Bürgermeisterin Birgit Jörder hat im Rathaus der Stadt Dortmund den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Hans Georg Glasner und Franz Stenzel für ihr langjähriges Engagement in sozialen Bereichen und im Bereich der Erinnerungskultur verliehen.
Hans Georg Glasner erhielt für seine Jugendarbeit Respekt und Anerkennung vom Staat Israel
Hans Georg Glasner hat sich durch sein jahrelanges Engagement im Bereich der Erinnerungskultur auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Glasner war bis zu seiner Pensionierung Lehrer. Bereits vor seinem Ruhestand hat er sich – neben seiner Tätigkeit als Leiter der Lehrerfortbildung im ehemaligen Institut für Religionsunterricht und Katechese im Bistum Paderborn – als pädagogischer Fachleiter in der Referendarausbildung im Schuldienst engagiert.
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Seit 1985 ist Hans Georg Glasner Mitglied in der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V.“. Von 1985 bis 1992 war er in verschiedenen Funktionen im Vorstand tätig und engagierte sich mit der Durchführung von Vorträgen im Rahmen des Veranstaltungsprogramms für den Verein.
Außerdem organisierte und begleitete Hans Georg Glasner rund fünfzehn Jahre lang deutsch- israelische Begegnungen zwischen Dortmunder Jugendlichen und jungen Mitgliedern des Kibbuz Kinneret in Israel. Auf diese Weise hat Hans Georg Glasner mehr als eintausend jungen Menschen den Austausch ermöglicht. Für dieses Projekt haben ihm sowohl der damalige israelische Ministerpräsident, Shimon Perez, als auch der Bildungs- und Kulturminister des Staates Israel ihre Anerkennung ausgesprochen. 1976 wurden auf Initiative des Kibbuz zum Dank zehn Bäume auf seinen Namen gepflanzt.
Niemals vergessen – Uneigennütziges Engagement in der Erinnerungskultur
Seit 2004 ist Hans Georg Glasner Mitglied des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“. Ziel des Vereins ist die Stärkung der Demokratie und die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen sowie politischem Extremismus. Hans Georg Glasner trägt als Organisator, Moderator und Referent maßgeblich dazu bei, dass Vorträge, Podiumsdiskussionen, Zeitzeugengespräche, Filmvorstellungen, Ausstellungen, Konzerte, Gedenkstättenfahrten oder Schülerprojekte angeboten werden können.
2006 wurde Glasner darüber hinaus zum Sprecher der Regionalen Arbeitsgruppe Westfalen/Östliches Ruhrgebiet von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ gewählt. Hier organisierte er mit großem Erfolg zahlreiche Veranstaltungen, um durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte die Gegenwart und die Zukunft zu gestalten.
Durch die Einbringung verschiedener Kooperationspartner, wie der Gedenkstätte Steinwache oder der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die auf Initiative von Hans Georg Glasner eingebunden worden sind, konnte die Arbeit gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus essentiell verstärkt werden.
Starkes Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus in Dortmund
Seinem hohen ehrenamtlichen Engagement war es zu verdanken, dass sich in Dortmund die katholische Kirche an der der sogenannten Wehrmachtsausstellung „Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944“ aktiv beteiligte.
Nach dem Ausstellungsende 2004 in Dortmund war es seine Idee, die gemeinsame Arbeit in einer regionalen Arbeitsgruppe des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ fortzusetzen. Seit dieser Zeit ist die regionale Arbeitsgruppe einer der wichtigsten Kooperationspartner der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund.
Franz Stenzel ist seit 1986 unverzichtbares Mitglied der Arbeiterwohlfahrt Dortmund
Franz Stenzel hat sich durch sein großes ehrenamtliches Engagement in sozialen Bereichen auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Er war bis 2013 bei den Werkstätten Dortmund der Arbeiterwohlfahrt (AWO) beschäftigt. Franz Stenzel ist seit 1986 Mitglied der AWO in Dortmund. 1992 übernahm er das Amt des Kassierers im AWO – Ortsverein Dortmund – Kirchderne. 2004 wurde er zusätzlich zum Sprecher für den Stadtbezirk Dortmund-Scharnhorst gewählt.
Im Jahr 1994 wurde die Altentagesstätte der Stadt Dortmund von dem Ortsverein Kirchderne übernommen und ehrenamtlich umgebaut. Daran war Franz Stenzel maßgeblich beteiligt. Nicht nur, dass er die finanzielle Seite im Auge behalten musste, er hat sich auch handwerklich bei den Umbauten ganz massiv eingebracht. Bei der Instandsetzung und bei Neuanschaffungen sind sein Rat und seine Meinung ganz wichtig für den Ortsverein.
Im Jahre 1998 hat der Ortsverein einen Jugendtreff in einem ehemaligen Büro-Container eingerichtet. Hier hat sich Franz Stenzel ebenfalls mit seinen finanziellen und handwerklichen Fähigkeiten hervorragend eingebracht. Auch stellt er sich für den Fahrdienst zur Verfügung, damit Behinderte und Bewohner der Senioreneinrichtung die Seniorensportstätte nutzen können.
Sozialdemokrat Franz Stenzel übernahm in vielen Bereichen Verantwortung
Bei den Werkstätten Dortmund der AWO ist er seit 1999 Schwerbehindertenobmann. 2012 wurde der Förderverein für die Werkstätten Lindenhorst gegründet. Franz Stenzel übernahm den Vorsitz. Seit 1985 ist er Mitglied der SPD. Auch dort hat er Vorstandstätigkeiten wahrgenommen. Er war von 1994 bis 2010 Hauskassierer des SPD-Ortsvereins, hat mit großem Engagement und hoher Loyalität zu seinem Vorstand die Kassengeschäfte erledigt. Er war maßgeblich am Umstellungsverfahren von der Hauskassierung zum Bankeinzugsverfahren beteiligt.
Sein Einsatz bei mehrtägigen Festen, wie das bekannte „SPD Sommerfest“, ging über das Übliche hinaus. Neben den Großeinkäufen und Besorgungen die zuvor erledigt werden mussten, war er als Kassierer und Organisator mit involviert. Besonders ist auch sein Engagement im Verein „Freunde für Russland e. V.“ zu erwähnen. Seit über 23 Jahren ist Franz Stenzel dort Mitglied und unterstützt alle Aktivitäten.
Seit 2001 führt er für den Verein die Kassengeschäfte. Es müssen nicht nur finanzielle Spenden akquiriert werden, sondern auch Spenden, z. B. Garderobe und Medikamente, abgeholt, gesäubert und verpackt werden. Franz Stenzel hat unzählige Konvois nach Russland vorbereitet und ist auch selbst mitgefahren. Er hat vor Ort Patenschaften übernommen und alles auf eigene Kosten durchgeführt.
Er ist Mitglied und Senator in der Karnevalsgesellschaft Fidelio Grün – Weiß Derne-Scharnhorst. Auch dort zeigt er sein ehrenamtliches Engagement, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Seit einigen Jahren fährt er in der Session das Kinder-Prinzenpaar zu den einzelnen Auftritten. Von 1993 bis 2004 war er Schöffe beim Landgericht Dortmund. Für seine Verdienste wurde er 2008 mit der Scharnhorst-Medaille ausgezeichnet und 2015 vom AWO Bundesverband e. V. mir der Verdienstmedaille geehrt.