Es war eine private Idee, die Mitstreiter fand: Eine junge Frau wollte auch unabhängig von Neonazi-Aufmärschen zeigen, dass man sich für Toleranz und Mitmenschlichkeit und gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit engagieren kann.
Antifaschistischer Demonstrationszug durch die Nordstadt
Anja suchte sich für ihre Aktion den Internationalen Tag für Toleranz aus und sprach mögliche Unterstützer und Teilnehmer an. Unterstützt vom Bündnis Dortmund gegen Rechts, Dortmund stellt sich quer, den Jungen Grünen und Solid zogen am heutigen Samstag junge und jung gebliebene Antifaschistinnen und Antifaschisten durch die Nordstadt.
„Lasst uns heute am Internationalen Tag für Toleranz ein Zeichen für Toleranz setzen“, sagte Anja unter dem Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer. „Rechte Strukturen dürfen nicht an Bedeutung gewinnen, Rassismus darf nicht zur Normalität werden, damit sich so etwas wie der Nationalsozialistische Untergrund nicht wiederholt.“
Gedenkminute am Ort der Ermordung von Mehmet Kubasik
Vor dem ehemaligen Kiosk von Mehmet Kubasik – er wurde am 4. April 2006 in seinem Laden in der Mallinckrodtstraße von Neonazis erschossen – erinnerten die Demonstranten an die Opfer. Ursula Richter legte im Namen des Bündnisses gegen Rechts Rosen auf der Denktafel nieder. „Diese schrecklichen Ereignisse dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen ein Zeichen für uns sein, auch heute im 21. Jahrhundert gegen Faschismus, Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit und andere Formen der Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit zu kämpfen“, sagte die junge Initiatorin. Eine gelungene Aktion – die Nachahmer verdient. Der einzige Wermutstropfen: Migranten nahmen an der Gedenkaktion nicht teil. Sie hatten davon im Vorfeld nichts erfahren…
Reaktionen
Jahrestag des Dortmunder NSU-Terrors: Gruppen wollen Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzen | Nordstadtblogger
[…] Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit am Internationalen Tag der Toleranz […]