Von Joachim vom Brocke
Eine ganze Woche Europa:Die Auslandsgesellschaft, Europe direct und der DGB Dortmund-Hellweg laden vom 26. bis 29. Juni zu den verschiedensten Themen ein. Jung und Alt werden in der Auswahl gleichermaßen angesprochen. Als Generalthema steht die Frage „Kann Europa als Sozialunion gelingen?“.
Europäer müssen künftig teilen lernen
ExpertInnen versuchen in der Auslandsgesellschaft (Steinstraße 48) und im Rathaus am Friedensplatz darauf Antworten zu geben oder zu finden. Der Eintritt zu den einzelnen Veranstaltungen ist frei.
„Mindestens ein Drittel der Bürger haben kein großes Vertrauen mehr in Europa“, bedauert DGB-Chefin Jutta Reiter. Sie hält die unterschiedlichen sozialen Komponenten für entscheidend. „Europa ist nicht ohne Auswirkungen, was in Dortmund passiert“ – vor diesem Hintergrund soll in Vorträgen und Diskussionsrunden erörtert werden, wo die Reise hingehen soll.
„Vom Mindestlohn haben wir schon mal gelernt“, sagte die DGB-Chefin, doch bei weiteren Überlegungen sollten Regelungen zum Beispiel aus den nördlichen europäischen Ländern ins Visier genommen werden.
Veranstaltungsreihe soll Bewusstsein wecken
„Selbstverständlichkeiten wie etwa die grenzenlose Reisefreiheit werden gerne in Anspruch genommen“, sagte Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft und prophezeite, dass künftig „Europäer lernen müssen zu teilen“.
Das Bewusstsein hierfür solle mit der Veranstaltungsreihe geweckt werden. Lena Borgstedt von „Europe direct“, dem bei der Auslandsgesellschaft in Dortmund angegliederten Informationszentrum (EDIC), wird die Ergebnisse der Gespräche in Berichten an die Europäische Kommission schicken.
Die einzelnen Termine:
Montag, 26. Juni: „Mit der EU in die EU – Erasmus+, EFD und der Europäische Solidaritätskorps“ ist Thema einer Infoveranstaltung für Jugendliche von 10 bis 12 Uhr in der Auslandsgesellschaft. Hier gibt es Antworten für einen Bildungsweg grenzübergreifend in Europa. – Am Abend um 17 Uhr Auftakt im Rathaus. Thema: „(Miss-)Verständnis Europa“, mit Grußworten von Bürgermeisterin Birgit Jörder und Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft.
Gesprächspartner im „Europa Café“ sind Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani („Ich bin Europäer*in- und du“), Dr. Steffen Lehndorff („Europa neu denken – Weg von der Wirtschaftsunion hin zur Sozialunion?“) und Dr. Stefan Thierse („Die europäische Republik – aus und vorbei?“) Die sich anschließende Podiumsdiskussion wird von Herbert Prigge geleitet, moderiert von Dr. Helle Becker.
Dienstag, 27. Juni: bei einem Workshop für Jugendliche von 10 bis 12 Uhr in der Auslandsgesellschaft steht das Thema „Arbeit nervt, keine noch mehr: Jugendarbeitslosigkeit in Europa“ im Mittelpunkt.
Im Rathaus ist am Abend um 18.30 Uhr Heinz-Wilhelm Schaumann zu Gast. Sein Thema: „Altern mit Zukunft: Das Leben nach der Erwerbstätigkeit in Europa“, moderiert von Eckhard Kohle.
Gleichstellung im Berufsleben in Europa
Mittwoch, 28. Juni: von 10 bis 14 Uhr gibt es in der Auslandsgesellschaft ein Streitgespräch für Jugendliche. Thema: „ Bedingungsloses Grundgehalt in der EU – Wie Monopoly im realen Leben?“ .
„Gleichstellung ist nicht nur am Weltfrauentag – Gleichstellung im Berufsleben in Europa“ wird am Abend um 18.30. Uhr in der Auslandsgesellschaft diskutiert. Auf dem Podium: Marion Böker vom Präsidium des Deutschen Frauenrings, Dr. Zarifa Mamadova, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie, TU Dortmund, Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke (Vorsitzende des Vorstands des Dortmunder Forums Frau und Wirtschaft. Moderatorin: Carmen Tietjen, DGB.
Technologien der Arbeit 4.0
Donnerstag, 29. Juni: bei einem Workshop für Jugendliche geht es von 9 bis 11.30 Uhr bei Fraunhofer ML in Dortmund über „Technologien der Arbeit 4.0 und Industrie 4.0 für das Europa von übermorgen“.
Mit der Podiumsdiskussion „Kann Europa als Sozialunion gelingen?“ Geht die Woche bei der Auslandsgesellschaft zu Ende. Nach einem Impulsvortrag von Heinz-Wilhelm Schaumann diskutieren Terry Reintke vom Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten des EU-Parlaments, Heinz-Wilhelm Schaumann, Dr. Florian Spohr vom Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaften an der Ruhr-Uni Bochum und Birgit Zoerner, Sozialdezernentin der Stadt Dortmund. Moderation: Jutta Reiter.
Mehr Informationen: www.europe-direct-dortmund.de