Ein Leistungszentrum für den angelsächsischen Sport im Hoeschpark soll das Freibad Stockheide retten

Ein Rohrbruch im Freibad Stockheide sorgt für eine vorrübergehende Schließung des Bades
Rohrbrüche im Freibad Stockheide sorgten immer wieder  für vorrübergehende Schließungen des Bades.

An einem weiteren bundesweiten Alleinstellungsmerkmal bastelt derzeit die Stadt Dortmund: Sie möchte die American Football-Spieler der Dortmund Giants im Hoeschpark beheimaten, wo bereits die Baseball-Spieler der Dortmund Wanderers zu Hause sind. Im Hoeschpark soll dann ein Leistungszentrum entstehen, durch das auch das Freibad Stockheide gerettet wird. Das Vorhaben hat ein Volumen von 8,5 Millionen Euro.

Verlässliche Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten für die Giants

„Wir haben da gute Karten, da ein Zentrum für angelsächsischen Sport zu schaffen“, betont Oberbürgermeister Ullrich Sierau nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands.

Mit einem solchen großen Wurf würde die Stadt mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Giants bekämen damit eine Heimat und verlässliche Trainingsmöglichkeiten auch im Winter, die Wanderers könnten von der neu zuschauenden Infrastruktur partizipieren und  – das wäre die wichtigste Botschaft – das Freibad könnte gerettet werden.

Großer Wurf würde das Freibad Stockheide in der Nordstadt retten

Im Bad gibt es viele Probleme. Die Eingangssituation ist ebenfalls unbefriedigend. Foto: Alex Völkel
Im Bad gibt es viele Probleme. Die Eingangssituation ist ebenfalls unbefriedigend. Fotos (2): Alex Völkel

„Bisher haben wir beim Freibad Stockheide nur auf Schäden reagiert“, macht die für Sport zuständige Dezernentin Birgit Zoerner deutlich.

Zwischen zwei und fünf Millionen Euro liegt der Finanzbedarf für die Sanierung und Modernisierung des Freibads  – je nachdem, was man alles machen will und welches Konzept umgesetzt werden soll.

Im neuen Gesamtkonzept mit einem Investitionsbedarf von 8,5 Millionen Euro hätte das Bad einen Anteil von 1,5 Millionen Euro. Saniert wurden dann das Becken, das Leitungs- und Versorgungssystem sowie die Gebäude.

Außerdem würde das Freibad einen Eingang aus dem Park heraus erhalten. Die verkehrliche Anbindung des Hoeschparks und des Freibades soll zukünftig über eine neue Erschließungsstraße aus Richtung Norden erfolgen.

Die Suche nach Fördermitteln für das komplexe Projekt ist die größte Herausforderung

Baseball-Play-Downs in der Bundesliga-Nord: Dortmund Wanderers vs Cologne Cardinals
Die Dortmund Wanderers sind bereits im Hoeschpark beheimatet – in der ehemaligen Radrennbahn.

„Ganz nebenbei“: Für beide US-Sportarten würde es dann hervorragende Möglichkeiten geben, die auch Verbandsinvestitionen nach sich ziehen könnten: Die Rede ist bei beiden Sportarten von Landesstützpunkten oder sogar Bundesleistungszentren.

Doch das ist ist noch ganz ferne Zukunftsmusik. „Bisher sind es Überlegungen, wohin die Reise gehen kann. Es ist die Frage, ob wir Fördermittel akquirieren können“, verdeutlicht Zoerner. „Das ist der Weg, der eingeschlagen werden soll.“

In Kürze solle ein Gespräch soll mit dem NRW-Sportminister geführt werden. „Die Komplexität des Programms ist ihm bereits bekannt“, so Sierau. „ Wir müssen dafür Förderzugänge finden. Mit dem Programm Soziale Stadt fangen wir an.“

Bereits in diesem Jahr sollen neue Kunstrasenplätze angelegt werden

Keine Zukunftsmusik ist der erste Schritt: Wenn der Rat zustimmt, sollen als Sofortmaßnahme die Modernisierung der beiden Tennenfußballplätze in einen Kunstrasenplatz für American Football und eine Kunstrasenfußballplatz noch im Jahr 2015 erfolgen.

Das hierfür benötigte Investitionsvolumen von rund 1,2 Millionen Euro wird über die Sport- und Freizeit Dortmund bereitgestellt. Die Umsetzung der Maßnahme soll durch den Betreiber des Hoeschparks und des Freibads Stockheide, die Sportwelt Dortmund gGmbH, erfolgen.

Mitgliederstarker Verein soll vom Fredenbaum- und den Hoeschpark umziehen

Das U-19-Team der Giants auf dem Mendesportplatz am Fredenbaum. aus dem Fotobuch Wir: Echt Nordstadt! Foto: Klaus Hartmann
Das U-19-Team der Giants auf dem Mendesportplatz am Fredenbaum. Fotos (2): Klaus Hartmann

Für die Giants wäre dies besonders wichtig: Bislang ist der mitgliederstarke Verein auf der Mendesportanlage im Fredenbaumpark – also ebenfalls in der Nordstadt zu Hause. Allerdings stehen ihnen dort nicht ganzjährige Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung.

Durch den Kunstrasenplatz im Hoeschpark würden sich die Trainings- und Wettkampfbedingungen deutlich verbessern „Damit können wir den Giants aus ihrer Not helfen“, verdeutlicht Sierau.

„Sie leisten dort nicht nur Sport, sondern eine hervorragende Integrations- und Bildungsarbeit“, verdeutlichte der OB die Notwendigkeit einer Unterstützung.

„Sie vermitteln den Kinder und Jugendlichen echt positive Gruppenerfahrungen. Der Verein leitet eine präventive Sozialarbeit.  Dafür müssen wir eine Infrastruktur schaffen.“

Die Dortmund Giants nicht nur, aber auch sportlich Potential: Die Jugendmannschaften spielen teilweise schon in der ersten Liga. Ihnen stünde damit die Tür zu möglichen Folgeinvestitionen offen. Bundesweit von Relevanz beim Baseball.

Die Entwicklungsstudie zum Hoeschpark gibt es hier als PDF zum Download: Entwicklungsstudie Hoeschpark

Reaktionen

  1. SPD-Fraktion

    SPD lobt die Entwicklungsstudie zur Modernisierung der Sportstätten und Weiterentwicklung des Freizeitangebotes im Hoeschpark

    Die SPD-Fraktion im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit hat sich mit der Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung des Hoeschparks beschäftigt, die in der nächsten Woche Thema im Fachausschuss sein wird. Demnach sollen in einem ersten Schritt zwei Tennensportsplätze in Kunstrasen umgewandelt werden. Ein entsprechender Beschluss kann kurzfristig erfolgen.

    Das Entwicklungskonzept sieht darüber hinaus vor, die Sanierung des Freibades Stockheide und eine verbesserte verkehrliche Anbindung durch eine neue Erschließungsstraße über die ehemalige Westfalenhütte sowie den Bau einer neuen Stellplatzanlage voranzubringen. Entsprechende Förderanträge sollen über das Projekt „Soziale Stadt“ gestellt werden.

    Bürgermeisterin Birgit Jörder (Vorsitzende) lobt die Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität des Hoeschparks: „Für mich ist besonders wichtig, das zukünftige Freizeit- und Sportangebot so auszurichten, dass mit den Maßnahmen eine positive Ausstrahlung in den gesamten Stadtteil hinein verbunden wird.“

    Wenn Ausschuss und Rat entsprechend votieren, steht den weiteren konkreten Umsetzungsschritten und Planungen nichts mehr im Wege.

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