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Dortmund braucht eine neue Sozialdezernentin: Birgit Zoerner hat aus gesundheitlichen Gründen um eine vorzeitige Pensionierung gebeten. Nach einer schweren Erkrankung – sie war rund ein Jahr ausgefallen – war sie vor vier Monaten in den Dienst zurückgekehrt. Doch sie konnte sich nicht so schonen, wie es gesundheitlich nötig gewesen wäre. Daher zog die fast 64-Jährige jetzt die Reißleine.
Zoerner: „Diese Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen“
Zoerner begründete ihren Rücktritt mit gesundheitlichen Gründen und dem Wunsch nach einem klaren Schnitt, um eine geordnete Neubesetzung ihres Amts zu ermöglichen: „Diese Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, weil ich diesen Job in dieser Stadt für diese Stadt sehr gerne gemacht habe“, erklärte sie.
Am 31. Mai scheidet Zoerner vorzeitig aus ihrem Amt aus. Aber bereits am 19. März wird sie ihren letzten Arbeitstag haben. Daher war auch die Ratssitzung am 13. Februar ihre letzte. Westphal zeigte Verständnis für ihre persönliche Entscheidung, bedauerte ihren Abschied jedoch zutiefst: „Wir hätten sehr gerne weitergearbeitet. Sie hat eine Arbeit geleistet, die ihresgleichen sucht.“
Nach 14 Jahren als Dezernentin für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie seit 2013 auch für Sport und Freizeit wurde Birgit Zoerner jetzt im Rat verabschiedet. Ihr Wirken waren von Oberbürgermeister Thomas Westphal und allen demokratischen Fraktionen gewürdigt.
„Eine ausgeprägte und stark belastbare Persönlichkeit mit Blick aufs Realistische“
Der OB betonte ihre besondere Persönlichkeit: „Birgit Zoerner hat in all den Auseinandersetzungen nie den Blick für das Menschliche verloren und wusste immer, dass man wieder miteinander reden muss.“ Er zitierte das Arbeitszeugnis Zoerners aus ihrer Zeit im Arbeitsministerium: „Eine ausgeprägte und stark belastbare Persönlichkeit, die Aufgaben mit Blick auf das Realistische mit Selbstbewusstsein und Verantwortungsfreude angeht und Eigeninitiative entwickelt.“ Dies könne er so nur unterschreiben.
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In ihrer Amtszeit setzte Zoerner wichtige Impulse für die Stadt. Besonders der Aktionsplan „Soziale Stadt“ war eines ihrer zentralen Projekte, mit dem soziale Ungleichheiten abgebaut und Teilhabe gestärkt werden sollten.
Zudem war sie eine treibende Kraft hinter einer nachhaltigen Arbeitsmarktstrategie, die insbesondere Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt Perspektiven eröffnete.
Auch in der Bewältigung von Krisen spielte Zoerner eine entscheidende Rolle. „Vor 14 Jahren als Sozialdezernentin angefangen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass erhebliche Anteile dieser Amtszeit in Krisen und in der Leitung von Krisenstäben verbringen werde“, reflektierte sie bei ihrer Verabschiedung.
Ein Abschied mit stehenden Ovationen im Stadtrat
Zoerner bedankte sich bei der demokratischen Mitte im Rat und betonte die Bedeutung der zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten in der Stadt. „Entscheidend war immer, dass wir die Probleme gemeinsam am Schopf packen“, so die scheidende Dezernentin.
Ihr Wunsch für die Zukunft der Stadt sei, dass ihr:e Nachfolger:in dieselbe Unterstützung erhalte wie sie. Zum Abschluss der Verabschiedung erhob sich der gesamte Saal – mit Ausnahme der AfD-Fraktion – zu stehenden Ovationen.
Die Suche nach einer Nachfolge läuft bereits. Eine 1:1-Neubesetzung des Dezernats ist geplant, wobei das Vorschlagsrecht bei der SPD liegt. Ziel ist es, eine zeitnahe Entscheidung zu treffen, um den Übergang reibungslos zu gestalten.
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