Gesamtes Angebot weiterhin digital und im Kundencenter erhältlich

DSW21: Reduziertes Ticket-Sortiment in den Fahrzeugen ab 1. September 2024

Foto: Jörg Schimmel / DSW21

Der Ticketverkauf beim Fahrpersonal von DSW21 hat in den letzen Jahren stark abgenommen. Die Kund:innen zahlen lieber bargeldlos und kaufen ihre Tickets digital. Rund 90 Prozent aller Fahrten bei DSW21 werden mit einem Abo durchgeführt. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), zu dem auch DSW21 gehört, hat sich deshalb zu einer Reduzierung des Ticketsortiments im Fahrzeug zum 1. September 2024 entschlossen. Diese Änderung soll den Verkauf im Fahrzeug beschleunigen, das Fahrpersonal entlasten und für pünktlichere Fahrten sorgen – so zumindest die Einschätzung der Dortmunder Stadtwerke.

Die beliebtesten Tickets werden auch weiterhin im Fahrzeug angeboten

Daher werden ab dem 1. September in Bussen und Bahnen der DSW21 nur noch EinzelTickets für Erwachsene (alle Preisstufen), EinzelTickets für Kinder, FahrradTickets und EinzelTickets im Westfalen-Tarif erhältlich sein. Seit der Corona-Zeit habe der Ticketkauf beim Fahrpersonal bzw. im Fahrzeug stark abgenommen. Aktuell sind die Tickets in allen Bussen beim Fahrpersonal sowie in den Stadtbahnwagen der Linien U43 / U44 am Automaten möglich. 

Foto: Jörg Schimmel für DSW21

Die meisten der Fahrten (rund 90 Prozent) werden jedoch mit Abos bestritten. So nutzen aktuell rund 127.000 Dortmunder:innen ein Abo bei DSW21. Darüber hinaus werden auch digitale Vertriebswege wie die DSW21-App und digitale Ticketangebote wie etwa der eezy-Tarif genutzt und immer beliebter.

Von daher wird es künftig nur noch ein Grundsortiment der nachgefragtesten Tickets im Fahrzeug angeboten. Stattdessen wird verstärkt für die digitalen Kanäle und Tickets (DSW21- und DOTick-App, Eezy-Tarif) geworben. Die Reduzierung des Sortiments im Fahrzeug soll auch dazu beitragen, das Fahrpersonal zu entlasten und die Pünktlichkeit zu verbessern.

„eezy-Tarif“: Preise werden aus tatsächlich gefahrener Strecke berechnet

Um den digitalen Ticket-Shop in der DSW21-App zu nutzen, müssen Kund:innen sich einmalig registrieren und eine Zahlungsmöglichkeit hinterlegen.Alle Tickets können hier gekauft werden. Fahrgäste, die den ÖPNV nur gelegentlich nutzen, sollten prüfen, ob der eezy-Tarif für Sie interessant ist.

Archivfoto: Daniel Wirtz für DSW21

Beim Ein- und Aussteigen können sie einfach über die App ein- und auschecken. Der Preis wird aus einem Grundpreis sowie der tatsächlich gefahrenen Strecke (Luftlinie in Kilometern) berechnet.

Wenn eezy häufig genutzt wird, zahlt der Fahrgast nie mehr als 49 Euro im Monat (Preis eines DeutschlandTickets). 

In den DSW21-KundenCentern, Verkaufsstellen oder am Automaten (ausgenommen die Automaten in den Bahnen der Linien U43 und U44) können Fahrgäste weiterhin auch alle Tickets, in Papierform, im Vorverkauf erwerben.

Mehr Informationen: 

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Reaktionen

  1. Kein Digitalzwang im öffentlichen Verkehr: Digitalisierung darf Zugang zum öffentlichen Verkehr nicht erschweren (PM ACE)

    In einem gemeinsamen Positionspapier mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzvb) und weiteren Verbänden appellieren der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, und die Bündnispartner an die Bundesregierung und die Deutsche Bahn: Die fortschreitende Digitalisierung darf keiner Verbraucherin und keinem Verbraucher den Zugang zum öffentlichen Verkehr erschweren.

    Tickets und BahnCard immer häufiger nur digital

    Die zunehmende Digitalisierung verändert den öffentlichen Personenverkehr. Bei der Deutschen Bahn AG und anderen Verkehrsunternehmen werden Tickets und Produkte wie die BahnCard immer häufiger nur noch digital angeboten – Bedingung sind dabei Kontaktdaten wie E-Mail-Adresse oder Mobilfunknummer. Besonders besorgniserregend ist, dass preisgünstige Tickets, die vor allem für Menschen mit geringem Einkommen attraktiv sind, oft nur gegen die Herausgabe solcher Daten erworben werden können.

    Insbesondere ältere Menschen ohne Internet benachteiligt

    Diese Entwicklung schließt vulnerable Verbrauchergruppen immer mehr von der Nutzung klimafreundlicher und erschwinglicher Verkehrsmittel aus. Zu den betroffenen Personengruppen gehören insbesondere ältere Menschen und Personen, die aus sozialen oder persönlichen Gründen keinen digitalen Zugang haben. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sind in Deutschland etwa fünf Prozent der Menschen zwischen 16 und 74 Jahren nicht online. Vor allem in der Altersgruppe der über 80-Jährigen ist der Anteil derer, die das Internet nicht nutzen, besonders hoch: Nur etwa jeder Dritte ist online.

    Wahlfreiheit: digitale und analoge Angebote notwendig

    Die Digitalisierung darf nicht zu einem Hindernis werden, um Mobilitätsangebote in Anspruch zu nehmen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten weiterhin entscheiden können, ob sie digitale oder analoge Kanäle für den Ticketkauf nutzen. Dies wird auch durch eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag des vzbv unterstützt, in der 96 Prozent der Befragten betonten, dass auch Menschen ohne Internetzugang oder Smartphone Zugang zu allen Angeboten im öffentlichen Personenverkehr haben müssen.

    Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE: „Die Digitalisierung soll Prozesse effizienter machen und darf nicht dazu führen, dass grundlegende Rechte und Bedürfnisse bestimmter Bevölkerungsgruppen ignoriert werden. Eine Digitalisierung ohne alternative Zugangswege schränkt zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher stark in der Wahl von Mobilitätsangeboten ein und gefährdet dadurch ihre gesellschaftliche Teilhabe.“ Im gemeinsamen Positionspapier wird die Notwendigkeit einer inklusiven Digitalisierung umfassend erörtert.

    LINK zum Positionspapier: https://www.vzbv.de/sites/default/files/2024-09/vzbv-Forderungspapier-Wahlfreiheit-statt-Digitalzwang_final-barrierefrei.pdf

    Weitere Informationen:

    >> Verbändeappell zum Haushalt 2025: Bezahlbares Deutschlandticket für alle statt Luxus-Dienstwagen für wenige: https://presse.ace.de/pressemitteilungen/presse-detail/news/verbaendeappell-zum-haushalt-2025-bezahlbares-deutschlandticket-fuer-alle-statt-luxus-dienstwagen-fuer/

    >> Deutschlandticket: Unklare Finanzierung gefährdet Verkehrswende: https://presse.ace.de/pressemitteilungen/presse-detail/news/deutschlandticket-unklare-finanzierung-gefaehrdet-verkehrswende/

    >> Politische Positionen des ACE: https://presse.ace.de/verkehrspolitik/position/

    Über den ACE Auto Club Europa:

    Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa ist seit 1965 als engagierte Gemeinschaft für alle modernen mobilen Menschen da, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Als Mobilitätsbegleiter hilft der ACE international, unbürokratisch und unabhängig. Kernthemen sind die Unfall- und Pannenhilfe, Verkehrssicherheit, Verbraucherschutz, Elektromobilität und neue Mobilitätsformen.

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