2.300 neue Sitze für die Bahnen der Linie U43 und U44

Ein Großprojekt im laufenden Betrieb: DSW21 baut Stadtbahnwagen nach Fahrgastwünschen um

DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes (l.) und Thomas Steinröder (Leiter Schienenfahrzeuge) im ersten umgebauten NGT-8-Wagen. Foto: DSW21 /

Zu hart, zu eng und zu unbequem. Dies war die Kritik der meisten Fahrgäste, die in der Vergangenheit bei Kundenforen und Befragungen immer wieder an die Verantwortlichen herangetragen wurde. Bemängelt wurden die ungepolsterten Sitze, die zudem zu wenig Platz zur Nebenperson bieten. Das möchte die DSW21 nun ändern und baut sämtliche 47 Fahrzeuge der Niederflur-Flotte, die Linien U43 Dorstfeld – Wickede und U44 Marten – Westfalenhütte, um.

Bis Mitte 2026 sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein

Der erste modernisierte „NGT-8“ ist seit wenigen Tagen im Einsatz, die weiteren folgen im 14-Tage-Rhythmus. Gut eine Million Euro investiert DSW21 in die Maßnahme. Die neuen Sitze haben eine 2,5 cm starke Polsterung unter den einfarbig roten Bezügen. Dass die Wahl von DSW21 auf diese Ausstattung fiel, ist das Ergebnis einer breit angelegten Kundenbefragung, in deren Rahmen die Fahrgäste über mehrere Wochen hinweg unterschiedliche Sitze und Bezüge testen konnten.

Foto: DSW21

Durch die vorherige Aufteilung, von zwei Sitzschalen – Mittelgang – zwei Sitzschalen, wurde der Mittelgang sehr eng und die Fensterplätze boten wenig Beinfreiheit, weil Lüftungskanäle die Karosserieverkleidung nach innen „ausbeulen“. Nach dem Umbau sind die NGT-8 wie folgt aufgeteilt:  Zwei Sitzschalen – Mittelgang – Mutter-Kind-Sitz. Somit wird der Durchgang insgesamt breiter da der Mutter-Kind-Sitz nur eineinhalb Mal so breit ist wie ein normaler Sitz.

„Ein Elternteil mit Kind, zwei Kinder oder auch ein etwas korpulenterer Erwachsener können sehr bequem darauf sitzen“, erklärt Ralf Habbes, Betriebsleiter bei DSW21. Er ist sicher, dass die Lösung bei den Fahrgästen sehr gut ankommen wird, „weil wir auch dabei die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden praktisch 1:1 umgesetzt haben“. Auch die Haltestangen werden weiter auseinander liegen um ständiges unbeabsichtigtes anrempeln zu vermeiden.

Zwar sinkt die reine Anzahl an Sitzplätzen von bisher 64 auf 56. Die aber bieten deutlich mehr Komfort. Der gesamte Innenraum der Stadtbahnwagen wirkt heller, moderner, luftiger. Optimierter Brandschutz ist auch ein Effekt der Modernisierung. Zwei Wochen Arbeit stecken im Umbau jedes einzelnen Fahrzeugs, erklärt Thomas Steinröder, Leiter Schienenfahrzeuge bei DSW21. Damit stets ausreichend NGT-8 für den Linienbetrieb zur Verfügung stehen, zieht das Unternehmen immer nur einen Wagen heraus. „Die Sitze bekommen wir geliefert“, so Steinröder, „alles andere machen wir in unserer Werkstatt in Dorstfeld selbst.“  

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