Von Susanne Schulte
Eine Lesung in der Buchhandlung Litfass ist gemütlich wie ein Treffen mit guten Bekannten. Am Freitag war es die Nordstädterin Astrid Petermeier, die mehr als 30 Leute um sich versammelte, um denen Appetit auf ihr erstes Buch, einen munteren Krimi rund um eine Ateliergemeinschaft in der Nordstadt, zu machen. Das ist ihr gelungen.
Die gastgebende Buchhandlung kümmerte sich liebevoll mit Häppchen und Getränken um das Publikum
„Kunst gegen Kohle“, so der Titel des Werks, in dem sie erzählt, wie vier KünstlerInnen, die sauer sind, dass eine große Bank am Platze nach der Ausstellung entgegen allen Erfahrungen keine Bilder von ihnen kauft, einen Banküberfall planen, eben auf diese Bank, diesen Überfall auch durchziehen, das Geld mitnehmen und vier ihrer Bilder dafür in der Kundenhalle stehen lassen.
Petermeier kennt sich aus in der Nordstadt, ist hier geboren, zur Schule gegangen, hatte fünf Jahre lang eine Galerie betrieben und lebt immer noch im „gefährlichsten Stadtteil Dortmunds“, wie Buchhändlerin Karin Iven in ihrer Begrüßung anmerkte. Iven ist bei Litfass für die Lesungen verantwortlich und kümmerte sich mit ihrem Kollegen Dominic Gerwinski vorbildlich um die Gäste.
Die genossen die ausgezeichnete Gastfreundschaft: Der Eintritt war kostenlos, auch für Kaffee, Kaltgetränke und den üppigen Imbiss mussten die ZuhörerInnen nicht ihr Portemonnaie zücken. Nur für den Kauf von „Kunst gegen Kohle“, ganz im Sinne des Buchtitels.
Die bekennende Nordstädterin Petermeier schreibt und hört den Nebenans gut zu
Die Autorin schreibt seit Jahren einen Blog, war schon mit ihrem Nordstadt-Tagebuch im Bürgerfunk zu hören und hat bereits Anfang der 1980er an einem feministischen Groschenroman mitgewirkt. Sie ist Kunsthistorikerin und war Galeristin, weiß also, wovon sie schreibt, wenn sie über die Sorgen und Nöte der heimischen KünstlerInnen schreibt und über die Zustände und Eigenarten des Kunstbetriebs in der Stadt.
Zudem ist sie bekennende Dortmunderin, was in dem Buch deutlich zum Ausdruck kommt. Sie hört den NachbarInnen – im Buch „die Nebenans“ zu, und so oder so ähnlich finden sich die Dialoge im Buch wieder.
Wie das Gespräch eines Ehepaares auf der Vernissage. Er: „Wieso kaufen die von unseren Kontogebühren Bilder, auf denen man nichts erkennt?“ Sie: „Nebel. Ötte könnte das nicht die Glaserei Kunisch im Nebel sein.“ Er: „Die Kunischs hatten keine Stahltreppen draußen dran und außerdem haben die schon fünfundneunzig dicht gemacht.“
Die nächste Lesung aus „Kunst gegen Kohle“ ist im März im Taranta Babu geplant
Das Buch „Kunst gegen Kohle – ein krimineller Schelmenroman aus dem Ruhrgebiet“ ist im Verlag tredition erschienen und kostet 15 Euro. Wer mehr über Astrid Petermeier wissen möchte, geht auf ihre Internetseite www.astrid-petermeier.de. Die nächste Lesung von ihr ist am 28. März um 19.30 Uhr im Taranta Babu in der Humboldtstraße.
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Astrid Petermeier
Kunst gegen Kohle
Wer besser hören kann als ich, wird mit einem Buch belohnt. Denn bei der im Dezember 2017 über MephisDO-Bürgerfunk ausgestrahlten Radio-Sendung zu KUNST GEGEN KOHLE gab es ein nicht gewolltes Hintergrundsgeräusch. In meine Gehörgänge will es bis heute kaum vordringen, doch meine Lektorin Claudia, die ich nun Das Ohr nenne, hat vor Lachen am Boden gelegen.
Die ersten Drei, die das Hintergrundgeräusch erkennen und mir eine Mail schicken, in der sie es benennen, erhalten von mir ein ihrem feinen Gehör gewidmetes Exemplar von „Kunst gegen Kohle“. Einen Einspieler aus der Radiosendung und weitere Hinweise zum Gewinnen findet ihr hier:
http://www.astrid-petermeier.de/
Diejenigen, die ebenso gut wie ich schlecht hören können, sind herzlich eingeladen, bei meiner Lesung mit mir Schweineöhrchen zu futtern.
Vielleicht hilft’s ja, am 28.3.2018, 19.30 h, Taranta-Babu Buchladen und Kaffeehaus, Humboldt-Ecke-Wilhelm-Str., 44137 Dortmund.
Frohes Lauschen wünscht
Astrid P. aus D.