Bewohnerinnen und Bewohner des Brunnenstraßen-Viertels nutzten am Samstag das Angebot einer „Sperrmüllaktion“. Gegen einen geringen Kostenbeitrag konnten sie unmittelbar vor Ort und ohne vorherige Anmeldung am Flensburger Platz Sperrmüll-Gegenstände abgeben.
Mitarbeiter der Entsorgung Dortmund GmbH, des Quartiersmanagements Nordstadt und der Quartiershausmeister des Schleswiger Viertels standen unterstützend zur Verfügung.
Bewusstsein für Miteinander und Abfallentsorgung
Hier konnten sich die Nachbarn des Viertels zudem nicht nur miteinander austauschen, sondern auch zu Fragen der Abfallentsorgung beraten werden oder Informationen zu sozialen Projekten vom Quartiersmanagement Nordstadt und den zahlreichen Partnerinnen und Partnern zu erhalten.
Wichtigstes Ziel bei der Aktion war, ein Bewusstsein für den richtigen Umgang mit (Sperr)-Müll bzw. Sauberkeit im Wohnumfeld zu schaffen und nachbarschaftliche Kontakte aufzubauen.
Die Aktion wurde in Kooperation von der Entsorgung Dortmund GmbH, dem Quartiersmanagement Nordstadt und dem Quartiershausmeister durchgeführt. Das Quartiersmanagement Nordstadt wird aus Mitteln der Stadt Dortmund finanziert.
Schwerpunkt-Aktion mit zweiter Reinigungsschicht
Die EDG startet ab dem heutigen Montag mit einer Schwerpunktaktion. Zusätzlich zu den 24 Kollegen setzt das Unternehmen fünf weitere Mitarbeiter ein, die ab 14.30 Uhr für eine zweite Schicht bis 21.30 Uhr auf die Straße gehen.
Manche Ecke ist nach der morgentlichen Reinigung nachmittags schon wieder so vermüllt, dass die von der Arbeit heimkehrenden Menschen den Eindruck haben könnten, das nicht gereinigt worden sei. Diesem Eindruck will die EDG nun entgegentreten.
Nach zwei Monaten will der Entsorger Bilanz ziehen, soll ein Fazit gezogen werden, welche Auswirkungen eine konsequente Straßenreinigung auf das Leben im Schleswiger Viertel und im Brunnenviertel haben kann.
Reaktionen
Andreas Cierpiol
In der letzten Woche wurde auch darüber berichtet, dass die EDG-Mitarbeiter in der Nordstadt zum Teil schlimmsten Pöbeleien und Drohungen ausgesetzt sind. Ich bin über die Verhältnisse in manchen Teilen sehr erschrocken und sage:
Eine Gesellschaft braucht klare Regeln
Am Freitag veröffentlichte Berichte über Beleidigungen und Gewaltandrohungen gegenüber Mitarbeitern der städtischen Entsorgungsgesellschaft (EDG) rufen im SPD Ortsverein Dortmund Nord Empörung hervor. In einer Pressemitteilung schreibt der Vorsitzende, Andreas Cierpiol, es könne nicht sein, dass diejenigen, die sich um die Sauberkeit und Gesundheit in der Nordstadt kümmern, bedroht werden. „Schon die Tatsache, dass die EDG hier in Doppelschichten arbeiten muss, sagt einiges über manche Bewohner in dem Viertel aus. Diese Leute sind in der Minderheit, bringen aber den ganzen Stadtteil in Verruf. Dass man sich dann aber auch noch mit dem Tode drohen lassen muss, wenn man täglich den Dreck anderer Leute wegräumt, macht mich wütend“, so Cierpiol weiter. Jeder Vorfall müsse genau protokolliert und angezeigt werden, um denjenigen, die sich besonders stark fühlten, den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Unsere Solidarität muss den Menschen gelten, die hier gute und ehrliche Arbeit leisten. Als Gesellschaft dürfen wir nicht wegschauen. Wir müssen klare Regeln für das Zusammenleben formulieren, deren Einhaltung fordern und vor allem die Nichteinhaltung konsequent bestrafen. Dazu gehört auch die einfache Regel, dass man seinen Müll nicht auf die Straße wirft“, heißt es in der Pressemitteilung.
Andreas Cierpiol, der als Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit sitzt, kennt die Probleme gut. „An manchen Tagen kann man keine fünf Meter gehen, ohne über den Ratten anziehenden Müll anderer Leute zu stolpern“, sagt er und versteht, dass viele Bewohner der Nordstadt den Rücken kehren: „Ich kann nachvollziehen, dass Menschen wegziehen. Die Nordstadt braucht diese Leute allerdings. Bewohner, die sich an Regeln halten und nicht alles mitmachen, bringen Stabilität in den Stadtbezirk. Meine Hochachtung gilt den Menschen, die mit einem Lächeln den Dreck derjenigen wegmachen, die zu der Zeit noch im Bett liegen.“