Sie haben heißes Wasser für Tee und Suppe an Bord, medizinisches Zubehör, Heizstrahler, viele Hilfsangebote und ein offenes Ohr: Am Montag startet das Projekt Wärmebus, um in der kalten Jahreszeit obdachlose Menschen in Dortmund aufzusuchen und ihnen – wenn sie es wünschen – Hilfen anbieten. Am Samstag stellten die Initiatoren das Projekt in der Dortmunder City vor. Weitere Ehrenamtliche dafür werden gesucht.
Der Kleinbus wird ab Montag auf Dortmunds Straßen unterwegs sein
Der Malteser Hilfsdienst Dortmund, die Katholische Stadtkirche Dortmund und die Katholische St.-Johannes-Gesellschaft haben das Projekt Wärmebus gestartet, um Obdachlosen zu helfen. Am Samstagmittag segneten Propst Andreas Coersmeier (Stadtdechant) und der stellvertretende Stadtdechant Michael Vogt das Fahrzeug. Anschließend konnten sich Interessierte über den Wärmebus sowie über Unterstützungsmöglichkeiten informieren und gegen eine Spende eine Erbsensuppe erhalten.
Zunächst an drei Abenden in der Woche wird der Kleinbus ab Montag auf Dortmunds Straßen gegen die Kälte unterwegs sein. Die geschulten HelferInnen fahren dabei eine feste Route zu den Orten in der Innenstadt, an denen sich wohnungslose Menschen aufhalten. Der Wärmebus soll künftig immer in der Zeit vom 1. November bis 31. März betrieben werden.
Optional sind bei Nächten weit unter dem Gefrierpunkt Sonderfahrten nach Absprache möglich. An Bord sind warme Getränke, eine medizinische Notfallausrüstung und bei Bedarf weitere Dinge gegen die Kälte, wie beispielsweise Heizstrahler und ein trockener Unterstand für ein bisschen Wärme bei jedem Aufenthalt.
Ergänzendes Angebot zu bestehenden Hilfen – keine Kritik an der Stadt
Neben der Grundversorgung geht es vor allem um den direkten Kontakt zu den Obdachlosen. Friedhelm Evermann, Klaus Barthen und Holger Kureck – er macht auch die Tourenpläne – werden am Montag die erste Schicht übernehmen.
Die Helferinnen und Helfer haben immer ein offenes Ohr für deren Anliegen, um Hilfe anzubieten wo es möglich und nötig ist. Dabei verweisen sie auch auf die Angebote der vielen Einrichtungen, Institutionen und Gruppen in der Stadt und ermutigen dazu, diese in Anspruch zu nehmen.
Sie sehen den Wärmebus daher weder als Kritik daran, dass es ein solches Angebot von der Stadt nicht gibt. Noch sehen sie es als Konkurrenz. „Es ist ein ergänzendes Angebot zu den bestehenden Hilfen“, unterstreicht Thomas Ohm vom Stadtverband der Malteser.
Menschen, die helfen möchten und sich dafür schulen lassen, sind gesucht. Ob Fahrten mit dem Bus, Hilfe direkt vor Ort oder bei Planung und Organisation. Es gibt viel zu tun. Medizinische Fachkenntnisse brauchen mögliche HelferInnen nicht.
Malteser, Johanniter, Samariter und Rotes Kreus kooperieren beim Projekt
Der Wagen wird von medizinisch geschulten Unterstützungskräften gefahren. Diese kommen übrigens nicht nur von den Maltesern: Auch die Johanniter-Unfallhilfe, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) arbeiten zusammen, um das Angebot zu stemmen, betont Ohm die organisationsübergreifende Hilfe.
Wenn sich mehr Ehrenamtliche melden – alle Dienste des ersten Monats werden von Freiwilligen der St. Johannes-Gesellschaft gestemmt – ist ein täglicher Einsatz des Wärmebusses möglich. Um 18 Uhr „tankt“ der Wagen heißes Wasser im Christinenstift und bricht dann um 18.30 Uhr am „JoHo“ zum Einsatz auf und werden bis voraussichtlich 23.30 Uhr unterwegs sein.
Gestemmt wird das Projekt ausschließlich durch Spenden. Daher sind finanzielle (!) Hilfen neben Ehrenamtlichen willkommen. Sachspenden können jedoch aufgrund des damit verbundenen großen Aufwandes nicht angenommen werden.
- Alle Einsatzabsprachen laufen über die Malteser Dienststelle in der Franziusstraße 95.
- Dort können sich auch UnterstützerInnen unter der Telefonnummer (0231) 98 23 20 0 melden.
- Spenden, die das Projekt fördern sind willkommen.
- Spendenkonto:
Malteser Hilfsdienst Dortmund
IBAN: DE78 3706 0120 1201 2168 30
Paxbank Köln, BIC / S.W.I.F.T: GENODED1PA7
Wichtig: Stichwort „Wärmebus“
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