf unterstützten sich alle gegenseitig und es werde viel gelacht und gespielt. „Viele Kinder erleben hier zum ersten Mal in ihrem Leben regelmäßige Mahlzeiten.“

Das gilt auch für den eher ruhigen Kiame, der am liebsten mit Spielzeugautos spielt. Einige davon hat er mit ins Krankenhaus genommen.

Wohlhabende Familien des Landes suchen medizinische Versorgung im Ausland

Der Fünfjährige wurde von der angolanische Partnerorganisation Kimbo Liombembwa für das Friedensdorf-Projekt vorgestellt. Er lebt mit seinen Eltern und drei Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen in der Hauptstadt Luanda. Bisher hatte er keine medizinische Behandlung erhalten, da angeborene oder erworbene Fehlstellungen in Angola in der Regel nicht behandelt werden und den Krankenhäusern dafür sowohl das Wissen als auch die Mittel fehlen.

Die wenigen wohlhabenden Familien des Landes suchen medizinische Versorgung im Ausland. „Für Kiame hätte dort absolut keine Chance auf Hilfe bestanden“, erklärt Jens Große-Weischede. In Deutschland arbeiten alle Projektbeteiligten daran, ihn und all die anderen Kinder medizinisch bestens zu versorgen und ihnen die Zeit fernab von Zuhause so leicht wie möglich zu machen.

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